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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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      „. . . Watson!" schrie Onkel John. Plötzlich stand er vor dem kleinen Apparat, in den der Mann hinein gesprochen hatte. Es war ein Mikrofon.  
      „He, was ist denn jetzt los?" der Ansager fuhr entsetzt herum. Hilfssheriff Watson sah ja auch zum Fürchten aus. Schwarz wie die Nacht — und dann die Kratzer im Gesicht!  
      „Morning, ladies and gentlemen", sagte Onkel John, „ich bin gekommen wegen der Eieruhren. Sandmans Eieruhren in aller Welt! Hoch lebe der Eieruhrensandman. Bravo, bravo, bravo! Ich sage euch: Herrliche Zeiten sind das. Wir alle werden den Leuten Sand in die Augen streuen!"  
      Im Saal brach jetzt ein unbeschreibliches Gelächter aus. Onkel John fühlte sich plötzlich an der Schulter gepackt. Abermals knallte eine Tür, und auch dieser Spuk war beendet Der wackere Hilfssheriff wußte einfach nicht mehr, was los war. Aber ein bulliger Kerl, der jetzt zur Tür hereinkam, klärte ihn rasch auf. Er machte keine Umstände! Seine Faust landete unter Onkel Johns Kinn.  
      „Verdammter Nigger", schimpfte er los, „ich will dir helfen, unseren feierlichen Empfang zu stören! Was denkst du dir denn eigentlich?"  
      „Uuuaah", röchelte der Hilfssheriff.  
      „Heraus mit der Sprache", donnerte der Bulle, „wer hat dich hergesandt, du Spitzel?"  
      „Wer? Mich nach Tucson?" Onkel John rieb sich das Kinn. So langsam kam er wieder zu sich. Das geht dich einen großen Dreck an, Mann!"  
      Der Bulle wurde wütend. Er machte einen Satz auf den Nigger zu und fuhr seine starke Rechte heraus. Aber der kannte John Watson nicht! Der Mann aus Somerset entwickelte plötzlich eine unglaubliche Fixigkeit! Er duckte ab, und .Bruch!', die stahlharte Faust des Angreifers landete in der Glasscheibe eines Bücherschrankes. Der Kerl greinte wie ein Kind. John aber zog den Colt!!  
       
      „Greif schnell an die Decke, Mann!" kommandierte er, indem er dem Knaben sein Schießeisen in die Rippen bohrte, „du wirst jetzt den besten Hilfssheriff der Staaten kennen lernen."  
      Der andere rollte die Augen, warf die Arme hoch und wagte keine Bewegung mehr. John Watson aber machte kurzen Prozeß. Er setzte dem Burschen die Faust unter das Kinn, daß ihm die Knie weich wurden.  
      „Uff", ließ er die Luft ab. Onkel John fing den Körper des Mannes auf und legte ihn auf den Teppich. Selbstgefällig steckte er seine Kanone wieder ein.  
      „Das hast du gut gemacht, John", lobte er sich, „jetzt wirst du wohl endlich den Eieruhrensandmann erwischen."  
      Um vor weiteren Überraschungen gefeit zu sein, verließ er den Raum durch eine zweite Tür. Über eine Treppe gelangte er schließlich auf den Bahnhofsvorplatz. Da spielte immer noch die Musikkapelle, und die Menge stand Kopf an Kopf. Warteten die etwa auf den Senator? Gerade wollte Onkel John eine diesbezügliche Frage stellen, als er sich zum drittenmal an diesem Morgen von kräftigen Männerhänden gepackt fühlte. Er saß jetzt auf den Schultern zweier Boys, die sich durch die Menschenmenge drängten.  
      „He — Halt — Holla—!" schrie Onkel John, dabei wild mit den Armen fuchtelnd.  
      Die Menschen ringsum winkten und schrien wie toll. Leider konnte Hilfssheriff Watson nicht verstehen, was sie riefen. Da er aber nicht entrinnen konnte, winkte er zurück und schrie ebenfalls, so laut er konnte.  
      Die Männer hatten jetzt den Wagen mit der Blechmusik erreicht. Sie stellten Watson auf die Füße, die Musik spielte einen Tusch, und schon ging es los. Der Motor heulte mächtig auf. Onkel John befand sich plötzlich oben auf dem Wagen. Der Posaunist blies ihm die Ohren voll, daß er vor Schrecken fast heruntergefallen wäre. Langsam fuhr der Wagen durch die Menschenmenge. John Watson sah lachende Gesichter. Immer wieder wurde mit dem Finger auf ihn gezeigt.  
      „So was", knurrte Watson, „die Leute in Tucson haben wirklich kein Benehmen! Man zeigt doch nicht mit nacktem Finger auf angezogene Menschen!"  
      Aber schließlich machte es ihm doch Spaß. So langsam kam er nämlich dahinter, daß er der Held des Tages war. Er stellte sich also in Positur und winkte herablassend vom Wagen herunter. Plötzlich fiel ihm dabei sein Sheriffstern ein. Daß er den auch ganz vergessen hatte!! Mit gewohnter Geste griff er an die Brust — aber o Schreck!! Da war kein Stern mehr! Wo war nur sein schöner Stern geblieben? Onkel John wurde plötzlich sehr traurig. Am Ende war er ihm, während er Kohlen geschaufelt

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