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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Pete schien von alle dem unberührt. Er hatte sich doch auf den Weg zum Town gemacht, während Mr. Dodd ihn im Bett glaubte, und drückte sich jetzt an eine Hauswand gegenüber dem Sheriffs-Office; Black King, sein Rappe, wartete in dem Wäldchen am Daly Water auf seine Rückkehr.
    „Na,", dachte der Junge enttäuscht, „ist ja alles recht still, und ich glaubte, hier sei schon ein Heidenzauber."
    Er hatte seinen Beobachtungsposten nämlich erst vor fünf Minuten bezogen. Sonst würde er anders geurteilt haben.
    „Old John hat natürlich Licht im Office", fuhr er im Selbstgespräch fort, „und auch sonst sind viele Fenster erleuchtet. Aber was ich so annahm ..."
    Im gleichen Atemzug stockte er. Dort! Alle Wetter! Da kroch doch jemand auf allen vieren am Office vorbei — geradewegs auf das Haus der Witwe Poldi zu.

    „Jetzt wird's spannend", murmelte Pete. „Na — was macht der Gauner da?"
    Die Nacht war pechschwarz. Aber Pete hatte gute Augen. Er sah, wie der Schatten sich vor Mrs. Poldis Fenster aufrichtete, und —
    „Achtung! Achtung!" klang es dumpf und hohl durch die Finsternis. „Hier spricht ein guter Freund. Mrs. Poldi, hüten Sie sich vor dem 18.! Hüten Sie sich!"
    Aus dem Hause antwortete ein spitzer Schrei. Offenbar war die Witwe noch wach, obwohl ihr Fenster verdunkelt war.
    „Donnerwetter!" grinste Pete. „Jetzt ist es also der 18.! Wem das nicht zu denken gibt..."
    Er legte sich jetzt auch platt auf den Boden und schlich hinter dem Schatten her, der wieder niedergegangen war und schlangenhaft weiter glitt. Hinter ihm aber huschte, von ihm unbemerkt, ein weiteres Kriechwesen dahin, und zwanzig Schritte hinter diesem wand sich noch jemand über die Straße — genau so, als ob eine Viperninvasion im Town stattfände.
    Die erste Gestalt stoppte jetzt vor Mr. Corners Haus.
    „Achtung, Achtung! Hier spricht..."
    Mit einem Ruck ging die Haustür auf. Ein Lichtstrahl fiel nach außen, und in diesem erkannte Pete Mrs. Corner, die ein langes Tuch schwang.
    Klatsch! Klatsch! Klatsch! Ein Wachruf — ein Rennen.
    „Ich werde dich lehren!" rief die beherzte Frau. „Ich hab' keine Angst!"
    Dann aber fuhr sie zurück. Etwas wallendes, weißes tauchte auf. Was es war, konnte sie nicht erkennen. Es sah wie ein Gespenst aus. Obwohl Mrs. Corner wirklich

    eine tapfere Frau und obendrein die Gattin eines Sarg-Machers war — dieser Anblick verschlug ihr doch die Sprache.
    „Alle guten Geister!"
    Sie wich in das Haus zurück, und die weiße Gestalt lief an Pete vorbei; der Häuptling des Bundes der Gerechten lag dicht unter einem Vorgartenstrauch verborgen.
    Nun erscholl hinter Pete eine erregte Stimme: „So'n Blödsinn! Köpfchen, Köpfchen! Das war ich doch nicht, den du gerettet hast! Es war der andere."
    „Mensch!" flüsterte das Gespenst zurück. „Das wußte ich natürlich nicht. Ich kann euch kaum noch auseinanderhalten."
    „Dann paß gefälligst besser auf, du Beutelratte! Brauchst noch lange Zeit, bis du ein richtiger Westmann von meinem Schlage wirst. Ich steige jetzt Mr. Settier, dem lausigen Barber, aufs Dach. Hält dich in der Nähe, und wenn einer kommt — nun du weißt ja Bescheid!"
    „Wird gemacht, klar", gelobte der Weißrock beschämt.
    Pete mußte sich in den Hemdärmel beißen, um nicht laut loszuplatzen. Die beiden Stimmen! Wenn er die nicht genau kannte, wollte er zeitlebens Jimmy Watson heißen. Aber wer nur der erste gewesen sein mochte? Derjenige, der von Mrs. Corner Prügel bezogen hatte?
    Das Gespenst, jetzt gleichfalls kriechend, kam abermals an Pete vorüber, und dicht hinter ihm eine zweite dunkle Gestalt, die sich plötzlich, vom Boden aufschnellend, an den Spalierlatten des Friseurhauses in die Höhe schwang. Und dann heulte es von oben in den Schornstein hinein: „Huhuhu! Hier ist Jack Ripper! Zittert vor dem 14. bis 16. Mai, ihr armen Kojoten! Zittert tüchtig! Huhuhu!"
    „Er hat das Datum verwechselt", grinste Pete, der noch flach unter seinem Strauch lag, „oder er hat es nicht genau mitgekriegt; nur vom Hörensagen, nicht aus erster Hand wie ich. Junge, Junge! Wenn Mr. Dodd dieses miterleben könnte! Und Dorothy! Die träumt bestimmt süß in Morpheus' Armen und hat keine Ahnung, wie sich ihr Bruderherz auf dem Kriegspfad herum plagt."
    In Settiers Haus wurde es lebendig. Lichter flammten auf, und ein erregtes Stimmengewinn erscholl. Der Dachkletterer war bereits auf der Hofseite in die Unterwelt zurückgekehrt; er brauchte den Schutz des Gespenstes gar nicht,

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