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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Licht nach draußen fiel. Das Papier breiteten sie vor sich aus. Sie starrten es an, zogen die Stirnen kraus, guckten es erneut an, schüttelten die Köpfe, nickten vor sich hin und wußten nichts mit den krummen Linien anzufangen, die in aller Hast darauf gemalt worden waren.

    „Ich bin doch sonst nicht bekloppt!" ließ Sam sich schließlich vernehmen. „Aber das, was Mike da aufgezeichnet hat, ist höhere Mathematik für mich!"
    „Wenn er's überhaupt gezeichnet hat!" wandte Chris vom Höhleneingang her ein. „Vielleicht machte sich Miss Himmelfahrtsnase einen Spaß mit euch — und wir Schafsköpfe zerbrechen uns die Köpfe, was das bedeuten soll! Kleine Kinder kritzeln ja gern auf Papier!"
    Pete schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht helfen: irgendwie kommt mir's wie eine Kartenskizze vor! Ich krieg' aber nicht heraus, welche Gegend sie darstellen soll!"
    Sam sprang plötzlich auf, als habe ihm jemand Feuer unter den Frack gemacht. „Ich hab's!" schrie er begeistert. Er schrie noch weiter, aber was er jetzt schrie, waren keine Worte mehr, sondern ein schmerzgepeinigtes Indianergeheul. Er hatte nicht daran gedacht, daß sie sich in einer sehr niedrigen Höhle befanden, und war mit dem Kopf gegen die Decke gefahren, daß es nur so knallte. Auf den wilden Indianertanz, der dem Geheul eigentlich hätte folgen müssen, verzichtete er in Anbetracht des Umstandes, daß die Höhle zu klein war. Er begnügte sich damit, seinen Kopf festzuhalten und mit Inbrunst in sich hineinzustöhnen.
    „Wenn du wieder bei Verstand bist, könntest du uns vielleicht sagen, was du herausgefunden hast?" mahnte Pete nach einiger Zeit.
    „Hau du dir mal die Birne auf solche Weise weich!" fuhr ihn Sam erbost an. „Dann hast du überhaupt keine

    Gedanken mehr — nicht nur für den Augenblick, sondern für den ganzen Rest deines schäbigen Lebens! Ich sage nur ein einziges Wort, und ihr dürft bescheiden über mein kluges Köpfchen staunen: Millers Horn!"
    Pete blickte die Sommersprosse verblüfft an. Gleich darauf unterzog er die seltsame Zeitungspapierskizze erneut einer aufmerksamen Prüfung. „Manchmal scheinst du doch nicht ganz so doof zu sein, wie du im allgemeinen aussiehst", gab er zu. „Na ja, wozu haben wir schließlich das schöne Sprichwort von der blinden Henne? Wenn man berücksichtigt, daß er die Gegend nicht so gut kennt wie wir und wahrscheinlich nicht genügend Zeit hatte, ein kartographisches Meisterwerk zu schaffen, könnte es stimmen."
    „Bei Millers Horn gibt's auch Höhlen!" ergänzte Sam zapplig. „Wahrscheinlich sind sie dorthin gegangen, um ungestört weiterzuschlafen."
    „Nichts wie hin!" verlangte Sam ungeduldig. „In meinem Schädel geht's zwar zu, als hätte sich ein Volk Hornissen darin eingenistet, aber vielleicht verliert sich das in der frischen Luft und mit der Zeit."
    „Kann ja mit den Hornissen gar nicht so schlimm sein, wie du tust", stichelte Hugh. „Da dein Kopf völlig leer ist, muß ein Hornissenvolk ohne weiteres Platz in den Hohlräumen haben, ohne dich zu belästigen."
    „Allerhand Weg bis Millers Horn!" gab Pete zu bedenken. „Wir müssen unsere Pferde holen und können froh sein, wenn wir's in zwei Stunden schaffen."

    „Was sind schon zwei Stunden?" trompetete Sam. „Überhaupt, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten!"
    „Wieso sind denn Menschenleben in Gefahr?"
    „Pah! Dieses Kroppzeug ist doch immer in Gefahr! Mit Pumas, Felsspalten und fremden Männern. Weiß Gott, was sie sich diesmal ausgesucht haben!"
    Millers Horn war ein in verrückter Drehung aufragender Fels inmitten einer Unmenge kleinerer Felsen an einem Platz, der tatsächlich zwei Reitstunden ins Gebirge hinauf lag, noch ein Stückchen über Greaseys Court hinaus. Es gab dort in den Felsen wirklich eine ganze Menge Höhlen. Millers Horn selbst konnte man bis zur halben Höhe ersteigen, ohne sich sonderlich dabei in Gefahr zu bringen; die Jungen hatten es oft genug versucht. Dort, wo man nicht mehr weiterkonnte, befand sich eine kleine Felsenkanzel, von der aus man einen weiten Blick über das Land hatte.
    Eine Viertelstunde später waren die Jungen bereits auf dem Weg, und da sie wegen der Dunkelheit sehr vorsichtig reiten mußten, brauchten sie weit über zwei Stunden, ehe sie ihr Ziel erreichten.
    „Wie soll's nun weitergehen?" sagte Pete nachdenklich. „Hier herum gibt's mindestens dreißig größere und kleinere Höhlen, und das sind nur die, die ich kenne! Sicher sind wohl noch eine ganze

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