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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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. .", schnarrte er, „neuer Hut würde Ihnen wonderful stehen. Da, kaufen! Wenn Pferdefang gerät, fällt gelbes Kleid mit blauer Schärpe ab. Brauche die Jungen!"
    Warum er gerade auf ein gelbes Kleid mit blauer Schärpe verfallen war, wußte er selber nicht. Er wußte nur, daß die Schwarzen aller Zonen grelle Farben liebten.
    „Gut", schmunzelte Mammy Linda, „Jungens haben geschlafen in voraus. So ich drücken beide Augens zu. Ich danken Ihnen und werde diese neue Hut tragen zu Ihre Ehren, Mr. Huckley."
    „All right", brummelte der Englishman, und die dicke Mammy watschelte auf das Haus zu.
    Sie brauchte indessen Sam Dodd und Pete Simmers nicht mehr zu wecken. Die beiden hatten den Reiter kommen hören und heimlich schon vom Fenster aus der Verhandlung beigewohnt. Gerade, als Mammy Linda den Flur betrat, stiegen sie bereits durch das Fenster ins Freie.
    „Wir haben so was Ähnliches schon erwartet, Sir", lachte Pete. „Brauchen Sie uns sofort?"
    „Sind die Tramps doch wieder zurückgekommen?" fragte Sam aufgeregt.
    „Noch nicht! Rechne aber damit. Brauche mindestens zwanzig von euch heute nacht."
    „Für den Wildpferdefang?" lachte Sommersprosse.

    „Treffpunkt . . . äh . . . zehn Uhr Ostausgang Town. Klar?"
    „Klar", nickten die beiden und überlegten bereits, wie sie die benötigte Zahl am schnellsten zusammentrommeln konnten.
    „Sollen wir irgendwelche . . . Schlagzeuge mitbringen?" erkundigte sich Sam Dodd.
    „Steine ... Knüttel! Genügt!" schnarrte Huckley, und dann brummte er sein lässiges „So long!" Eine halbe Minute später saß er bereits wieder im Sattel und preschte gen Somerset zurück.
    „Ein fabelhafter Fellow", meinte Sommersprosse. „Er hält doch ganz zu uns."
    „Wenn du wüßtest, warum!" sagte Pete nur. Er ahnte die Sorge des Langen, ahnte, daß es erst Ruhe und Sicherheit im Town geben würde, wenn diese Goldgeschichte endgültig ihre Lösung gefunden hatte.
    „Fein, wie sie schnarchen", meinte Untersheriff John Watson, als er auf die beiden Wachmänner sah. So restlos wohl fühlte er sich in seiner stellvertretenden Amtshaut aber doch nicht. Schließlich verdankte Somerset ja ihm und Jimmy, daß dieses schöne Gold überhaupt gefunden worden war. Also hatte die Familie Watson genau genommen auch das Recht, dafür zu sorgen, daß es nicht weniger als die versprochenen zwanzig Prozent wurden, die abfielen.
    Bei diesem Gedanken fühlte John Watson seine innere Ruhe wiederkehren. Jimmy befand sich schon in der Scheune. Da! Der erste Schlag des Hammers auf den

    Meißelkopf klirrte bereits auf. John Watson stand noch abwartend und beobachtete die akustische Wirkung auf die beiden Schläfer. Shell und Turner schnarchten unbeirrt weiter.
    Da tat auch der Hilfssheriff den entscheidenden Schritt, und nun klirrten und hämmerten zweimal zwei Werkzeuge gegen den Goldblock. Onkel und Neffe standen auf dem Wagen und schufteten im Schweiße ihres Angesichts wie noch nie.
    Unter Jimmys wuchtigen Schlägen hatten sich schon zwei Brocken gelöst und waren auf den Wagenboden gefallen. Der Schlaks bückte sich jedesmal rasch und tastete die Stücke ab.
    „Höchstens ein Viertelpfund, Onkel John", murmelte er.
    Onkel John hatte seinen Meißel an der linken Kante des Riesennuggets angesetzt. Wacker hieb er drauflos, schlug sich aber erst einige Male auf die eigene Hand, statt den Meißelkopf zu treffen. Tapfer verbiß er den Schmerz. Der Goldrausch hatte ihn gegen Schmerzen' immun gemacht. Durch den halboffenen rechten Torflügel fiel ein matter Schein von draußen und schuf ein gespenstisches Zwielicht. Das Gold schimmerte noch geheimnisvoller als es ohnehin schon war. Da! John Watson spürte, wie sich der Meißel immer tiefer fraß. Noch ein kräftiger Schlag . . . und . . . mit Krach löste sich ein starkes Stück. Watson schrie wie am Spieß. Ein mindestens zehn Pfund schwerer Brocken war ihm auf den linken Fuß geknallt. Der Schmerz war furchtbar. Watson vergaß, daß er mit seinem Geschrei sich und Jimmy in große Gefahr brachte. Aber der Schlaks bewies wieder

    einmal, daß er in manchen Dingen doch recht brauchbar war. Onkel John bekam plötzlich irgend etwas nicht sonderlich gut Riechendes in den Mund gestopft. Jimmy stopfte ein zweites, drittes Stück nach. Heute ging alles brockenweise. Onkel John merkte erst beim Würgen und Kauen, daß ihm Jimmy angefaulte Runkelrübenstücke zwischen die Zähne geschoben hatte. Während er mühevoll das eklige Zeug hinauswürgte und -spuckte,

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