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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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mit sich herumschleppte, war groß genug, ein Maschinengewehr darin zu verbergen. Und schwer genug schien sie auch zu sein, jawohl!
    Der Hilfssheriff verbeugte sich auf einmal sehr liebenswürdig. „Ich habe mit Ihren Herren Söhnen bisher noch nicht die Ehre gehabt — leider! Aber das tut nichts, wir werden das wohl bald nachholen, Lady! Kommen Sie nur mit! Ich habe bereits einen Herrn zu Gast, der auch einen Sohn sucht. Scheint eine Epedemie in abhanden gekommenen Söhnen ausgebrochen zu sein."
    „Meine Söhne sind nicht abhanden gekommen, Sie!" giftete sie. „Sie sind ganz einfach —"
    „Verstehe! Brauchen nichts weiter zu sagen, Madam!
    Darf ich Ihnen also behilflich sein?" Er bemächtigte sich der Tasche. „Da entlang, wenn ich bitten darf! Nur keine Scheu, wir sind in wenigen Minuten da!"
    Die Frau wußte nicht recht, was sie tun sollte; aber da Watson bereits ihre Tasche trug, trottete sie schließlich abwartend neben ihm her. Er war ja ein Vertreter des Gesetzes; zu fürchten brauchte sie sich demnach nicht vor ihm. Watson aber fummelte, während er lebhaft auf sie einsprach und ihr von den Schönheiten Somersets erzählte, um sie abzulenken, am Verschluß der Tasche herum. Er wollte sie heimlich öffnen, einen schnellen Blick hineinwerfen und feststellen, ob sie nun wirklich ein Maschinengewehr enthielt oder nicht.
    Plötzlich quiekte er auf. Etwas lief über seine Hand, huschte ihm in den Rockärmel hinein und rannte seinen Arm hinauf. Vor Schreck ließ er die Tasche fallen. Er hätte das nicht tun sollen, denn nun quoll es daraus hervor — drei, vier, fünf, sechs — nein, sieben Meerschweinchen! Sie krochen ihm in die Hosenbeine, auf seinen Kopf, vollführten hier und dort wahrhafte Akrobatenkunststücke. — Ihn kitzelte es plötzlich an allen Ecken und Kanten seines Körpers. Er begann zu hüpfen wie ein Känguruh und neckisch dabei zu kichern.
    „Hihihi! Hihihi!"
    Die Lady stemmte erbost die Arme in die Seiten und rollte die Augen. „Herr, wenn auch nur einem meiner lieben Tierchen ein Härchen gekrümmt worden ist, bekommen Sie es mit m i r zu tun, Sie Trottel!"
    „Oh — nehmen Sie doch diese kleinen Bestien schnell weg!" stöhnte Watson. „Sie zerfleischen mir ja den ganzen Körper!"

    „Das sind keine Bestien — dies ist Flips', Flaps' und Flups' Meerschweinchenzucht! Meine Jungen lieben diese kleinen Wesen sehr, und da sie nun schon acht Tage von ihnen fort sind, brachte ich sie mit, damit sie sich nicht länger nach ihnen sehnen."
    Nach und nach sammelte sich eine Anzahl Somerseter um sie; natürlich ließen sie es sich nicht nehmen, dem guten Watson zu helfen. Sie brauchten zwei Stunden, die Meerschweinchen einzufangen und sie wieder in der Tasche zu verstauen. Da den lieben Tierchen nichts passiert war, legte sich der Zorn der Dame, und als Watson sie anschließend zu einer Tasse Kaffee einlud, sagte sie nicht nein. „Aber stark muß er sein, Mein Herr! Aufwaschwasser trinke ich nicht!"
    Watson hätte ihr auch eine Tasse Vitriol versprochen, wenn sie es gewünscht hätte. Nur mitkommen sollte sie — er wollte alle Komplicen des Strippers beisammen haben. Sicher kamen noch mehr nach! Einen nach dem andern wollte er in sein Haus locken und dort so lange festhalten, bis er sie überführt hatte. Dann wanderte die ganze Gesellschaft ins Jail, und er, Watson, hatte wieder einmal das Town gerettet.
    „Sie können auch im Watsonhaus wohnen, meine Dame! Ein Kämmerchen ist noch frei. Der augenblickliche Insasse wird einfach umquartiert ... in den Keller, wohin er auch gehört, wenigstens so lange, bis er nicht mehr so fürchterlich stinkt. Ich selbst aber nehme sofort höchst energisch die Fahndung nach Flips, Flaps und Flups auf!"
    „Warum denn Fahndung? Die Boys werden von allein nach Somerset kommen, wenn sie nicht schon hier sind. Schließlich haben wir Ihr Town ja als Treffpunkt verabredet."
    „Aha!" machte Watson. Er tat das stets, wenn er glaubte, etwas herausgefunden zu haben. „Es kommen also noch andere — hm — Eltern natürlich?"
    „Wenn schon einer da ist, wie Sie sagen, müssen noch fünf erscheinen. Ich vermute, sie werden heute mit dem Nachmittagszug oder morgen mit dem Frühzug ankommen. Morgen nachmittag wollen wir jedenfalls alle beisammen sein, Boys und Eltern."
    „Aha!" Watsons Augen glänzten. Auf solche Weise zog ein tüchtiger Hilfssheriff den Leuten die Würmer aus der Nase! Sieben Komplicen also hatte dieser Stripper! Allerhand! Sein Geschäft mußte

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