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Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Titel: Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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ich kenne euch Männer", trumpfte die Frau auf. „Hinter jedem Wort von euch verbirgt sich eine Unanständigkeit."
    John Watson seufzte abgrundtief. Er wußte, daß auch die alte Apollonia Mitglied des „Vereins der Kämpferinnen für Frauenrechte" war. Sie war beinahe der gleiche Typ wie die streitsüchtige Witwe Poldi.
    „Schon gut", gab er darum seufzend nach, „ich werde Ihnen dann die ordnungsmäßig bekleideten Tatsachen auf den Tisch setzen. Aber damit ich das kann, muß ich erst mal verschiedene Fragen an Sie stellen. Wen soll ich also zuerst verhören?"
    „Verhören?" begehrte Apollonia empört auf. „Sind w i r vielleicht die Einbrecher? Diese Kerle sollten Sie verhören, nicht uns!"
    „Seien Sie doch nicht so aufgeregt", bat Watson. „Ich muß doch zuerst mal wissen, was überhaupt los ist und . . .
    „Da haben wir's", schrillte Apollonia, „die Polizei weiß wieder einmal von nichts!"
    „Wollen Sie jetzt gütigst den werten Schnabel halten?" antwortete Watson, und ein drohender Unterton schwang in seiner Stimme mit. Langsam riß ihm der Geduldsfaden.
    „Schnabel hat er gesagt, Edelbert", kreischte Apollonia. „Hast du das gehört? Deine Frau wurde eben beleidigt! Zeige ihm sofort, daß du ein Mann bist!
    „Er glaubt es mir auch ohne Beweis", war Edelberts müde Antwort. „Es ist besser, wenn du ein wenig an die frische Luft gehst. Du bist heute wieder merkwürdig gereizt."
    „Draußen ist es mir zu heiß, Edelbert. Ich werde lieber zuhören, wie dich der Hilfssheriff ausfragt. Und wenn du was Falsches sagst, werde ich es sofort verbessern."
    „Einverstanden", stöhnte Watson, „aber jetzt muß es endlich losgehen!"
    Sie setzten sich in der Halle um einen kleinen Tisch, und Edelbert deutete auf das Blumentischchen und die vielen Glassplitter am Boden.
    „Das haben die beiden Halunken gemacht. Wir ließen alles unverändert, damit Sie sich ein Bild machen können."
    „Brav", lobte Watson, „sehr brav. So bleibt es mir erspart, die verwüstete Halle zu rekonstruieren."
    „Das würde ich Ihnen auch gar nicht erlauben", schaltete sich Apollonia ein.
    Der alte Zagwill lehnte sich behaglich zurück und setzte seine Tabakspfeife in Brand. Dann begann er langsam und ausführlich zu erzählen.
    „Mein Weib Apollonia und ich waren längst in unsere Betten gekrochen, um uns von den Strapazen des Reinemachen-Tages zu erholen. Wie Sie wissen, veranstalteten wir einen großen Hausputz, und Pete mit . . ."
    „Ich weiß", unterbrach der Hilfssheriff gelangweilt. „Kommen Sie bitte zum Wesentlichen."
    „Ja, entschuldigen Sie, aber es geht mir immer gleich so allerlei durch den Kopf. Also, es geschah kurz nach Mitternacht, da hörte ich plötzlich ein Geräusch. Das Geräusch einer zerspringenden Glasscheibe und das Gepolter des Blumentisches."
    Edelbert tat einen tiefen Zug, sah Apollonia an und verschluckte sich, — so grimmig war das Gesicht seiner Gattin.
    „Du lügst, Edelbert! Nicht du, sondern i c h hörte das Zersplittern der Glasscheibe und das Gepolter des umfallenden Tisches!"
    „Ich hörte es doch auch, Apollonia. Sei doch vernünftig."
    „Nein, ich mußte dir ja erst mehrere Male in den Rücken boxen, damit du überhaupt wach wurdest." John Watson wurde nervös.
    „Doch, ich hörte es ganz bestimmt", beharrte der Alte. „Ich hörte ganz deutlich im Unterbewußtsein, wie die Glasplatte zersprang."
    „Zur Hölle", fluchte Watson, „es ist doch egal, wer den verdammten Lärm zuerst gehört hat! Hauptsache ist, daß es gehört wurde. Von mir aus haben Sie es alle beide gleichzeitig gehört."

    „Nein, nur ich", kreischte Apollonia, und Watson ließ vor Schreck den Bleistift fallen.
    „So ein Theater", murrte Jimmy.
    „Es ist wohl besser, wenn ich Fragen stelle", meinte Watson und hob den Bleistift auf. „Meine Zeit ist kostbar, und ich kann nicht den ganzen Tag hier verbringen, zumal ich einen entsetzlichen Durst habe."
    „Wollen Sie klares Brunnenwasser?" fragte Apollonia.
    „Ja, frisches, klares Brunnenwasser — mit einem Schuß Whisky", stimmte Watson begeistert zu. „Besser noch, Sie geben mir Whisky mit Brunnenwasser, oder, damit es nicht zu umständlich wird, einfach reinen Whisky."
    „Nach der Arbeit", nickte Apollonia, „sollen Sie ein Glas bekommen. Jetzt fangen Sie aber schnell an zu fragen."
    „Gut, was geschah also, Mr. Zagwill, nachdem Sie Ihre Gattin geweckt hatten?"
    „Ich bewaffnete mich mit einem Dolch und ging im Nachthemd nach unten. Apollonia meinte,

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