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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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können? Jetzt kam das Essen. Herrlich dufteten die Eier in der Pfanne.
    „Laß es dir schmecken, Pete", lächelte Mrs. Tatcher, indem sie dem Jungen übers Haar strich, „ist alles nur halb so schlimm."
    „Stimmt", sagte nun der Lehrer, „ist wie mit dem Essen. Wird alles nur halb so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Aber eins steht fest, morgen werde ich mir John Watson kaufen! Der soll mich kennen lernen! Schließlich geht es ja auch um meine Berufsehre, nicht? Ein Erziehungsheim in Somerset? Lächerlich! Ich kann verstehen, daß man in einer Großstadt so etwas nötig

    hat. Aber hier in unserm kleinen Town? Verrückte Idee! Nur keine Sorgen, Pete! John Watson hatte mal wieder eine Idee, eine ganz verrückte Idee! Und was diesen Mr. Zeigefinger anbelangt, den werde ich mir ganz besonders aufs Korn nehmen! Ich will nicht der alte Tatcher sein, wenn das kein ausgemachter Scharlatan ist!"
    Pete war mit dem Essen fertig. „Werde dann wieder gehen." Er erhob sich.
    „Nichts zu machen, mein Junge", kommandierte Tatcher, „du schläfst heute bei uns! Im Gästezimmer ist Platz genug. Morgen in aller Frühe reitest du dann zur Salem-Ranch, damit sie sich dort keine Sorgen machen. Sprich mit deinem Vormund über alles. Mr. Dodd wird schon gehörig dazwischen hauen. Nun, gute Nacht, Boy!"
    „Gute Nacht, Mr. Tatcher — und vielen herzlichen Dank für alles."
    „Unsinn! Ist doch selbstverständlich, daß ich dir helfe!"
    Wenige Minuten darauf lag Pete unter Mrs. Tatchers hochgetürmten Kissen. Er hätte an diesem Tage beinahe den Glauben an die Menschheit verloren. Wie gut, daß es noch Männer wie diesen alten Lehrer gab!

    Sechstes Kapitel
    MAN TUT NOCH WAS FÜR DIE ERZIEHUNG
    Du hättest dich höchstens für die Somerseter schämen können, Pete! — Sam geht in die Höhle des „Löwen", der in Wirklichkeit nur ein Zwergpinscher ist — Das „Erziehungsheim" läßt bitten! — Ein Griff ins Leere — Kleine Vorkommnisse werden zu großen Staatsaffären — Sage Pete, daß ich zu ihm halte! — Sam ist durchaus kein Feigling — Ein kleiner Niggerboy trägt Glück ins Haus — Lehrer Tatcher fühlt sich angegriffen und rechnet mit John Watson ab — Master Rotsproße hat Pech — Zöglinge gesucht!

    Der Tag war in Somerset noch nicht erwacht, als Pete am nächsten Morgen das Town verließ. Auf Umwegen war er zum Tierparadies geschlichen und hatte seinen Black King gesattelt. Erst auf dem Rücken des treuen Tieres fühlte er sich wieder wohl. In gestrecktem Galopp ging es durch den frischen Morgen der Salem-Ranch entgegen.
    Mammy Linda war gerade aufgestanden und bereitete in der Küche das Frühstück, als sie wohlbekannte Schritte hörte. Sie stieß einen wilden Schrei aus und drückte Pete an ihre Brust, daß ihm fast die Luft ausging. Dann mußte der Boy erzählen.
    Oh, wie schön war es, die Füße wieder unter Mammys Frühstückstisch strecken zu können! Wie herrlich duftete der Kaffee; dazu gab es frisch aufgebackene Butterhörnchen. Auch Dorothy freute sich unbändig über die Heimkehr des „verlorenen Sohnes" — und dann kam Sam!
    Die Sommersprosse hatte bereits einen gewaltigen

    Ritt hinter sich. Schon bei Morgengrauen war er von dem südlichen Vorwerk aufgebrochen. Sein Vater hatte ihm am Vortage einige wichtige Besorgungen nach dort aufgetragen. Pete mußte jetzt noch einmal erzählen, was sich in Somerset ereignet hatte, denn Sam hatte von alledem noch keine Ahnung. Als er vernahm, daß der „Bund" für aufgelöst erklärt worden war, feixte er über das ganze Gesicht, als habe er einen guten Witz gehört.
    „Mensch, Pete", stöhnte er, „das ist endlich mal 'n Ei! Darauf habe ich schon lange gewartet. Das ist vielleicht 'ne Sache!"
    „Das ist weder ein Ei noch eine Sache!" Pete schüttelte den Kopf. „Du warst nicht dabei, als ich am Pranger stand! Am liebsten wäre ich vor Scham in den Erdboden versunken."
    „Du? Vor Scham? Unsinn! Du hättest dich höchstens für die Somerseter schämen können!" Das Rothaar war keineswegs „erschlagen" von all den Neuigkeiten. Ganz im Gegenteil, sein unverwüstlicher Optimismus siegte über jeglichen Kummer. „Eins geht mir allerdings nicht aus dem Kopf", er legte jetzt seine Stirn bedenklich in Denkfalten, „du sagst, John Watson sei vollkommen groggy. Wieso reitet er dann am frühen Morgen schon durch die Gegend?"
    „Was tut er?" Pete riß die Augen auf.
    „Ja, er reitet durch die Gegend! Habe ihn doch höchstpersönlich vor einer Stunde erst

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