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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Polizeihauptstelle eine neue, noch tollere Anzeige ein. Der geprellte Tabakwarenhändler hatte seine Mirabelleninsel-Währung gegen blanke Dollars eintauschen wollen. Der Schwindel mit der chinesischen Spielkarte kam sofort heraus. Jetzt wurde „außer dem Gauner im Frack" auch noch dieser angebliche „General Mutax" polizeilich gesucht. Die ausgestellten Bilder sollten der Polizei bei dieser zweiten Fahndung sehr zustatten kommen. Ein Streifenwagen fuhr langsam durch alle Straßen Tucsons und forderte unter Angabe der wichtigsten Tatsachen die Bevölkerung zur Mitarbeit auf.
    Auch bei der Verleihanstalt von Bat Smith kam dieser vorüber. Mr. Smith dachte sofort an die bei ihm im Kostümraum befindliche Galauniform, als der ausrufende Polizist vom Wagen aus den Hochstapler und Betrüger genau beschrieb. Er winkte die Boys aufgeregt heran.
    „Halten Sie an! Bitte! Anhalten!"
    Die Polizisten gehorchten aufs Wort. Gemeinsam mit dem Verleiher eilten sie in den Garderobenraum.
    „Habe es gut gemeint, meine Herren", entschuldigte sich Smith, „aber die Prachtuniform aus der Washingtonzeit ist ... äh ... sozusagen leider ... ja noch hier. Entschuldigen Sie bitte das Versehen!"

    „Seltsam", meinte einer der Beamten, „habe doch das Foto dieses Generals gesehen. Die Uniform sah genau so aus .. . komisch!"
    „Unmöglich, der Kerl kann doch nicht hier gewesen sein, sich die Uniform geholt haben, um sie hinterher wieder auszutauschen. Ganz unmöglich", meinte Mr. Smith, „ich habe alle Fenster noch einmal gründlich nachgesehen. Sehen Sie bitte selbst nach. Alle Fenster sind dicht. Durch meinen Laden kam er nicht, denn ich war immer anwesend, außer während des Essens, aber da waren alle Türen fest verschlossen ..."
    In der Aufregung des Morgens hatte Mr. Smith aber übersehen, daß seine Storetür nach dem Mittagessen doch nicht verschlossen war. Weder er noch die Polizeiboys ahnten, daß es der doppelte Hochstapler selber gewesen war, der noch nachträglich die Fenster fest abgeriegelt hatte, ehe er den Laden betrat und von da aus auf die Straße ging.
    Erst als Mr. Smith die Beamten wieder nach draußen geleitete, fiel ihm auf, daß der Gaul fehlte. Er teilte diese Entdeckung sofort den Polizisten mit:
    „Schätze, der falsche Gouverneur hat sich das Tier wieder geholt, um rascher aus Tucson zu kommen. Was wird er in der Zwischenzeit schon wieder alles angestellt haben?"
    „Möglich, daß der General und Ihr Gouverneur zusammenarbeiten", meinte einer der Boys, ehe sie ihren Streifenwagen wieder bestiegen.
    Die bei den Fahndungen eingesetzten Beamten waren fast ausschließlich der Meinung, daß der Gauner Nummer I, der Mann im Frack, längst über alle Berge sei. Eigentlich war ihnen jetzt nur noch um diesen „General Mutax" zu tun. Der falsche Gouverneur würde sich gewiß bald von alleine festlaufen, wenn nicht in Tucson, so dann anderswo.
    *
    ,Mein Klepper könnte mich vielleicht doch verraten', sinnierte Mr. Sandwich, während er durch die Straßen Tucsons ritt. Unterm breiten Hutrand schielte er vorsichtig nach links und nach rechts. Nichts entging ihm dabei. Er bekam sogar die Ausruferei mit. Er hielt wenige Meter von dem Polizeiauto entfernt und hörte sehr interessiert zu.
    Mr. Bat Smith würde sicherlich inzwischen auch wegen des verschwundenen Gauls Anzeige erstattet haben. Die sogenannten vier Buchstaben, auf denen der Mensch eigentlich sitzen soll, wurden dem Strolch immer heißer. Der ganze Sattel selber schien ihm zu kochen. Und er war immer noch nicht aus Tucson heraus!
    Aber Brian Sandwich pfiff wieder mal durch die Zähne, denn er hatte bereits einen neuen Einfall. Drüben links stieg gerade ein dicklicher Gent schwerfällig vom Bock eines kleinen, einspännigen Karrens. Jedes Kind sah dem Manne an, daß er allerhand getankt haben mußte. Und jetzt wankte dieses Faß auch noch auf eine nahe Bar zu, über der ein in Blech ausgeschnittenes Pferdchen prangte. „Horsefriends Bar" hatte der Besitzer seine Schenke getauft. Kein übler Einfall, wo doch

    hier in Arizona die meisten Leute beritten oder befahren herumreisten.
    Ein gutes Dutzend gesattelter Gäule stampften und dösten am Haltebalken.
    Brian Sandwich glitt aus dem Sattel und stellte seine Rosinante dazwischen. Dann kurbelte er sich gemächlich eine Zigarette.
    Ehe er die Bar betrat, schob er sich den Hut noch tiefer in die Stirn. Es herrschte reger Betrieb. Er fiel nicht sonderlich im Gedränge auf. Er schlenderte gravitätisch an die

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