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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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und suchte sein nächstes Opfer, das ältliche Fräulein Betterwits, auf. Auch hier fing er damit an, die streitbare Witwe Poldi vorzuschieben. Und

    wieder zündete diese Behauptung, die nicht einmal Lüge war. Denn wer in Somerset wollte schließlich das Geschenk Greg Sullivans nicht?
    Es gelang Jimmy auch bald, der arglosen Miss Betterwits fünf Dollar „Vorschuß" abzuringen, denn sie erklärte sich damit einverstanden, ihre besten Möbel und kostbarsten Ausstattungsstücke für die nächsten Tage zu ihm in „Pension" zu geben.
    Nunmehr sieben Dollar schwer, fühlte sich Jimmy bereits im Vorhof zum siebenten Himmel. Sein Unternehmungsgeist schwoll ins Ungemessene. Er eilte zu Sybkats Store und kaufte sich ein Notizbuch. Darin trug er ein:
    „Nightingale, Abholen der Möbel zwölf Uhr, Betterwits „ „ „ halb zwölf Uhr."
    Nun ging's zur gefürchteten Mrs. Rattlesnake, deren Zunge in ganz Somerset derjenigen von Frau Poldi ungefähr gleichkam.
    Zwar ging diese auch recht bald auf Jimmys Vorschlag ein, aber sie war sich nicht klar, was von ihrem Mobiliar sie am besten verstecken lassen solle. Jimmy schlug ihr vor, in der Küche nur den Herd, Tisch und zwei Stühle zu belassen.
    „Und meinen schönen Schrank mit dem wertvollen Porzellan?"
    „Schlagen Sie Nägel in die Wand und hängen Sie alles an den Henkeln auf. Die Teller und was keinen Henkel hat, das alles bauen Sie schön am Boden auf", riet Jimmy.

    Er wunderte sich, daß die Rattlesnake tatsächlich darauf einging. Aber dann wurde ihm angst und bange, als die Dame fortfuhr und aufzählte, was sie aus den beiden anderen Zimmern alles abgefahren haben wollte. Jimmy schwitzte schon jetzt, wenn er an d i e Arbeit dachte. Außerdem rechnete er fieberhaft nach, ob er nun mit seiner Zeiteinteilung auch noch zurechtkommen würde. Auch mußte er um die fünf Dollar Vorschuß hart kämpfen.
    „Das ist ja eigentlich sozusagen kein Vorschuß", meinte er schlau, denn ihm fiel plötzlich ein, daß man später, wenn die Sache mit dem Blue Spring-Tal schiefgegangen war, einen Vorschuß wieder zurückverlangen konnte. „Vorschuß ist eine grundfalsche Bezeichnung dafür", ereiferte er sich, „ich arbeite ja für Sie, und vor allem . .. ich ... wage das alles nur um Ihretwillen ... und ..."
    „... und um eine Kleinigkeit dabei zu verdienen", griff Mrs. Rattlesnake den Stier bei den Hörnern. „Na, Jimmy, ich will nicht so sein; da hast du deine fünf Dollar."
    „Das ganze Blue Spring-Tal für nur fünf Dollar", hieb Jimmy weiter in die Kerbe, „und Sie werden es bekommen, wenn man Ihre ärmliche Einrichtung sieht."
    „Ich hoffe es", nickte die Rattlesnake, und dann begann sie wieder all das herunterzuschnattern, was sie nun zu verstecken gedachte. Jimmy wurde schwindelig. Am besten, die Dame zählte nur das auf, was noch drinnen bleiben sollte.

    Er war heilfroh, als er nach einer geschlagenen Stunde seine fünf Dollar hatte und sich verdrücken konnte.
    In sein Notizbuch aber schrieb er: „Rattlesnake, Abholen der Möbel zwölfeinhalb Uhr."
    Es ging schon auf den Spätnachmittag zu. Bis zum Abendessen besuchte er noch den Schreinermeister Haber-corn, Rentner Claycomb und Mrs. Broadway, geborene Smith, geschiedene Mrs. Kennedy.
    Auch bei diesen Partnern setzte er sich durch. Bei Habercorn verabredete er als Verladezeit ein Uhr, bei den anderen beiden Parteien eineinhalb und zwei Uhr fünfzehn.
    Ihm wurde schon jetzt übel bei der Aussicht, daß er von halb zwölf Uhr nachts bis mindestens drei Uhr angestrengt zu tun hatte.
    Aber die siebenundzwanzig Dollar, die er nun schon besaß, halfen ihm schnell darüber hinweg.
    In seinem Glück, den Dollarbestand auch noch weiter zu mehren, plante der Bengel für die nächsten Nächte weitere Verladegeschäfte. Wenn die Blockhütte im Blue Spring-Tal das viele Zeug aber nicht faßte, dann versteckte er eben den Rest ganz in der Nähe zwischen den Felsen.
    Immerhin war er so gescheit gewesen, seinen letzten drei „Geschäftspartnern" vorzuschlagen, nur den wertvollsten Hausrat beiseite schaffen zu lassen, kleinere Dinge, die sich schnell und bequem verstecken ließen. Die fast leeren Schränke würden die Kommission von

    der Armut am ehesten überzeugen. Man möge das andere Zeug schon in Kisten verpacken, damit das Verladen um so rascher und unauffälliger vor sich gehen könne. Und mit diesen Vorschlägen hatte Jimmy Erfolg gehabt.
    Aber als er spät abends dann allein in seiner Kammer saß, überkam ihn so etwas

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