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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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nicht zu Hause; dann Boys zu spät und dann, wenn alle endlich da, müssen Steuerkerl Gray kommen. Sie sich schämen, Mr. Gray! Ich nie mehr keine Cent Steuer bezahlen. Sie ruhig verschmachten!"
    Aber sie gehorchte trotz ihres Protestes und zog sich in die Küche zurück, während die drei jugendlichen Verbannten auf den Hof gingen.
    „Du bist mir der Richtige, Pete!" zischte Sam wie eine wütende Anaconda. „Machst mit Conny so 'nen Blödsinn, und ich werde nicht eingeweiht! Und überhaupt, mich willst du zum schwarzen Bock stempeln, weil Watson über den Niagara turnen will, und du selbst gehst her und verpaßt dem alten Jemmery, dieser Bangbüxe, einen Schlaganfall! Mann, da hat dein Gewissen aber einen Klacks auf der Wichsbürste, den du nicht mehr verdauen kannst."
    Pete hatte sich anfangs über Mr. Gray geärgert; jetzt grinste er wieder.
    „Mach doch die Klappe dicht, Sommersprosse! Ich bin so unschuldig wie ein frisch aus dem Ei gekrochenes Gänseküken. Das hat sich Mr. Gray nur so ausgedacht; er hat schon gestern abend vor seiner Haustür einen Kriegstanz hingelegt, und ich habe nur geschwiegen, weil ich dachte, daß er über Nacht seinen — wie heißt das doch? — Rochus abreagiert hätte."
    „Rachus abserviert, heißt es!" rief Sam verächtlich. „Ich habe dir doch schon gestern vorgesagt, wie gebildete Gents das aussprechen."

    „Entschuldige vielmals! Ich bin nun mal mit dem feinen Ton nicht so auf dem Duzfuß wie du. — Außerdem warst du gestern, als ich nach Hause kam, derart am Maulen, daß ich mir sagte: laß den Sammy im eigenen Fett schmoren; du erzählst ihm den ganzen Spaß später, wenn er sein verwundetes Herz gekühlt hat."
    „Ich bin kein Sammy für dich!" schrie die Sommersprosse, die sich schmählich hintergangen und um einen Mordsspaß betrogen fühlte. „Du kannst mich Sam nennen; bist mein Freund nicht mehr."
    „Dann sage ich am besten Mr. Dodd", meinte Dorothy zaghaft. „Denn von mir willst du doch erst recht nichts mehr wissen, was?"
    „Ihr könnt mich alle beide — na, meine Bildung verbietet mir, mich deutlicher auszudrücken. Mensch, das ist ja zum Lautaufheulen! Jack Ripper! Da hätte ich doch so gerne mitgemacht! Und nun hat Pete Heimlichtuereien vor mir! Ist ja nicht das erstemal. Daß du den Tiger mit dem Stetson bombardiert hast, Pete, das war gut. Aber was du mir jetzt antust — Bin ich dein bester Freund oder Conny?"
    „Nehmen Sie doch bitte Vernunft an, Mr. Dodd!" bat Dorothy zitternd. „Ich kriege ja richtig Angst vor Ihnen."
    Aber auch das half nichts; Sommersprosse war zu erbost. Auch Petes Versuche, den Wüterich von seiner Unschuld zu überzeugen, schlugen fehl. Mr. Dodd junior eilte grollend in die Küche und stimmte dort in Mammys Wehrufe über die Schlechtigkeit der Menschheit ein; allerdings vergaßen beide nicht, ihr Leid durch einen zielbewußten Angriff auf den köstlichen Pudding wenigstens etwas zu dämpfen.

    Nach einer Viertelstunde fuhr Mr. Gray wieder ab, und Mr. Dodd senior rief Pete zum Strafgericht.
    „Sag mal, Junge, auf Ehre und Gewissen: bist du Jack Ripper oder der Briefeschreiber, der vor Ripper gewarnt hat?"
    „Nein, Mr. Dodd. Ich habe nicht das geringste mit der Geschichte zu tun."
    „Sooo?! Und warum hast du mir gestern, als du vorn Town zurückkamst, keinen Bericht über diesen Spektakel gegeben?"
    „Weil ich erst selbst mal abwarten wollte, was daraus würde. Ich habe nämlich so meine Vermutungen, und zwar —"
    Was Pete jetzt vortrug, wirkte auf seinen Vormund sofort beruhigend.
    „Aha! Du könntest recht haben. Der 18. Mai! Stimmt! — Also du bist wirklich unschuldig?"
    „Mein Wort darauf, Mr. Dodd", sagte der Junge ernst. „Obwohl" — nun mußte er doch wieder lachen — „die Idee eigentlich gar nicht so schlecht ist."
    „Laß die Feixerei!" brummte Mr. Dodd. „Und der Sam?"
    „Weiß von Tuten und Blasen nichts. Allerdings ist er fest davon überzeugt, ich sei der Anstifter!"
    Der Verwalter ging zur Tür und rief „Sam!"
    „Nicht mehr hier", gab Mammy patzig aus der Küche zurück. „Hat gesagt, er sei zu böse und reitet zur Os-borne-Ranch und kommen erst morgen wieder."
    „Granatcnmillionenhaubitzendonnerschlag!" tobte Mr. Dodd. „Schon wieder fort! Und ohne meine Erlaubnis!"
    „Sie selber schuld, Massa!" schrie Mammy, kämpfbereit aus der Küche hervorbrechend. „Sam sein gute Boy! Haben die ganze Pudding verdrückt! Hat ihm geschmeckt und gerufen: Mammy, du meine einzige Freund! Warum Sie auch

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