Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
Sheriff Tunker, was?" fragte Charly, als Pete seinen Bericht beendet hatte.
„Zuerst hatte ich die Absicht", gab Pete zu, „aber im Zuge habe ich mir überlegt, daß Mr. Tunker vielleicht gar nicht einschreiten kann, selbst wenn er wieder gesund wäre. Was kann ein Sheriff gegen einen Mann ausrichten, der gegen gutes Geld Land aufkauft? Ob er dabei die Leute betrügt, wird schwer festzustellen sein. Immerhin zahlt er mehr als in Somerset für gewöhnlich bezahlt wird."
„Richtig", bestätigte Charly, „daran habe ich auch schon gedacht. Aber trotzdem, Mr. Tunker ist immerhin eine Respektsperson. Ihm glauben die Leute. Vor allen Dingen wird er mit diesem Mr. Gordon schneller fertig. Der hat sich doch als Millionär ausgegeben."
„Irrtum, Charly! Wette, dieser Gordon hat nie davon gesprochen, daß er Millionär sei. Man hat ihn erst in Somerset dazu gemacht! Die erste Person, die er dort traf, war Jimmy Watson. Na, und der wird seinem Onkel gleich das Märchen von dem Millionär aufgetischt haben, um sich wichtig zu machen. Als Gordon dann merkte, wie der Hase läuft, hat er sein Mäntelchen schön nach dem Winde gehängt. Mir scheint, eine strafbare Handlung ist das nicht."
„Alle Wetter", staunte Charly, „du hast dir die Sache aber genau durch den Kopf gehen lassen, Pete."
„Hatte ja auch Zeit genug dazu. Im Gefängnis kommen einem die tollsten Ideen. Aber zur Sache: Was würdest du mir vorschlagen?"
„Einen richtigen Vorschlag habe ich noch nicht. Zuerst wollen wir mal das Grundübel feststellen: Die Leute wollen also ihr Land verkaufen, weil das Angebot äußerst günstig ist. Davon lassen sie sich nicht abbringen, stimmt's?"
„So ist es. Wir müßten also etwas erfinden, was die Leute auf einen Schlag umstimmt."
„Ich hab's!" Charly schrie es so laut, daß seine Mutter ganz erschrocken herumfuhr.
„Du hast es?" Pete sah Charly gespannt an.
„Zeitung! Eine Zeitung muß heran." Der Boy sprang aufgeregt in der Küche herum.
„Du meinst, wir sollen im ,Tucson Star' einen Bericht erscheinen lassen?"
„No, Pete! Etwas viel Besseres! Ich finde, der ,Bund der Gerechten' braucht schon lange so etwas wie ein Informationsblatt. Wenn ihr eine eigene Zeitung habt, könnt ihr in ganz anderer Form auf die Bevölkerung einwirken. Da haben wir die beste Gelegenheit zu zeigen, was eigentlich der Sinn einer richtigen Zeitung ist. Skandalnachrichten verbreiten kann jedes Käseblatt."
„Aber wer soll das bezahlen, Charly? Das ist doch mit ungeheuren Kosten verbunden?"
„Nicht so schlimm, wie es aussieht, Pete. Laß mich nur machen. Wozu bin ich seit acht Tagen Hilfsredakteur des ,Tucson Star'?"
„Da hast du es schon weit gebracht", staunte Pete, „meinen herzlichsten Glückwunsch!"
„Keine Zeit für Gefühlsduseleien", lachte Charly, „auf, ans Werk!"
Der Boy drückte schnell seiner Mutter einen Kuß auf die Wange und fegte zur Tür hinaus. Pete hatte Mühe nachzukommen. —
Das große Verlagshaus des „Tucson Star" lag im hellen Licht der vielen erleuchteten Fenster. Der Portier grüßte freundlich, als er die beiden Freunde ankommen sah. Er
bekam auch sogleich sein Geld zurück, denn Charly hatte schon ein richtiges Gehalt und konnte seinem Freund etwas vorstrecken. Dann ging es zum Office des Chefs. Zum Glück war Mr. Miller noch im Hause. nach kurzem Warten durften die Boys eintreten.
„Hallo, Clever", sagte der Boss, „was gibt es? Wollte gerade nach Hause. Wenn die Maschinen laufen, haben die Redakteure Feierabend."
„Darf ich Ihnen meinen Freund Pete Simmers vorstellen?" Charly machte eine entsprechende Handbewegung.
„Hallo, Boy! Freue mich, dich kennenzulernen." Der Boss reichte Pete die Hand. „Du bist doch der, der die Sache mit dem Eieruhren-Sandmann gedreht hat?"
„Sie haben ein gutes Gedächtnis", lachte Pete. „Ja, der bin ich."
„Okay! Was gibt es also?" Der Boss liebte keine langen Mätzchen. Er war ein richtiger Zeitungsmann, immer auf dem Sprung, immer in Eile.
Charly berichtete kurz und knapp. Mr. Miller saß an seinem Schreibtisch, die Hände über die Augen gelegt. Es hatte den Anschein, als höre er überhaupt nicht zu. Als Charly zu Ende war, nickte er mit dem Kopf.
„Okay, boys. So könnt ihr's machen. Wir geben morgen kein Extrablatt heraus. Die Maschine ist heute nacht frei. Ich denke, unser kleines Extrablattformat genügt, was?"
„Genügt, Boss. Für den Anfang haben wir sowieso nicht viel Stoff. Hauptsache, das Blatt kann morgen in Somerset
Weitere Kostenlose Bücher