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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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doch dringlichst herunter."

    „Sie bitten mich also von Herzen mit Schmerzen", schrie Watson.
    „Nein, ohne Schmerzen, dafür aber dringlichst." Mr. Zeigefinger wurde langsam nervös.
    „Ohne Schmerzen aber dringlichst? Hm — dann muß ich mir's noch überlegen", knurrte der Hüter der Ordnung. Für dringlichst bin ich nämlich nicht zuständig; ich bin Beamter!"
    „Es hat ein Überfall auf unser Heim stattgefunden", schrie jetzt der Privatgelehrte voller Wut. „Sie müssen sofort etwas unternehmen!"
    „Was? Überfall? Aber warum sagen Sie das erst jetzt?" John Watson wurde plötzlich sehr munter. „Sie hirnverbrannter Trottel", schrie er, „reden hier eine halbe Stunde den größten Bockmist zusammen, während die Verbrecher das ganze Town auseinandernehmen!" Wie der Blitz verschwand der hilfssheriffliche Kopf vom Fenster. Mr. Eusebius Zeigefinger kam nicht einmal mehr dazu, sich zu rechtfertigen. Schon fünf Minuten später war John Watson bereit, ein Protokoll aufzunehmen. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, zückte den Federhalter und sagte mit Würde:
    „So, lieber Freund, nun berichten Sie mal der Reihe nach. Was ist geschehen?"
    „Aber ich weiß es doch nicht, Mr. Watson!" Zeigefinger hob beschwörend die Hände. „Ich bitte Sie, kommen Sie mit! Die Tür wurde aufgebrochen. Ich floh hierher und bat um Hilfe!"
    „Was? Sie wissen nichts? Und warum wecken Sie mich dann?" Watson funkelte seinen „Freund" böse an.
    „Aber Sie sind doch dafür zuständig", flehte der, „Sie

    müssen doch die Spuren sicherstellen. Kommen Sie, wir werden gemeinsam das Haus stürmen."
    „So — hm — tja." Watson rieb sich überlegend die große Nase. „Sind die Verbrecher denn noch im Hause? Für diesen Fall schlage ich vor, Sie übernehmen die Vorhut und ich die Nachhut! So werden wir den Burschen dann bestimmt zu fassen kriegen."
    „Was?" zeterte der Spitzbart, „ich soll zuerst gehen? Nein, das ist unmöglich. Sie sind das Gesetz, Mr. Watson, und vertreten gewissermaßen die Jurisprudenz; als solche haben Sie den Vorrang."
    „Nun gut", Onkel John erhob sich, „Sie wollen es. Sie tragen dann aber auch die Verantwortung, wenn der beste Hilfssheriff der Staaten wie ein Sieb durchlöchert das Zeitliche segnen muß! Come on, old friend!"
    Mr. Zeigefinger stöhnte schwer; dann erhob er sich und folgte Watson, der bereits über die Straße robbte. Das Town hatte sich inzwischen schon belebt, und die Leute blieben neugierig stehen. John Watson bemerkte das nicht. Er sah auch nicht Mr. Tatcher, der soeben seinen üblichen Morgenspaziergang hinter sich hatte und nun erstaunt vor der zerbrochenen Tür des Erziehungsheimes stehen blieb. Der Lehrer schüttelte den Kopf und trat ein. Er wollte doch mal sehen, was hier geschehen war. Jetzt hatte Watson die Tür erreicht. Vorsichtig lugte er um die Ecke und sah den Rücken eines Mannes.
    „Ha!" brüllte er, „habe ich dich, Bursche?" Wie der Blitz sprang der tapfere Hilfssheriff auf und schlug im nächsten Augenblick dem Eindringling den Colt auf den Kopf. Mr. Tatcher aber hatte einen Schädel aus Stahl. Er fiel keineswegs von den Füßen! Im Gegenteil, er holte gewaltig aus und versetzte dem Angreifer einen Schlag unter das Kinn, das der die Englein im Himmel singen hörte.
    „Oouuh! Pffft!" machte das Gesetz und setzte sich auf alle vier Buchstaben.
    „Sie unverschämter Flegel, Sie", Mr. Tatcher rieb sich die Beule, „was fällt Ihnen ein?"
    „Was? — Oh, Sie sind das? Das habe ich nicht gewußt", stammelte der Hüter der Somerseter Unordnung, „wie, was, waren Sie das gewesen?"
    „Sagen Sie mir lieber, was das nun schon wieder soll", knurrte Tatcher, „ist man hier seines Lebens nicht mehr sicher?"
    „Ich dachte — ich meinte — Sie wären der Einbrecher!" Watson sprang plötzlich wieder auf die Füße und wollte den alten Lehrer am Rockaufschlag packen. Dieser jedoch hob nur abwehrend den Arm. Erschrocken ließ Watson die Hand fallen und starrte Mr. Tatcher an wie ein Weltwunder.
    „Das — das — das--"
    „--ist Ihr schlechtes Gewissen", vollendete dieser
    den Satz. „Guten Morgen, Sie alberner Trottel!" Der Lehrer sprach's und ging.
    John Watson brachte nur noch unartikulierte Laute hervor. Er war einfach nicht mehr fähig, ein vernünftiges Wort zu sprechen.
    „Was gibt es, Mr. Watson?" In diesem Augenblick erschien Mr. Zeigefinger auf der Bildfläche. „Hatten Sie schon einen Kampf auszustehen?"
    „Kampf? Ja-a-, natürlich! Hm, den

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