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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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und schlich vorwärts. Das Gestrüpp stand hier so dicht, daß er die Hand

    nicht vor den Augen sehen konnte. Dauernd peitschten ihm Zweige ins Gesicht, und seine Arme waren bald von Dornen zerkratzt. Aber Sam gab nicht auf. Er wußte so ungefähr, wo das Haus stand, und in dieser Richtung arbeitete er sich voran.
    Fast eine Stunde verging, bevor Sommersprosse ihr Ziel erreicht hatte. Das alte Haus lag in völliger Dunkelheit vor ihm; kein Lichtschein verriet, daß die Bewohner noch auf waren.
    „Die Goldsmiths scheinen schon in die Federn gekrochen zu sein", unterhielt sich Sam mit sich selbst. „Na, wollen mal sehen, ob wir noch ein bißchen spuken können."
    Der Boy umschlich vorsichtig das Haus. Zu seinem Leidwesen mußte er jedoch bald feststellen, daß alle Fensterläden geschlossen waren. Aber dann fielen ihm die Kellerfenster ein. Er untersuchte sie der Reihe nach. Endlich fand er eins, daß nur angelehnt war. Ohne lange zu überlegen, kroch er hinein und landete — auf einem Kohlenhaufen.
    Leider hatte Sam keine Taschenlampe bei sich; so dauerte es eine geraume Zeit, bis er die Tür gefunden hatte. Zu seiner großen Freude war sie nicht abgeschlossen. Vor Abenteuerlust bibbernd, tastete er sich die steile Kellertreppe hinauf und stand bald in der großen Halle des Hauses. Sehen konnte er nichts, aber er wußte hier genau Bescheid, weil er schon früher häufig hier gewesen war.
    Sam lauschte angestrengt. Er hielt dabei sogar den Atem an. Aber kein Laut war zu hören. War das Haus etwa noch unbewohnt? Es konnte doch gut sein, daß die

    Goldsmiths zuerst einmal im „Weidereiter" abgestiegen waren. Aber Sam gab eine einmal begonnene Sache nicht so leicht wieder auf! Im Gegenteil, er ging jetzt den Dingen erst richtig auf den Grund.
    Gerade wollte er seine Entdeckungsreise fortsetzen, als ihn ein fürchterliches Schnauben aus dem Obergeschoß erschauern ließ. Was war das? Etwa ein Löwe? Oder ein Tiger? Wer konnte wissen, was diese Texaner in ihrem Größenwahn alles mit sich herumschleppten. Das Rothaar blieb ruhig stehen und lauschte wieder. Es blieb alles still.
    Was nun? Einen Augenblick dachte Sam daran, den Rückzug anzutreten, aber dann schimpfte er sich selbst einen Feigling. Er streckte die Arme weit aus und tastete sich weiter vor. Da mußte doch irgendwo die Treppe sein. Plötzlich trat er auf etwas Weiches. Erschrocken zog er den Fuß zurück. Was konnte das bloß sein? War früher nicht da! Er lauschte nochmals. — Wieder kein Laut! — Vorsichtig bückte er sich und streckte die Hand weit vor.
    „Uuuh!" schrie er auf einmal entsetzt auf. Er hatte in eine Reihe messerscharfer Zähne gefaßt. Ganz deutlich hatte er sie gespürt. War das etwa ein Raubtier? Die Sommersprosse schwitzte Blut und Wasser. Aber dann fiel ihr ein, daß das gar kein Tier sein konnte, denn ein Tier würde nicht so ruhig liegenbleiben.
    Wieder versuchte Sam es mit der Hand. Ganz langsam streckte er sie vor. Aha! Das war ein Fell. Und da ein Kopf! Sam tastete weiter. Plötzlich spürte er eine Art Glasknopf zwischen den Fingern. Jetzt ging ihm — trotz der Dunkelheit — ein Licht auf. Da lag also ein Eisbär... oder Löwenfell mit präpariertem Kopf. Vielleicht war es auch ein Tiger oder Jaguar. Wer konnte wissen, welchen Spleen diese Texaner hatten. Sam war aber im tiefsten Innern beruhigt. Er stelzte über das Ding hinweg und ging langsam weiter. Irgendwo mußte doch die Treppe sein.
    Daß die ganze Halle voller Möbel stand, das konnte er nicht ahnen. Freddy Goldsmith hatte durch die „Schrecklichen" den ganzen Inhalt des Güterwagens ja hier abstellen lassen. Und schon ging es los. Zuerst fiel die Sommersprosse über einen Stuhl, dann trat sie in eine Blumenvase und setzte sich schließlich in eine Kiste mit Geschirr, deren Deckel offenstand. Es gab einen Heidenlärm. Aber Sam hatte keine Zeit, sich von seinem Schrecken zu erholen! Vom Obergeschoß des Hauses her klang wieder das fürchterliche schnauben; dann dröhnte eine gewaltige Stimme:
    „Devils, was ist denn hier los! Spukt es etwa in dieser verdammten Bruchbude? Na warte, du Geist, ich komme!"
    Im gleichen Augenblick fiel Lichtschein auf die Treppe. Sam konnte gerade noch einen Satz machen und unter das Raubtierfell schlüpfen. Hier glaubte er sich in Sicherheit. Durch das aufgesperrte Maul konnte er sogar beobachten, was nun geschah.
    Die Treppe herunter kam ein langer Mensch mit einem brennenden Licht in der Hand. Bekleidet war er nur mit einem

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