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Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet

Titel: Das Pete Buch 27 - Falsch gewettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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kaufen. Dieser Niagara-Fall hat uns schon jetzt bankerott gemacht."
    Old John trocknete sich knurrend ab.

    „Ja, einen Wagen!" sinnierte er, „wenn wir den wirklich kriegen könnten — ich könnte dann ja auch am Niagara darin schlafen und sparte die hohen Hotelkosten. Braucht ja gar nicht ganz gratis zu sein. Sowie ich die 1000 Dollar in der Tasche habe —"
    Bei diesen Worten überkam ihn doch wieder eine ungeheure Angst. Die 1000 Dollar! Ach, lieber Gott, er würde sie nie gewinnen! Auf einmal fiel ihm wieder ein, was Stanley neulich aus dem Lexikon über diese entsetzlichen Wasserfälle vorgelesen hatte, und er sank, nach Luft schnappend, auf den ersten besten Stuhl. Jimmy aber ging unbemerkt zum Fenster und winkte Pete zu, der auf der Straße wartend stand.
    Dieser Wink sollte weitreichende Folgen haben. Denn eine halbe Stunde später fand sich Mr. Right im Office ein und machte Watson ohne Umschweife das Angebot, ihn kostenlos auf einem Lastwagen nach Niagara Falls und zurück zu bringen.
    Old John strahlte über das ganze Gesicht. Billy Right und Mrs. Poldi waren bekanntlich geschworene Feinde, und wenn das Angebot von diesem ausging, so konnte die Witwe niemals etwas damit zu tun haben.
    „Okay, Mr. Right. Ich verstehe nur nicht, wie ich zu dieser Ehre komme. Freunde sind wir doch eigentlich nie gewesen."
    „Ich tue es nicht für Sie, Mr. Watson, sondern für den Ruhm unserer Stadt. Sie wissen doch, Somerset ist meine Vaterstadt, und da Sie nun einmal der Held dieser Stadt sind ..."
    „Danke, danke, Mr. Right. Ich sehe, ich habe mich in

    Ihnen getäuscht. Sie sind ein richtiger Ehren-Gent. Aber ... eine Bedingung habe ich."
    „Die wäre, Mr. Watson? Ich tue alles für Sie, was in meinen Kräften steht."
    „Sie lassen, außer Jimmy, sonst niemand aus dem Town mitfahren! Die Leute würden mich mit ihrem ewigen Geschwafel nur kopfscheu machen."
    „Geht in Ordnung, Mr. Watson. — Wann wollen Sie starten?"
    „Ich hatte an den 13. gedacht. Dann fiel mir aber ein, daß das ein Unglückstag ist, und, obwohl ich nicht abergläubisch bin — bestimmt nicht, hehehe! — so fürchte ich doch, es könnte Sancho Villa in Angst versetzen, wenn er davon erfährt. Andererseits aber — ich habe auf der Karte genau nachgemessen, wie weit es bis zu den Fällen ist — rund 2000 Meilen — wir dürfen also keinen Tag in den Schornstein rauchen — äh, schreiben."
    „Nun, Mr. Watson, dann fahren Sie doch schon am 12."
    „Das ist ein Freitag, Mr. Right. Und der hat's auch in sich."
    Schließlich wurde Mitternacht zwischen dem 13. und 14. Mai für die Abreise festgelegt. Wenn es eine Minute nach 12 losging, meinte Watson, dann konnte auch Sancho Villa trotz seiner notorischen Feigheit kein Haar in der Suppe finden.
    „Gehört Ihnen der Wagen, Mr. Right?" fragte der Hilfssheriff noch, nachdem er sich mit dem Datum des Aufbruchs einverstanden erklärt hatte.
    „Nein. Ich habe nur einen Ford. Aber ich fahre jetzt sofort nach Tucson und besorge einen Laster. Wird mit allem Komfort ausgestattet: mit Matratzen, Schlafdecken usw. Proviant kommt auch dazu, Whisky eingeschlossen. Sie brauchen kaum auszusteigen."
    „Und wer fährt? Ich bin ja selbst ein gewiegter Auto-Reiter, aber —*
    „Sie brauchen vor allem Ruhe auf der Reise, Mr. Watson, obwohl ich von Ihrer Fahrkunst durchaus überzeugt bin. Aber ich habe doch meinen alten Chauffeur, den Tom Jackson; ein biederer Schwarzer — ganz Somerset kennt ihn. Der setzt sich ans Steuer, und zu Ihrer Bedienung macht mein Neffe die Fahrt mit. Pat Summer, ein feiner Boy, 20 Jahre alt; ist zufällig zu Besuch bei mir."
    „Okay, Mr. Right. Und — ich danke Ihnen im Namen des ganzen Towns von Somerset."
    „Keine Ursache, Mr. Watson. Hilfe, wem Hilfe gebühret. Das ist mein Wahlspruch."
    Billy Right verabschiedete sich. Old John verschloß das Office und schritt erleichterten Herzens in den „Silberdollar", um in der Bewunderung seiner Landsleute Stärke und Mut für seine kühne Tat zu finden. Da die Fahrt nichts kosten sollte, konnte er sich ja jetzt unbedenklich noch einen tüchtigen Labetrank genehmigen.
    Und dann brach der große Augenblick an.
    Der 13. Mai neigte sich seinem Ende zu. Das Town strahlte im Glanz der erleuchteten Fenster. Hunderte, nein, Tausende von Menschen drängten sich in den Straßen — denn auch aus Littletown, Welcome, Elkville und sogar aus Tucson waren die Leute herbeigeeilt, um der Abfahrt ihres Helden beizuwohnen. Wäre die Eisenbahnfahrt nicht

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