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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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anerkennend.
    Walter Huckley schob den Colt wieder in den Gürtel und lächelte nur. Ein heller Jubelschrei scholl ihm entgegen. Der Watsonschlaks flitzte plötzlich los, als glaube er die davon sprengenden Tramps noch einholen zu können.
    „Sieg! Sieg!" brüllte er heiser.
    „Faules Gemüse!" knurrte Huckley verächtlich. „Sonst aber leidlich brauchbar. Nur Führung nötig, dieser Schlaks!"
    Aber dann stieg Walter Huckley vom Wagen herab. Er konnte ja nicht ewig neben dem Goldbrocken stehenbleiben.
    Gerade kurvte Jimmy zurück. Er hüpfte mehr als er lief. „Habt ihr gesehen, ihr Herren von Somerset?" gab er wieder mal an. „Genau in dem Moment, wo ich aus unserer Deckung hervorbrach und mit . . . äh . . . athletischen Drohungen auf sie zu raste, drehten sie die Gäule um, diese Feiglinge . . ."
    Allgemeines Kichern und Gelächter. Sobald es verbraust war, vernahm man John Watsons Stimme.
    „Bengel! — Tod meines Lebens! — Jimmy! Du übermütiger Hanswurst, du! — Sie haben meinen Stern gesehen . . . und husch . . . weg waren sie!"
    In Huckleys Gesicht arbeitete etwas, das wie unterdrückte Wut aussah. Der Watsonschlaks kam ihm gerade schön in Reichweite. Krach, und er hatte eine

    dreifach gesalzene Ohrfeige auf der linken Wange sitzen. Eine zweite gondelte gleich hinterher. Jetzt war er auf beiden Backen rot wie eine überreife Erdbeere.
    Hilfssheriff Watson sah mit zwiespältigen Gefühlen dieser Mißhandlung seines eigenen Blutes zu. Aber Huckley schmunzelte.
    „Jimmy!" rief er laut, daß es alle hören konnten. „Zwei Dollar Schmerzensgeld . . . mehr waren sie aber diesmal nicht wert!"
    „Danke, danke vielmals, Sir . . .", stammelte der Schlaks kriecherisch. Dollars regulierten nun einmal seinen Charakter.
    „Aber für deinen Onkel John, der die Last mit dir hat", fuhr Huckley unbeirrt fort. Er spürte es förmlich, wie er sämtliche Anwesenden auf seiner Seite hatte.
    „Macht sechs doppelte Whiskies", brummelte John Watson, aber da zufällig in diesem Augenblick vollkommene Stille herrschte, hörten es alle.
    „Weiter!" brüllte Rocky Bryans und trieb seine Pferde an.
    Unter den Hurrarufen aller gehfähigen Frauen langte der ominöse Zug mit dem gigantischen Goldklumpen schließlich im Town an. Rocky Bryans schwenkte sofort hinterm Office ein und kutschierte sein Gefährt geschickt in die vorgesehene Unterkunft. Da sich zu viele zur ersten Wache drängten, weil sie wahrscheinlich nachts auf der faulen Haut liegen wollten, loste man.
    Das Los fiel auf Vater Jemmery und Rocky Bryans, der natürlich auch zum „Goldclub" zählte, da er ja sein Wissen um die fachgerechte Verladung und sein Gespann zur Verfügung gestellt hatte.

    Ehe sich der Männerhaufen verlief, nahm John Watson noch rasch die Liste derer auf, die von Anfang an dabeigewesen waren. „Damit nicht hinterher noch ganz Somerset angetanzt kommt und zum Schluß pro Nase ganze zwei Gramm abfallen", meinte er erklärend.
    Diese Handhabung fanden alle ausgezeichnet.
    Die ermatteten, ausgehungerten Männer stolperten ihren heimischen Kochtöpfen zu, aber ihre Frauen stauten sich vor dem Schuppen und starrten gierig den Goldklumpen an.
    Auch Mrs. Rattlesnake befand sich unter den Gafferinnen. Sie dachte an das Männlein, dachte daran, daß s i e sich in dieser „Herzenssache" gewiß falsch, schief und eckig benommen habe und trauerte dem stämmigen, rundlichen MacMurry nach. Sie suchte so lange nach ihm, bis sie zu schielen anfing.
    „Vielleicht gräbt er noch draußen im Forst, um einen ganz privaten Nuggetvorrat zu schaffen. Er kommt gewiß noch zurück. Er lachte ja so herzlich, als er mir das Rübenkraut ins Gesicht tätschelte. Oh, ich dumme . . . Gans . . . Gänsin! Hätte doch auf den Scherz eingehen sollen . . ,"
    Sie dachte es halblaut vor sich hin. Sie gedachte all ihrer vergoldeten Möbel daheim. Sie sehnte sich buchstäblich nach dem Männchen MacMurry.
    Mrs. Rattlesnake hütete sich, ihrer Seele Kummer breitzutreten. Schon als der Zug mit dem Golde ankam, hatte sie sich nach dem Männlein den Hals fast ausgerenkt. Jetzt, da die braven Goldgräber heimwärts strampelten, äugte sie nicht minder, ob sich der Kleine nicht doch irgendwo zwischen ein paar normal Gewachsenen versteckt hielt.
    Aber bald standen nur noch Frauen um sie herum.
    Dann kam Mrs. Rattlesnake ein gescheiter Gedanke. Dieser kleine, dicke Goldjunge, der sie mit Rübenkraut getätschelt hatte, hatte doch nach Curacao gerochen, mußte also getrunken und

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