Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
es ausrichten, Boy."
John Smith schüttelte Pete herzlich die Hand. Sie waren wirkliche Freunde geworden. Er schloß Pete wieder ein, legte dann den Schlüssel sowie den Colt auf John Watsons Schreibtisch und schlich zur Hintertür hinaus.
Da John Watson immer noch wie am Spieße schrie, hatte er nichts von der Unterhaltung zwischen seinen beiden „Gefangenen" gehört. Als dann aber das Dröhnen eines Motorrades aufklang, wurde er still. Er hatte eine Schlacht verloren! Das Knattern der Maschine wurde leiser und leiser. Endlich war es ganz still, unheimlich still! John Watson konnte diese Ruhe nicht vertragen. Er fing augenblicklich wieder an zu schreien.
Gerade in diesem Moment spazierte aber Mr. Eddy Gordon, der Multimillionär, auf das Haus des Hilfssheriffs zu. Er trat ins Office und sah sich suchend um. Da lag ein Colt nebst Schlüsselbund. Aber woher kam das Geschrei? Wurde hier etwa einer „verhört"? Mr. Gordon machte sich auf die Suche. Als er an die Tür von Watsons Zelle kam, hämmerte er mit dem Griff des Colts dagegen. Sofort wurde Onkel John ruhig.
„Hallo", rief Mr. Gordon, „was ist los?" „Hallo", rief der Hilfssheriff, „wer spricht da?" „Mr. Gordon", sagte der Mann vor der Tür. „Ach, ich wußte es ja", stöhnte Onkel John, „Freund, mein lieber Freund! Mein Retter, du mein Engel! Befreier des gebändigten Gesetzes von Somerset!"
Mr. Gordon traute seinen Ohren nicht. Doch die Stimme war unverkennbar echt. Solch einen Quatsch konnte nur John Watson reden. Eddy schloß rasch die Tür auf. John Watson sank ihm in die Arme!
„Wie kommen Sie in Ihr eigenes Gefängnis?" wollte der Multimillionär wissen.
„Ein böser Verbrecher hat mich überfallen", sagte der Hilfssheriff bitter, „dieser Smith ist der Gefährlichsten einer. Ich werde ihn sofort verfolgen."
„Haben Sie denn ein Motorrad? Zu Pferde haben Sie keine Chancen."
„Stimmt auch wieder", der Hilfssheriff ließ sich ermattet in seinen Sessel sinken, „was läßt sich da machen?"
„Nichts, Mr. Watson. Keine Sorge, der entgeht uns nicht. Hauptsache ist, dieser Bengel, den ich heute morgen erwischte, sitzt noch im Jail."
„Der Pete? Natürlich, der sitzt so sicher wie in Abrahams Schoß!" John Watson sagte das im Brustton tiefster Überzeugung.
„Okay, Mr. Watson, es soll Ihr Schade nicht sein. Nun, ich habe mit Ihnen zu reden."
„Ich verwandele mich in ein einziges großes Ohr", sagte Watson devot.
„Sagen Sie: Wem gehört das Gelände mit den verwilderten Obstbäumen, dem See und den Stallungen mit den verschiedenen Tieren?"
„Sie meinen Callisters Bush? Hm —, wem gehört das eigentlich?" John Watson dachte angestrengt nach.
„Es muß doch einen Eigentümer haben", sagte der Fremde, „wem gehören zum Beispiel die Tiere?"
„Die Tiere? Na, die gehören niemandem. Äh — man kann auch sagen, sie gehören dem ,Bund der Gerechten'. Vielleicht kann man auch sagen, sie gehören Pete Simmers."
„Pete Simmers? Wer ist das?"
„Was? Sie kennen den noch nicht? Aber Sie müssen doch schon von unserem berühmten — äh — wollte sagen, ja, ist ja auch egal."
„Wer ist es denn nun wirklich?" Der Multimillionär wurde ungeduldig.
„Na, der Boy, den Sie heute morgen erwischt haben. Was hat er übrigens ausgefressen? Ich habe noch kein Protokoll angefertigt."
„Das hat Zeit", winkte der Fremde ab, „also, dieser Pete Simmers ist der Eigentümer von Callisters Bush?"
„Ich weiß es nicht genau, muß mal nachsehen. Am besten fragen Sie Sheriff Tunker, der weiß das besser. Er führt nämlich das Grundbuch, müssen Sie wissen. Da läßt er mich nicht ran."
„Zum Teufel!" Der Mann wurde sehr böse. „Ich denke, Sie sind jetzt alleiniger Herrscher über Recht und Ordnung hier im Ort? Was geht mich dieser Tunker an? Ich will wissen, wem das Gelände gehört, verstanden?"
„Aber wenn ich es doch nicht weiß?" John Watson war höchst erschrocken. Der Millionär hatte ja eine Stimme wie eine Posaune!
„Woher kommt der Name? Was hat das mit Callister zu tun?" Mr. Gordon half dem Hilfssheriff auf die Sprünge.
„Ja, dieser Callister hatte da mal eine Farm errichtet", erinnerte sich Watson, „aus der Sache wurde dann aber nichts. Verrückte Idee, in dieser Gegend Obst anbauen zu wollen."
„Na, und an wen hat Callister das Gelände dann verkauft?" Der angebliche Millionär machte ein angespanntes Gesicht vor lauter Neugierde.
„Verkauft?" John Watson legte die Stirn in Falten. „Kann mich weder
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