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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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und das Kalb erspäht; er wußte also, daß er sich eine ausgezeichnete Mahlzeit holen konnte — und doch schien ihn irgend etwas an der Sache mißtrauisch zu machen.
    Die Herzen klopften den Jungen bis in den Hals hinauf. Mit dem Auftauchen des Wolfes war mit einemmal eine unerträgliche Spannung über sie gekommen. Der Mond schien, so daß sie genug sehen konnten. Auch das Kalb hatte den Wolfsgeruch bereits wahrgenommen; ängstlich riß es an dem Strick und blökte verzweifelt.
    Bess Silver stand jetzt wie angewurzelt. Langsam kam Bewegung in seine Rute. Sie schlug immer aufgeregter hin und her. Mit einemmal machte der Wolf kehrt und lief wieder davon. Wenige Augenblicke später war er in den Gebüschen, die den Platz umrandeten, verschwunden. Joe Jemmery hätte am liebsten aufgestöhnt; er bezwang sich aber noch im letzten Augenblick. Wenn der schlaue Bursche gemerkt hatte, daß etwas an der Geschichte nicht in Ordnung war, wenn er jetzt verschwand, um nie wiederzukommen ... war alle Mühe umsonst gewesen. Nicht auszudenken!
    Aber die Mühe war nicht umsonst; am liebsten hätten sie alle vier befreit aufgeatmet.
    Er kam jetzt wieder und nicht allein! Dicht hinter ihm trottete seine zierliche Gefährtin. Sie schnürten bis genau zu der Stelle, an der er vorher gestanden hatte. — Dort verhielten sie und rührten sich nicht mehr. Die Jungen hatten die Empfindung, als ob die Stunden dahinschlichen, ohne daß sich etwas tat. Dabei waren sie sicher, daß es sich nur um Minuten handeln konnte.
    Dann schob sich Bess Silver vor, nur wenige Zentimeter; die Bewegung war ihnen kaum anzumerken. Die Wölfin folgte ihm; dann standen sie wieder reglos da und verhofften. So ging es immer weiter. Wollte das denn gar kein Ende nehmen? Sollte? — Da, nun bewegten sie sich wieder! Die Wölfe befanden sich noch fünf oder sechs Meter von der Falle entfernt; wenn das so weiterging, konnte es Stunden dauern, bis es endlich so weit war!
    Joe Jemmery hielt die Hände zu Fäusten geballt und preßte die Fingernägel so stark ins Fleisch der Handballen, daß sie schmerzten, und dieser Schmerz tat ihm sonderbarerweise wohl. Bill Osborne malte ununterbrochen mit den Zähnen, als habe er einen schwer kaubaren Bissen im Mund. Johnny Wilde zwinkerte dauernd mit den Augen, ohne es verhindern zu können. Der einzige, der vollkommen kalt, ruhig und beherrscht blieb, war Pete.
    Dann aber kam alles rascher, als man erwartet hatte. Die Wölfe befanden sich jetzt nur noch drei Meter von der Falle entfernt, da hielt es Bess Silvers Begleiterin nicht mehr aus. War sie anfangs nur zögernd gefolgt, um dann die gleiche Höhe mit ihm gehalten, so sprang sie ihm jetzt voraus. Er schien ihr Verhalten zu mißbilligen, gab jedoch keinen Laut von sich. Nur rückte auch er jetzt rascher vor, als das bisher seine Art gewesen war. Die Sache wurde immer aufregender.
    Im nächsten Moment geschah es! Die Wölfin befand sich nur noch einen knappen Meter von der Falle entfernt als sie es vor Gier nicht mehr auszuhalten schien. Die Verlockung war auch zu groß. Sie wartete nicht mehr auf ihren Gefährten, sondern duckte sich zusammen, ließ ein bedrohliches Knurren hören — und sprang!
    Mit gewaltigem Satz erreichte sie das Kalb, das vergeblich versuchte auszuweichen. Der Aufprall geschah so heftig, daß die Wölfin nicht mehr dazu kam, ihre Zähne in die Kehle des erschreckten Opfers zu schlagen. In dem gleichen Augenblick, als sie es erreichte, gab der Knüppel nach. Der Felsblock neigte sich und stürzte mit Donnergepolter herab. Vom Kalb und der Wölfin war nichts mehr zu sehen.
    Bess Silver stand einen Herzschlag lang wie erstarrt da; dann ließ er ein entsetzliches Heulen ertönen. Es klang so verzweifelt, daß es die Jungen schauderte. Der Wolf lief auf den schweren Steinblock zu; zwei Minuten lang stand er unschlüssig davor. Noch einmal jaulte er auf: rufend, fordernd, nicht begreifend.
    Pete saß auf einem großen Felsbrocken, der auch durch einen wütenden Wolfssprung nicht zu erreichen war; die andern Jungen hockten teils auf Bäumen in der Nähe, teils auf Felsen; alle aber so, daß der Wind gegen sie stand. Pete hatte einen großen Stein griffbereit neben sich liegen und wartete, bis Silver vorbei rasen würde. Jetzt faßte er vorsichtig danach. Er wußte, daß die Sache bisher nur halb geklappt hatte — und es wäre schade, wenn sie nach dieser durchwachten Nacht ohne Erfolg zur Blockhütte zurückkehren müßten.
    Bess Silver hatte immer noch rat-

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