Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete
Regenwurm, „sag lieber, was du hier treibst."
„Könnte dich dasselbe fragen", knurrte Jonny Wilde, „übrigens war ich zuerst hier!"
„Still", wisperte der Kleine, „sie kommen!"
Im Office klappte jetzt die Tür. „Nur immer hereinspaziert", dröhnte Watsons Organ, „fühlen Sie sich ganz wie zu Hause."
„Komm schnell, Eusebius", keifte Mrs. Timpedow, „hier sind wir ungestört. Watson, schließen Sie die Fenster, ich möchte nicht, daß wir abermals belauscht werden."
Die Boys in der Kiste hörten jetzt, wie Watson die Fenster zumachte. Dann räusperte er sich gewaltig. „Nehmen Sie bitte Platz. Setzen Sie sich hier in den Sessel, Mrs. Timpedow; für Mr. Zeigefinger ist dort auf der Kiste Platz."
„Ach du heiliger Antonius", stöhnte Jonny, „auch das noch!"
„Was sagten Sie, Mr. Zeigefinger?" wollte Watson wissen.
„Ich? Ich sagte doch nichts. Haben Sie etwas vernommen?" Der Mann mit dem Spitzbart sah Watson erstaunt an. Der seinerseits sah sein Gegenüber blöde an. Jeder dachte vom anderen ,Der spinnt.' Endlich räusperte Watson sich zum zweitenmal. Umständlich ließ er sich hinter dem Schreibtisch nieder, suchte einen Bogen Papier hervor und nahm den Federhalter zur Hand. Einen Augenblick sah er sinnend zur Decke. Dann räusperte er sich zum drittenmal.
„Also", begann er wichtig, „Ihr ehrenwerter Name ist Mr. Eulalius Zeige —"
„Aber nicht doch", unterbrach Mrs. Timpedow, „nicht Eulalius, sondern Eusebius! "
„Aha! Also, ich notiere: Eusebitus —"
„Bius!"
„Bius? Wieso? Ich denke Eu — se —"
„— bius! " Mrs. Timpedow wurde langsam nervös. Watson schüttelte ergeben sein Haupt.
„Ob ,tus' oder ,bus'", brummte er, „ist doch völlig egal. Zeigefinger ist viel wichtiger." Er begann schwungvoll die Buchstaben zu malen. Aber die Feder kratzte und blieb dauernd hängen; schließlich brach sie ab. „Plitsch", machte es, und die schöne weiße Bluse der Timpedow hatte plötzlich ein funkelnagelneues blaues Pünktchenmuster bekommen.
„Pardon", murmelte Watson, „das geschah nicht mit Absicht."
„Aber meine Bluse!" kreischte Mrs. Timpedow, „Sie haben mir meine Bluse verunziert. Diese Flecken gehen nicht mehr heraus. Ich muß Schadenersatz verlangen!"
„Leider nicht möglich, liebe Lady", bedauerte Watson, „Ihre Bluse wurde ein Opfer der Tücke des Objektes. Dafür übernehmen wir von Amtswegen keine Haftung."
„Kommen wir nun endlich zum Ziel", fuhr Mr. Zeigefinger dazwischen, „wenn Sie so weitermachen, Hilfssheriff, sitzen wir um Mitternacht noch hier."
„Aber — aber, Mr. Zeigefinger! Nur langsam, es muß doch alles seine Ordnung haben. Zuerst muß eine neue Feder her."
„Schreiben Sie doch mit einem Bleistift", schlug die Timpedow vor. „Mit einem Bleistift geht es schneller, und Sie können auch keinen Klecks mehr machen."
„Leider unmöglich, Teuerste! Im Amt darf man nur mit Tinte schreiben." John Watson ließ sich Zeit. Nach einigen Minuten hatte er eine neue Feder gefunden. Dann begann er abermals zu schreiben. „So", stöhnte er endlich, „der Anfang wäre gemacht! Jetzt kann es losgehen. Wie war nun die Sache mit dem Verbrecher, Mr. Zeigefinger?"
„Ja, hm, es war —"
„Hast du ihn?!" Die Tür flog auf und Jimmy Watson stürmte herein. Er packte den entsetzten Mr. Zeigefinger am Rockaufschlag und schüttelte ihn wie eine Medizinflasche. Dabei schrie er: „Habe es ja gewußt, Onkel John ist ein Meisterdetektiv!"
Jetzt hatte der Mann mit dem Bart aber genug. Er riß
sich los, holte gewaltig aus, und schon hatte Jimmy eine gehörige Ohrfeige kassiert. Der Schlaks brüllte fürchterlich und hielt sich die linke Backe. Aber nicht lange! Jetzt war John Watson aufgesprungen, holte aus, und schon hielt Jimmylein sich auch die rechte Backe.
„Ich muß doch sehr bitten", schrie Mr. Zeigefinger erbost, „was ist denn das für ein unverschämter Lümmel?"
„Das — das — das", stotterte Watson, „das ist mein Neffe Jimmy! Mir scheint, hier liegt eine Verwechslung vor. Jimmy", herrschte er den immer lauter heulenden Schlaks an, „wie kommst du dazu, den ehrenwerten Gent anzufassen?"
„Ich — ich — dachte, er wäre der Verbrecher!" heulte der Bengel. „Ich dachte, er wäre es — Joe Jemmery hatte es mir doch erzählt."
„Sehen Sie", tat Watson groß, „eine typische Verwechslung. Nun, ich wußte ja, daß mein Jimmy es nicht böse meint. Sie müssen wissen, lieber Mr. Zeigefinger, Jimmylein ist ein guter Junge. Mr.
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