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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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verebbte der Schmerz ein wenig, nur ein ganz klein wenig. Aber Jimmy hatte erreicht, was er wollte; Onkel John brüllte nicht mehr! Im ersten Moment hatte John Watson nach dem Täter angeln wollen. Jetzt aber lobte er seinen Musterneffen sehr.
    „Jimmy . . . ptsch . . . bist doch ein . . . ptsch . . . gescheiter . . . ptsch . . . Bengel . . .", spie und stammelte er.
    Jimmy tauchte jetzt plötzlich von draußen auf.
    „Sie schlafen noch, Onkel John .. . aber auf der Straße, da tut sich was. Wir müssen hier hinaus."
    Beide betasteten schnell den Zehnpfünder. Jimmy bekam ihn zu fassen; Onkel John sackte dabei auf den Wagenboden. Er wurde seines linken Fußes nicht mehr Herr und riskierte schon zuviel, wenn er sich nur bückte. Jimmy half ihm vom Wagen herab. Er hatte einen alten Futtersack mit in die Scheune genommen. Dahinein tat er den Zehnpfünder und zwei kleinere Goldbrocken. John Watson stöhnte bei jedem Schritt. Er humpelte wie ein hundertprozentiger Kriegsveteran.
    „Ich muß mich verhört haben", flüsterte Jimmy. „Es ist wieder alles ruhig."

    Die beiden äugten auch zu den Schläfern hinab. Vater Shell und Mike Turner lagen immer noch in seliger Ruh.
    „Onkel John, hock dich hier hinters Tor, ich hau' uns noch ein paar Kilo herunter."
    „Einverstanden!" stöhnte Onkel John, und der Schlaks stieg wieder auf den Wagen. Erneut klirrte Metall auf Goldgestein. John Watson in seiner dunklen Ecke wimmerte leise vor sich hin, aber jedesmal, wenn ein Brocken auf den Wagenboden fiel, erhellte sich sein Gesicht, und aller Schmerz war für eine Weile vergessen.
    „Autos, Pferde . . . rassige Pferde werden wir uns halten", meinte er in einer Hämmerpause. „Du sollst Augen machen, wie wir leben werden . . . aua . . .!"
    „Du wirst politische Romane schreiben, Onkel John ... und sie werden dich zum Staatspräsidenten machen, denn die Beziehungen, die wir . .
    In diesem Augenblick gellte ganz in der Nähe ein lauter Schrei. Jimmy fielen Hammer und Meißel von ganz allein aus den Händen.
    „Gott sei Dank, es ist nur Mike Turner ... er schreit im Traum", stellte Onkel John fest.
    Tatsächlich, es war so. Turner mußte einen bösen Traum haben.
    „Sie kommen! Da drüben . . . o Gott, sie kommen und fressen den Goldberg auf!" schrie der Schläfer.
    Vielleicht spürte der biedere Bruder des Salooners in seinem Unterbewußtsein schon die Gefahr, die dem Gegenstand, den es zu bewachen galt, drohte.
    Dann schwieg Mike Turner wieder. Man hörte ihn bald mit seinem Mitwächter Shell wieder um die Wette schnarchen. John Watson und seinem Neffen aber hatten

    in diesen Sekunden doch die Haare zu Berge gestanden. Es war ihnen, als walteten in diesem schlafenden Wachmann höhere Kräfte, Diebe zu verscheuchen.
    „Weiter, Jimmy, mach weiter, noch ein paar Kilo, und dann hören wir auf!" ermunterte Onkel John seinen Neffen.
    Und wieder klirrte das Eisen, krachten die Goldbrocken auf den Wagenboden.
    Als Jimmy endlich aufhörte und den Ertrag seiner Mühe in den Sack sammelte, da wog dieses Ding gut seine vierzig Pfund.
    „Wir werden nun nie mehr Sorgen haben", meinte John Watson befriedigt und humpelte hinter Jimmy her, der sich die kostbare Last über die Schulter gebuckelt hatte und nun auf das Haus zu hastete.
    „Trag's vorläufig in den Keller . . . pack's unter die Kohlen!" befahl John Watson.
    Von da ab hockten beide in der Küche und bähten ihre verletzten Körperteile in dampfender Seifenlauge. Jimmys Kopfbeule stellte gewiß eine recht beachtliche Halbkugel dar, aber gegen den blaurot geschwollenen Fuß seines Onkels war's doch nur eine Kleinigkeit.
    Trotzdem fühlten sie sich jetzt schon wie Könige, die im Golde schwammen.
    „Du, Onkel . . . wir sagen morgen, wir haben die zwölf Desperados in die Flucht geschlagen, während unsere zwei Wachmänner schliefen. Dabei sind wir, ach nein, bist du verwundet worden. Dann denkt auch jeder, daß die das fehlende Gold gestohlen haben. Denn wie können wir, wenn wir so viele Gegner vertrieben, noch

    sehen, daß ein paar von ihnen Goldklumpen mit sich schleppten?"
    „Ja, so geht es . . .", nickte Onkel John.
    Und sie bähten und massierten weiter.
    „Wenn wir unser Gold dann umgesetzt haben", fuhr Jimmy fort, „dann haben wir natürlich für alles unsere Diener, die uns zum Beispiel auch die Füße waschen und . . ."
    „. . . mir die Whiskyflasche an den Mund setzen . . *
    „. . . oder die lästigen Fliegen wegwedeln . . ."
    Sie gingen so sehr in ihren

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