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Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Titel: Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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nehmen Sie Ihren Colt, Watson . . . und geben Sie dem Tier den Gnadenschuß."
    Zaudernd zog Watson seinen Colt. Hektor wieherte wieder schmerzerfüllt auf. Da hielt ihm der Hilfssheriff den Coltlauf zwischen die Augen und machte den Finger krumm. Hektor bäumte sich noch einmal kurz auf, dann streckte sich sein Körper.
    „Schade um das schöne Pferd, Mr. Tunker."
    Als Tunker nicht antwortete, schwang sich Watson auf Borsty und preschte in die Stadt zurück. —
    „Wo fehlt es denn, Mr. Watson?" fragte der Doc etwas ungehalten.
    „Sheriff Tunker hat sich das linke Bein gebrochen. Nehmen Sie schnell ihre Benzinkutsche unter den Arm und fahren Sie mit mir zur Unfallstelle."
    Der Doc stellte keine Fragen mehr. Wenn Tunker sich ein Bein gebrochen hatte, dann mußte schnelle Hilfe herbei.
    Schon fünfzehn Minuten später fuhren sie los. Der

    Doc war nur halb angezogen, aber das war er gewöhnt. Fast jede Nacht rief man ihn an das Bett eines Kranken.
    Sheriff Tunker, sonst nicht wehleidig, stöhnte entsetzlich, als man ihn auf den Rücksitz des Wagens verfrachtete.
    Der Doc fuhr vorsichtig zurück und besah sich später die Hautabschürfungen und das gebrochene Bein. Wie er feststellte, handelte es sich hier um einen komplizierten Bruch, den er nicht alleine zu behandeln wagte. In Tuscon wußte er einen Kollegen, der sich auf Knochenbrüche spezialisiert hatte und eine Kapazität auf diesem Gebiet war.

    „Ich werde Sie gleich nach Tucson bringen, Sheriff. Der Bruch ist äußerst gefährlich; ich möchte nicht schuld sein, wenn Sie zeitlebens hinken oder mit einer Krücke herumlaufen müssen."
    „So schlimm ist es?" fragte Tunker erschrocken. Und als der Doc dies noch einmal bestätigte, biß er ärgerlich die Lippen zusammen.
    „Ausgerechnet jetzt muß mir das passieren! In vier Wochen ist das Rodeo, und allerhand Gesindel kommt wieder in die Stadt."
    „Machen Sie sich keine Sorgen, versuchte Watson ihn zu beruhigen, „ich werde es schon allein schaffen."
    „Vielleicht schickt man einen Vertreter für mich, Watson. Sie müssen meinen Unfall gleich morgen telegraphisch durchgeben."
    „Das werde ich liebend gern tun."
    „Gut, dann fahren wir am besten gleich los, Doc."
    Der nickte. Der Sheriff mußte möglichst schnell behandelt werden. Wenn sie keine Panne hatten, konnten sie bei Tagesanbruch schon bei seinem Kollegen sein.

    Eine halbe Stunde später fuhren sie davon, und John Watson war wieder einmal der einzige Vertreter für Recht und Ordnung im Town, so, wie er es sich am Vormittag gewünscht hatte. John Watson war aber ein anständiger Kerl. Er bedauerte seinen Chef sehr und hätte ihm diesen Beinbruch am liebsten abgenommen.
    Langsam ging der Hilfssheriff zum Sheriffsoffice, schloß die Tür auf und trat ein. Auf einmal vernahm er ein Geräusch, und ihm durchzuckte ein fürchterlicher Schreck.
    „Ist hier jemand?" fragte er beklommen, und das Herz schlug ihm bis zum Halse. Er hatte sich nicht geirrt.
    „Ja, hier ist jemand, John Watson! Ich sehe mit meinen Katzenaugen jede deiner Bewegungen. Darum wage es ja nicht, deine Waffe zu ziehen, sonst bist du ein Rind — äh — ein Kind des Todes!"
    John Watson, erst vor Schreck erstarrt, geriet urplötzlich in Bewegung. Er tat einen gewaltigen Satz, packte den unheimlichen Besucher und verdrosch ihn jämmerlich.
    Es war nämlich sein Neffe Jimmy, der sich nur einen Spaß hatte erlauben wollen
    „Hu, hu", heulte der Schlaks auf, „es sollte doch nur ein Witz sein. Hu, hu, ich hätte dich doch nicht wirklich totgeschossen."
    „Möchte auch wissen, mit was", knurrte Watson. „Ich bin sehr schlecht gelaunt, mein Sohn, verdammt schlecht! Sheriff Tunker hat sich ein Bein gebrochen, und nun lastet das Gesetz wieder einmal auf meinen schmalen Schultern."
    „Ach, Sheriff Tunker hat eine eiserne Natur. In einer Woche ist er wieder auf dem Damm."
    „Dummkopf, ein gebrochenes Bein braucht viele Wochen, bis es wieder in Ordnung ist. Ich hoffe nur, daß die

    Regierung keinen Vertreter herschickt. Schließlich bin ich lange genug Hilfssheriff, um auch mal den Sheriff vertreten zu können "
    „Du bist schon viel zu lange Hilfssheriff", meinte Jimmy. „Andere in deinem Alter sind längst . . ."
    Jimmy traf seinen Onkel an seiner wundesten Stelle und bezog aus diesem Grunde noch eine zweite Tracht Prügel.
    „Hu, hu", brüllte Jimmy wieder los, „ich kann doch nichts dafür, daß du immer noch Hilfssheriff bist, hu, hu, hu." Dann raste er die Treppe hinauf und

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