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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Erwachsenen gegenüber benimmt! Wo ist deine Mutter? Wo bist du zu Hause?"
    „Er weiß es doch nicht", wagte Sam einzuwenden.
    „Du schweige, Lügenbold", herrschte der Ziegenbart ihn an, „verschwinde! Das Schicksal dieses Knaben werde ich bestimmen."
    „Penny will mit Master Rotsproß zu Mammy gehen", weinte jetzt der Dreikäsehoch.
    „Zuerst wirst du zu Mr. Watson mitkommen. Er ist hier das Gesetz und wird entscheiden, was aus dir werden soll! Komm, Bürschlein!"
    Mr. Zeigefinger packte Penny am Kragen und zog ihn mit sich fort. Sam kochte vor Wut. Ausgerechnet dieser Kerl mußte dazwischenkommen! Er mußte gut aufpassen, was der mit Penny anstellte. Das Rothaar begab sich sofort auf den Kriegspfad und schlich gekonnt das Sheriffs-Office an. —
    Hilfssheriff John Watson hatte Besuch bekommen. Das Gesetz von Somerset thronte hinter dem Schreibtisch und setzte sein hochmütigstes Gesicht auf. Das war aber auch nötig, denn Mr. Tatcher, der alte Lehrer, schoß mit schweren Waffen. Das waren schon keine Colts mehr, das waren richtige Kanonen!
    „Wollen Sie mir sagen, Watson", brummte der Lehrer gerade, „was dieser Unsinn bedeuten soll? Heraus mit der Sprache! Ich denke nicht daran, mir dieses Theater hier im Town bieten zu lassen. Seit dreißig Jahren habe ich die Jugend von Somerset rechtschaffen erzogen. Hier gibt es und gab es weder Verbrecher noch Rowdies. Alle meine Schüler lernten etwas und wurden anständige Menschen. Alle haben sich im Lebenskampf bewährt. Also, was soll dieses Erziehungsheim?"
    „Darüber bin ich Ihnen", sagte John Watson herablassend, „keine Auskunft schuldig, Sir. Ich bin das personifizierte Gesetz und als solches vertrete ich alle Vollmachten!"
    „Das sind dumme Redensarten, Watson, nicht würdig eines erwachsenen Menschen! Ich verlange von Ihnen eine bündige Erklärung, verstanden? Bekomme ich sie nicht, werde ich andere Schritte unternehmen."
    „Unternehmen Sie nur, immer lustig, unternehmen Sie!" Watson sprach geziert wie ein großer Mime. „Bei mir fruchten Drohungen nichts. Ich werde beweisen,

    daß dieser Pete Simmers zum Beispiel für unsere Jugend eine große Gefahr bedeutet. Er ist der Kopf einer Bande, die sich nicht einmal scheut, Erwachsene zu überfallen. Und da sagen Sie noch, es hätte in unserem Town niemals Rowdies gegeben? Mein lieber Mr. Tatcher, Sie können damit recht haben! Das sind schon keine Rowdies mehr, das sind jugendliche Verbrecher!"
    „Lassen Sie doch Pete Simmers aus dem Spiel, Watson", schnaubte der Lehrer, „es geht hier um ganz andere Dinge! Wie wollen Sie zum Beispiel dieses Erziehungsheim finanzieren? Eine solche Sache kostet viel Geld. Und dann, wen wollen Sie überhaupt erziehen? Glauben Sie im Ernst daran, daß Eltern ihre Kinder freiwillig in Ihr Heim stecken?"
    „Davon kann gar keine Rede sein", lächelte Watson verlegen, „von freiwillig ist nie gesprochen worden. Das Gesetz wird sich hier einschalten. Wir werden schon die schwarzen Schafe von den weißen trennen. Mr. Zeigefinger ist ein gottbegnadeter Pädagoge. Ich sage Ihnen, die Somerseter Anstalt wird Weltberühmtheit erlangen. Alle kommenden Staatsmänner, Generale und Professoren werden von ihr aus die Welt beherrschen!"
    „Ach so", sagte Mr. Tatcher trocken, „Sie denken an ein Internat. Was soll denn der Aufenthalt für die zukünftigen Staatsmänner, Generale und Professoren kosten?"
    „Vorläufig nichts. Unser Erziehungsheim lebt zur Zeit noch von Spenden. schon jetzt verfügen wir über ein ansehnliches Kapital. Mr. Rattlesnake allein spendete zum Beispiel fünfzig harte Dollars."

    „Und wer verwaltet dieses . . . ,Kapital'?"
    „Natürlich Mr. Zeigefinger!" Watson sah gelangweilt zum Fenster hinaus. „Ach, da kommt er ja. Sie entschuldigen mich wohl, Mr. Tatcher, habe wichtige Besprechungcn mit meinem Freunde, dem Gelehrten."
    Bevor der Lehrer eine Antwort geben konnte, tat sich die Tür auf, und herein stolzierte Mr. Zeigefinger mit seinem „Fund", dem kleinen Penny.
    „Mr. Watson", trompetete er, kaum daß er den Fuß ins Zimmer gesetzt hatte, ohne sich um Tatcher zu kümmern, „hier liegt ein wichtiger Fall vor. Dieser Knabe wurde am Bahnhof durch mich entdeckt. Er ist ohne Angehörige. Ich beantrage darum die Einweisung in das Heim."
    „Wie? Was?" Watson rieb sich die Hände. „Da sehen Sie, Mr. Tatcher", frohlockte er, „wie dringend notwendig unser Heim ist. Kaum eröffnet und schon fast überbelegt! Gut, gut, mein lieber Herr Kollege, die

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