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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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River-Brücke."

    Pete brachte Bill noch vor das Tor. Als er dann wieder ins Zimmer kam, war nur noch Dorothy anwesend. Sam hatte sich schon beleidigt zurückgezogen.
    „Höre, Pete", meinte das Girl, „ich denke, es ist besser, wenn du die Finger aus der Sache läßt. Wie Bill diesen Goldsmith beschreibt, muß er ja Kräfte wie ein Erwachsener haben, benimmt sich aber wie ein Kind. Das ist sehr gefährlich. Ein erwachsener Mensch gebraucht seinen Verstand, bevor er seine Kräfte einsetzt. Das ist aber hier nicht der Fall."
    „Daraus wird nichts", Pete schüttelte den Kopf, „was sollen denn die Boys von mir denken? Sie werden sagen: Pete ist viel zu feige, um gegen diesen großmäuligen Texaner anzutreten. Dann aber bin ich als Häuptling des „Bundes" erledigt."
    „Unsinn, Pete! Die Jungen haben Vertrauen zu dir. Du wirst ihnen beibringen müssen, daß das Ganze nichts mehr mit Lausbüberei zu tun hat. Was dieser Goldsmith da anstellt, sind übelste Schlägermanieren. So was mag im Hafenviertel von Galveston gang und gäbe sein; hier geht man solchen Dingen aus dem Weg. In diesem Falle ist Klugheit der größere Teil der Tapferkeit!"
    „Ich weiß, daß du recht hast, Dorothy", seufzte Pete, „fragt sich nur, ob ich die Boys davon überzeugen kann. Überzeugen, hörst du? Kann sein, daß sie mein Wort respektieren, aber innerlich werden sie sich nicht damit abfinden. In diesem Falle würde der ganze .Bund' wackeln."
    „Ich werde morgen mitkommen", sagte die Schwester bestimmt, „es soll nur einer wagen, an dir zu zweifeln!"

    „Nett von dir", lächelte Pete, „dann auf morgen!"
    Der Obergerechte wünschte seiner Schwester eine gute Nacht und suchte sein Zimmer auf, um ins Bett zu gehen. Zu seinem Erstaunen fand er Sam, mit dem er die Kammer teilte, noch nicht im Bett. Nun, Pete ließ sich keine grauen Haare darüber wachsen. Sommersprosse war mal wieder beleidigt, und in solchen Fällen konnte es vorkommen, daß er sogar im Pferdestall übernachtete.
    So legte sich der Boy ins Bett und versuchte einzuschlafen. Das wollte ihm aber nicht gelingen. Immer wieder mußte er an diesen Texaner denken. Gewiß, Dorothy hatte recht, die Sache hatte nichts mehr mit Lausbüberei zu tun, aber Pete wußte, daß die Jungen vom „Bund" anderer Meinung waren. Denn hier war mal ein wirklicher Gegner auf der Bildfläche erschienen. Jimmy Watson und seine „Schrecklichen" waren trübe Tassen dagegen. Es gehörte nicht viel dazu, mit denen fertig zu werden. Aber Freddy Goldsmith war wirklich ein Kerl! Die „Gerechten" warteten ganz einfach auf eine Auseinandersetzung mit diesem. ,Werde trotzdem versuchen, die Sache im guten beizulegen', dachte der Boy.
    „Klugheit ist der größere Teil der Tapferkeit", murmelte er leise vor sich hin. „Du meinst es gut mit uns, Dorothy, aber sage das mal einem richtigen Jungen!"
    Der Obergerechte schlief endlich ein. Sam Dodd war immer noch nicht gekommen!

    Sam konnte auch nicht kommen. Er befand sich um diese Zeit schon einige Meilen von dem Wohnhaus der Salem-Ranch entfernt auf dem Kriegspfad. Seine Neugier hatte ihn nicht ruhen lassen. Er mußte wissen, wer im Busch steckte.
    Sam war kein Feigling, das hatte er schon oft bewiesen. Und er würde auch in diesem Falle wieder seinen Mann stehen! Mochte dieser Freddy Goldsmith ruhig die Figur eines Preisboxers haben; damit war noch lange nicht gesagt, daß er auch ein Köpfchen hatte.
    Rothaar hatte soeben die Umfassungsmauer des alten, schloßartigen Gebäudes erreicht, das sich vor Jahren ein pensionierter Generalvertreter in Somerset hatte erbauen lassen. Es lag unweit des Towns in einem verwilderten Park, und die Boys vom Bund hatten hier schon manche Schlacht geschlagen. Sam brachte seinen „Wind" in einem Gebüsch unter und nahm dann den vertrauten Weg über die hohe Mauer. Es war unterdessen schon ganz dunkel geworden, so daß er sich ungeniert bewegen konnte. Einen Augenblick blieb er oben auf der Mauerkrone sitzen und sah in den dunklen Park hinab. Eigentlich wußte er selbst nicht, was er hier wollte. Das heißt, er wußte es schon, nur wußte er nicht, wie die Sache anzupacken war. Heimlich gestand er sich ein, daß mal wieder sein Temperament mit ihm durchgegangen war. Schließlich konnte er ja jenen Freddy Goldsmith nicht aus dem Bett ziehen und mir nichts dir nichts verprügeln.
    „Werden sehen, was sich machen läßt", brummte er schließlich, „vielleicht habe ich wieder etwas Glück!"
    Er sprang von der Mauer hinunter

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