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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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vor so viel Scharfsinn — Der kleine Penny fühlt sich wohl im weißen Bett mit so viel schwarzer Schokolade — Ein Jägerfrühstück mit verteilten Rollen — Jimmy läuft um sein Leben — Das Auto und der Negerboy

    Ganz groß und voll stand in dieser Nacht der Mond am Himmel. Freundlich schickte er seinen milden Schein in die Fenster der Schlafzimmer, und so mancher Schläfer warf sich unruhig im Bett hin und her. In hellen Mondnächten kann nicht jeder gut schlafen.
    Penny, der kleine Negerboy, lag auf seinem Strohsack und schluchzte herzzerreißend. Ganz allein war er in diesem schrecklichen Haus! Kein Mensch war bei ihm, der ihn tröstete. Oh, wie traurig war doch das Leben. Wie gerne wäre er mit Master Rotsproß auf die Ranch gegangen. Da gab es sicher Kühe und Pferde und Hühner, und eine Mammy sollte auch da sein. Aber dieser schreckliche Master mit dem komischen Namen hatte ihn gleich eingesperrt. Nicht mal zu essen hatte er etwas bekommen, und dabei hatte er doch solchen Hunger. Wie sollte das nur enden! Und während der Mond durch das Fenster schien, fielen seine Strahlen auf ein kleines schwarzes Gesicht, über das glitzernd die Tränen kullerten.

    Aber auch auf der Salem-Ranch erhellte derselbe Mond ein schwarzes Gesicht. Und auch über dieses Gesicht zogen Tränen ihre helle Spur! Mammy Linda, die gute, schwarze Seele, dachte an den kleinen Negerboy und weinte bitterlich. Aber während Penny sich langsam in den Schlaf weinte, wurde Mammy Linda immer wacher. Dann ebbten auch ihre Tränen ab, doch in ihrem Herzen wuchs nun der Zorn. Wild kreisten ihre Gedanken. Wie ein Mühlrad ging es in ihrem Kopf herum. Mütterliche Urinstinkte wurden in der Frau wach. Da war ein kleines Würmchen schutzlos zwei Narren ausgeliefert: Mr. Zeigefinger und diesem John Watson!
    „Die sein so bekloppt", brummelte Mammy, während sie die letzten Tränen fortwischte, „daß keinen Hammer mehr brauchen! Oh, ich weiß, was zu tun!"
    Und schon flog das dicke Federbett zur Seite und Mammy mit beiden Beinen aus dem Bett. Sie vergaß sogar, ihre Schuhe anzuziehen. Nur ihren großgeblümten Morgenrock warf sie über, setzte einen Strohhut auf und marschierte los. „Klatsch" — „klatsch" — „klatsch" — tappten ihre nackten Füße über den Gang, dann die Treppe hinunter durch die große Halle auf den Hof.
    Mammy marschierte wie eine Dampfwalze durch die Nacht. Immer weiter und weiter. Sie merkte nicht die spitzen Steine an den nackten Füßen, spürte nicht die Dornen an der Haut, nur weiter, immer weiter, drängte es in ihr! Die gute Frau war nur von einem Gedanken beseelt: Penny! Wehe, wer es jetzt gewagt hätte, sie aufzuhalten. Weiter ging es, Stunde um Stunde!
    Mammy Linda stand schließlich schweratmend vor dem Hause, das die Aufschrift trug: „Erzihungsheim!"

    „Ratsch!" Nur eine wilde Bewegung, und schon hing das schöne Plakat in Fetzen. Die Schwarze drückte die Türklinke herunter, aber die Tür sprang nicht auf. Sie inspizierte die Fenster. Alle waren fest verschlossen!
    „Dann müssen eben anwenden Gewalt!" knurrte sie bitterböse. Im nächsten Augenblick „lehnte" sie nur ihren schweren Körper gegen die Türfüllung. Holz splitterte, ein Bersten und Krachen durchbrach die Stille — die Tür war mit einemmal auf. Mit sicherem Instinkt tastete sie sich in der Dunkelheit weiter vor. Wieder hemmte eine Tür ihren Lauf. „Peng!" — „Krach!" machte es — für Mammy Linda g a b es keine Hindernisse.
    Jetzt stand sie im „Schlafsaal" des Heimes. Im matten Schein des Mondes erkannte sie das hilflose Bündel Mensch auf dem großen Strohsack. Wie eine Feder nahm sie das Kind auf und barg es behutsam an ihrer Brust. Penny merkte nichts davon. Der Kleine war so weit gelaufen an dem Tage zuvor, daß er ganz fest schlief. Und Mammy weckte ihn nicht. Vorsichtig hielt sie den kleinen Boy in ihren starken Armen, damit er nicht aufwachte, und marschierte denselben Weg, den sie gekommen war, zurück.
    Mr. Zeigefinger aber, der im ersten Stock des Hauses residierte, lag um diese Zeit unter seinem Bett und zitterte wie Espenlaub! Schreckliche Bilder von Räubern und Mördern zogen vor seinem „geistigen" Auge vorbei. Was war nur geschehen? Wo war sein Freund John Watson? Ganz deutlich hatte er das Krachen und Bersten gehört! Vor Schreck war er dann aus dem Bett gefallen, und

    da er nun schon mit dem Fußboden Bekanntschaft gemacht hatte, kroch er gleich unter das Bett. Hier lag nun der tapfere „Erzieher"

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