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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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„Es spricht nun der Direktor des Somerseter Erziehungsheimes, Hilfssheriff John Watson."
    Watson stakte mit langen Schritten auf den Vorbau. Mit einem großen roten Taschentuch wischte er sich zunächst den Schweiß von der Stirn. Dann beleckte er mit der Zunge die Lippen und krächzte:
    „Es ist alles nur eine Erziehungssache! Das habe ich schon immer gesagt, ladies and gentleman. Alles Erziehungssache. Das ist eben so mit der Erziehung und nicht anders. Das — das — das — wollte sagen, es ist eben alles Erziehungssache, jawohl. Und weil ich nun ein Tierektor geworden bin, werde ich wohl endlich

    auch mal Sheriff werden. Ich, Tierektor John Watson, sage euch, es wird dann alles anders. Paß nur auf, Pete! Alles neu macht der Mai! Hipphipphurra!"
    John Watson schwang seinen Stetson. Das Publikum lachte. So eine Rede hatten sie lange nicht mehr gehört. Mr. Zeigefinger war entsetzt. Schnell drehte er das Grammophon auf, und schon erklang das schöne Lied: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten." Der „Privatgelehrte" hatte in der Eile die falsche Platte aufgelegt. Es war nur schade, daß kein Mensch in Somerset deutsch konnte. Es wäre der beste Witz des Tages gewesen. —
    Sam Dodd hatte jetzt endgültig die Nase voll. Er schnalzte leicht mit der Zunge und ritt an. Aber weit kam er nicht. Das Stinktier Jimmy hatte ihn erkannt und baute sich nun mit seinen „Schrecklichen" vor ihm auf.
    „Was tust du hier im Town, Sam Dodd?" krähte der Schlaks, „weißt du nicht, daß über deinen sauberen Freund und dich der Bann verhängt wurde?"
    „Nö", feixte das Rothaar furchtlos, „ist mir ganz neu! Aber wenn du willst, Stinktier, steige ich gerne aus dem Sattel und haue dir eine hinter die Ohren, daß du dich für deine eigene Großmutter hältst!"
    „Ins Erziehungsheim mit ihm!" kreischte Jimmy. „Mr. Zeigefinger, hier ist einer von der ,Pete Simmers-Bande'!"
    Jetzt war plötzlich der Teufel los! John Watson und der Ziegenbart eilten herbei. Eine große Menschentraube hatte sich im Nu um Sams Pferd gebildet. Aber das Rothaar saß fest im Sattel. Gelassen beruhigte er sein Pferd, das etwas nervös wurde, und grinste John Watson dann freundlich an. Sam wußte, daß er sich auch auf seine große Schnauze verlassen konnte.

    „Ha! Bürschchen!" schnaubte der „Hüter der Unordnung" wild, „habe ich dich endlich? Jetzt entkommst du mir nicht mehr!"
    „Entkommen, Mr. Watson", fragte Sam naiv, „warum denn das? Ich sehe keine Veranlassung, vor Ihnen auszureißen. Zu diesem Zweck müßten Sie mich erst mal einsperren, und wenn Sie mich einsperren wollen, brauchen Sie einen Grund. Nun, Mr. Watson, was soll ich mal wieder getan haben?"
    Watson blickte blöde in die Gegend. Was sollte er dazu sagen! Gegen Sams Logik war nicht anzukommen. Aber da schaltete sich Mr. Zeigefinger ein. Drohend schwang er den Rohrstock — und traf leider den hinter ihm stehenden Jimmy genau auf den Kopf. Der Schlaks plärrte sofort los. Sam feixte unverschämt.
    „Richtig, richtig, Mr. Zeigefinger", lachte er, „Sie sind ein ausgezeichneter Erzieher, haben sofort den Schuldigen erkannt. Dieser freche Schlingel hat sich mir in den Weg gestellt; dabei sollte er doch wissen, daß man Menschen, die im Town zu tun haben, nicht aufhalten soll."
    „Was! Wie? Unverschämtheit!" schnaubte Watson.
    „Sie — du Flegel", keifte Eusebius Zeigefinger schrill, „Mr. Watson, verhaften Sie den Burschen!"
    „Jawohl, verhaften!" salutierte Watson unwillkürlich. „Sam Dodd, du bist hiermit verhaftet. Ich verurteile dich zu vier Wochen Erziehungsheim!"
    „Und warum, wenn man fragen darf?" grinste Sam.
    „Weil du — weil du — weil du — nun, egal, du bist eben verhaftet!"
    „Reden Sie doch keinen Unsinn, Mr. Watson", kam in diesem Augenblick eine ruhige Stimme.

    Alle Anwesenden fuhren erstaunt herum. Da stand der greise Reverend Thomas. Die Leute machten ehrfürchtig Platz. Der Geistliche dankte freundlich und trat in den Kreis.
    „Ich muß doch sehr bitten", schnaubte Watson, „wenn ich amtshandele, dürfen Sie mich nicht dabei stören, Mr. Thomas. Ich mische mich doch auch nicht in Ihre Amtsangelegenheiten ein!"
    „Meinen Sie? Nun, wir wollen zuerst einmal feststellen, wieso Sie amtshandeln müssen, Watson, nicht wahr? Also was hat es gegeben?"
    „Dieser Bursche hat . . .", keifte Mr. Zeigefinger los.
    .....Ihnen ganz bestimmt nichts getan!" vollendete
    der Reverend.
    Der Ziegenbart verdrehte daraufhin die Augen und schnappte

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