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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Sie, Mr. Watson", begann jetzt Eusebius Zeigefinger schlau, „wir wollen mal darüber nachdenken. Wenn wir nur diesen Pete Simmers erwischen, ist uns nicht gedient. Wir müssen dieses unerhörte Vorkommnis ausnützen, um der Bürgerschaft klarzumachen, daß Somerset dringend eine Erziehungsanstalt nötig hat! Ich werde dann den Lehrkörper verkörpern, während Sie Verwaltungsdirektor werden."
    „Was? Ha? So, ja! Ich soll Tierrektor werden?" John Watson glotzte blöde. Von der ganzen Rede war in seinem Kopf nur das Wort Direktor hängen geblieben. Oh, schon immer wollte er so etwas werden. Alle Leute würden „Herr Direktor" zu ihm sagen! Das war ja die Erfüllung all seiner Träume! Jawohl, dieser Zeigefinger war goldrichtig! Was wollte er sein? Ein Körper? Gut, das Vergnügen sollte er haben.
    Während es hinter John Watsons Stirn schwer arbeitete, sah Eusebius Zeigefinger sein Gegenüber gespannt an. Da John Watson aber nur sehr langsam dachte, wurde der zukünftige „Lehrkörper" kribbelig.
    „Nun, Mr. Sheriff", fragte er lauernd, „was halten Sie von meinem Plan?"
    „Wenn ich wirklich Tierrektor werde", brummelte Watson, „finde ich ihn ausgezeichnet. Aber wie machen wir das? Wir haben doch kein Geld dazu, und die Leute im Town stehen alle auf der Seite von Tatcher und seinen Lausebengel."

    „Geben Sie mir nur alle Vollmachten", lächelte Eusebius Zeigefinger, „ich werde es schon richtig machen. Sie haben vorläufig nur krank zu sein."
    „Krank? Das bin ich ja auch. Was soll ich weiter tun?" Watson hatte es offensichtlich sehr eilig, Direktor zu werden.
    „Sie verbinden Ihre Wunden und setzen sich auf den Vorbau des Office in die Sonne. Haben wir vielleicht zufällig einen Rollstuhl im Town?"
    „Rollstuhl?" echote Watson blöde. „Was wollen Sie denn damit?"
    „Sie können doch nicht mehr laufen, Mr. Watson? Es macht bestimmt großen Eindruck, wenn Sie im Rollstuhl gefahren werden."
    John Watson nickte traurig mit dem Kopf. Er hatte zwar noch nicht probiert, ob er noch laufen konnte oder nicht, aber plötzlich bildete er sich ein, es nicht mehr zu können. Vor lauter Selbstmitleid rollten ihm die Tränen über die Wangen.
    „Kann wirklich nicht mehr laufen", schluchzte er, „oh, Pete Simmers, du hast mich zum Krüppel geschlagen!"
    „Was ist denn hier los", krähte jetzt eine Stimme, die wie ein Reibeisen klang. Es war Jimmy Watson, der endlich aufgestanden war und nun den Kopf zur Tür herein steckte. Entsetzt fuhr er zurück, als er die Unordnung sah.
    „Gut, daß du kommst, Jimmylein", greinte Watson, „lauf doch schnell mal zur alten Witwe Jackson und frage sie, ob du ihren Rollstuhl haben könntest. Sage ihr, dein lieber, alter, armer Onkel sei von Pete Simmers überfallen und so mißhandelt worden, daß er nicht mehr

    laufen könne. Erzähle es auch allen anderen Leuten auf der Straße. Sage ihnen, in einer Stunde wäre ich bereit, Beileidsbesuche zu empfangen."
    Jimmy glotzte seinen Onkel verständnislos an. Er konnte die Story einfach nicht glauben. „Ist das denn wirklich wahr, Onkel John?"
    „Peng!" Eine schallende Ohrfeige war die Quittung für diese Frage. Der Schlaks fing sofort an zu heulen. Mr. Zeigefinger rieb sich die Hand.
    „Sie gestatten wohl, Mr. Sheriff", näselte er, „daß ich mit meinen bewährten Erziehungsmethoden bei diesem Schlingel anfange? So eine Frechheit! Fragt einen Erwachsenen, ob das wirklich wahr sei, was er sagt!"
    „Sehr richtig, lieber Freund", meinte Watson wehleidig, „die Ohrfeige sprach ganz aus meiner Seele. Nein, diese verrohte Jugend von heute!"
    „Heule nicht, Jimmy", keifte jetzt Eusebius, „beeile dich, den Auftrag deines schmerzgequälten Onkels auszuführen!"
    Jimmy, das Stinktier, kratzte die Kurve. Er hatte absolut keine Lust, weitere Ohrfeigen einzuhandeln. —
    Eine Stunde später hatte Somerset seine Sensation! Wie ein Lauffeuer hatte es sich herumgesprochen, was dem guten Mr. Watson zugestoßen war. In Scharen strömten die Menschen vor das Sheriffs-Office, um sich von der Wahrheit zu überzeugen. Da saß tatsächlich der arme „Hüter der Ordnung" im Rollstuhl auf dem Vorbau. Der ganze Kopf war in eine dicke Mullbinde eingewickelt. Nur Augen und Mund waren noch sichtbar. Die Arme

    hingen in Leinentüchern, so als ob sie geschient wären. Über die Beine des bedauernswerten Mannes hatte man vorsorglich eine Wolldecke gelegt.
    Somerset stand köpf! Es war gerade die Zeit, zu der die Kinder zur Schule gingen und die

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