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Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset

Titel: Das Pete Buch 12 - Der Goldkoenig von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Entscheidung des ersten Aktes schon gefallen.
    Als die Desperados hinter dem schwarzhaarigen Hünen zum Westende von Somerset hinaussprengten, gab es die erste Überraschung. Yerry Boons riß seinen Grauschimmel beinahe auf die Hacken, so grob packte er ihn an!
    Stumm wies er zur Straße hinüber, wo der Zug der

    „Goldgräber" gerade ankam. Die goldene Ladung auf dem Wagen schimmerte weithin.
    Die verwegenen Gesichter der Abenteurer verzerrten sich vor Erregung.
    „Hell no, sie haben doch Gold gefunden!" zischte der dunkle Yerry Boons.
    „Gold, wie's noch nie in solcher Menge einem Digger beschert worden ist!" staunte der Mann, der hinter ihm ritt.
    „Das gehört uns natürlich, klar! Drauf, wir sprengen sie auseinander!" schrie der Hüne. Sein Gesicht hatte jetzt einen ganz wilden Ausdruck. In den Augen funkelte es fürchterlich.
    Als die Männer von Somerset die dichte Kavalkade kommen sahen, wich manchen die Farbe aus dem Gesicht. John Watson sah drein, als wollte er um Hilfe schreien. Aber ehe er Unfug anrichten konnte, überschrie die Stimme des langen Engländers jedes andere Wort. Walter Huckley war bereits auf den Wagen gesprungen und stand jetzt breitbeinig dicht neben dem Riesen-Nugget, der ihm bis an die Schulter reichte.
    „Stop! Alles beisammen bleiben! Ruhe! Kleinigkeit! Unreife Boys...! Das machen wir allein! Shut up! Mund halten!" schrie er. Dabei sprach im Augenblick keiner ein Wort mehr. Nun, Mr. Huckley wollte von vornherein jedes tumultuöse Durcheinander vermeiden.
    Wie erstarrt umstanden jetzt die Somerseter das Gespann.
    Huckleys kurze Instruktionen, seine Zuversicht und Ruhe verfehlten ihre Wirkung nicht.

    „Sollen sich an unseren Hacken und Spaten die Schädel einrennen!" lachte jemand grimmig in die Stille, die nur von dem immer näher heranpolternden Hufschlag der Angreifer zerrissen wurde.
    John Watson hatte seinen Borsty herumgelenkt. So ganz vorne wollte er in dieser Lage denn doch nicht sein. Aber er bemühte sich, diesem Manöver wenigstens den Anschein von Strategie zu verleihen.
    „Kommt, Boys!" sagte er laut zu den berittenen Mannen vom Bund der Gerechten, „reiten dicht neben unseren Wagen, müssen ihn schützen! Tapfer sein, Männer!" rief er noch anschließend. Aber in seinen Augen stand die Angst geschrieben.
    Mr. Huckley stand seelenruhig auf seinem Platz neben dem Goldbrocken. Pete Simmers brachte seinen Hengst in seine Nähe.
    „Möglich, wenn es ernst wird, daß Schabernack rauskommt", flüsterte Huckley so, daß es Pete gerade noch verstehen konnte. „Wär' schade", fügte er hinzu.
    „Sie haben gute Nerven, Sir", meinte der Ober-gerechte.
    Huckley lachte nur grimmig.
    „Achtgeben jetzt . . . halbe Minute noch!"
    „Ruhe!" plärrte John Watson, rutschte aber selber unruhig im Sattel herum, als sitze er auf glühenden Kohlen.
    In diesem Augenblick waren die Reiter noch ungefähr hundert Meter entfernt. Jetzt erst sah Pete Huckley geruhsam den schweren Colt aus dem Gürtel nehmen und entsichern.

    Von Jimmy Watson war übrigens schon lange nichts mehr zu sehen. Der hockte zusammengekauert unterm Wagen und schwitzte Blut und Wasser, weil er das viele Gold schon in den Händen dieser wilden Räuber sah.
    Das Team hinter Yerry Boons stoppte jetzt. Diese fast steinerne Ruhe der Somerseter gab ihnen wohl zu denken. Zwar sahen sie — außer dem Golde — nur Spaten in der Sonne funkeln. Aber Coltmänner trauen niemals anderen Leuten, weil sie ja selber jeder Hinterhältigkeit fähig sind.
    Mit dieser Tatsache rechnete der Engländer. Ein kaum merkliches Grinsen glitt über sein hageres Gesicht. Denn er sah ja, wie dieses Zögern auch in die Anreitenden überging.
    Der hünenhafte Anführer winkte mit erhobenem Arm. Die Gäule der Desperados standen. Ein Schuß bellte auf.
    Huckley lachte grell, als Yerry Boons der Revolver aus der Faust flog.
    „Ab durch Mitte!" donnerte er, äußerlich immer noch ruhig. „Wenn nicht fort in zehn Sekunden, zwanzigmal sechs blaue Bohnen fällig! Eins . . ."
    „Raffiniert!" schrie einer der fremden Reiter. Aber die ersten begannen schon ihre Gäule herumzuwerfen.
    Es dauerte nicht lange, da hatte der schwarze Yerry nur noch vier Burschen hinter sich.
    „Kanaillen!" wetterte er los. „Wir kriegen euch doch noch!"
    „Zwei!" kommandierte Huckley kaltblütig.
    Er brauchte nicht mehr „drei" zu sagen. Nun rissen
    auch die letzten ihre Tiere herum und hetzten hinter den anderen her.
    „Eine großartige List", sagte Pete Simmers

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