Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton

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Minuten. „Ich glaube, die Herrschaften wollen türmen!" Das war Tim Harte, der als dritter zu Sams und Regenwurms Spähtrupp gehörte.
    „No — die türmen nicht! Feige sahen die nicht aus, als ich sie gestern sah. Ich habe eine Auge für so was! Eher glaube ich, daß sie etwas im Schilde führen. Schließlich müssen sie ja wohl auch was tun, sie können sich doch nicht einfach so hinsetzen und Däumchen drehen, bis sie besiegt sind!"
    „Wollen mal nachsehen! Also runter von den Pferden; dann haben wir's bald raus."
    Zwei Minuten später schlichen sie wie geborene Sioux auf die Stallhöhle zu. Sie hatten sich ihr bis auf ungefähr fünfzig Meter genähert, als drei Jungen daraus hervorkamen, die ihre Gäule hinter sich herzogen. Draußen sattelten sie sie dann auf; sie schienen die Absicht zu haben, davonzureiten.
    „Mensch, Mann — die werden doch ihre Kameraden nicht etwa im Stich lassen und sich dünnmachen wollen?"
    Sam schüttelte überzeugt den Kopf. „So sehen sie nicht aus! Das sind Flips,Flaps und Flups — so nannten sie die andern gestern abend. Möchte nur wissen, was sie vorhaben. Sicher haben die Kerle irgendeine Heimtücke gegen uns ausgeheckt. Ihr Anführer, dieser Josh, scheint mir nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Eigentlich ein prima Kerl!"
    „Reiten wir hinter ihnen her! Wollen sehen, was sie im Schilde führen. Dann wissen wir, was wir wissen müssen!" —
    Ein halbe Stunde später gab es keinen Zweifel mehr: die drei waren tatsächlich auf dem Weg nach Somerset! Was sie dort wollten, konnte keiner der Verfolger auch nur ahnen . . .
    „Mensch, Mann — sie reiten auf die Morris-Schlucht zu!" Regenwurm rief das plötzlich begeistert aus. „Natürlich ist das der kürzeste und bequemste Weg nach Somerset, aber er ist auch der gefährlichste — für sie jedenfalls!"
    „Du meinst —?" Sam war plötzlich Feuer und Flamme. Da ließ sich etwas machen!
    „Natürlich meine ich!" Regenwurm konnte schon nicht mehr still im Sattel sitzen. „Der Weg wird in der Schlucht so eng, daß kein Reiter am andern vorüber kann. Wir sind drei Mann! Einer an den Eingang der Schlucht, ein zweiter an den Ausgang, und sie sitzen wie die Ratten in der Falle. Der dritte von uns braucht sie dann nur zu entwaffnen."
    „Los! Wenn wir uns beeilen, schaffen wir's noch!"
    Es war natürlich ein Umgehungsmanöver nötig, wenn Joes Plan ausgeführt werden sollte. Sie preschten davon wie die Wilden.
    Zwanzig Minuten später scholl Flips, Flaps und Flups ein drohendes „Stop!" entgegen. Sie befanden sich gerade mitten in der Schlucht, an ihrer engsten Stelle. Verwundert hielten sie an.
    „Was ist denn los? Warum sollen wir hier halten?" Flips fragte das einigermaßen überrascht.
    „Hier sind die Somerseter, und ihr seid unsere Gefangenen! Ergebt euch! Schließlich leben wir ja im Krieg mit euch — oder nicht? Macht also schnell!"
    Flips blickte Flups an, Flups blickte zu Flaps hinüber, und dann schüttelten alle drei gleichzeitig die Köpfe. Flips machte sich zum Sprecher der anderen. „Wir hielten das Ganze für hellen Unsinn — aber wenn ihr's durchaus ernst nehmen wollt — gut! Wer den Krieg will, soll ihn haben! Das ist ein altes, wahres Wort. Wir sind gar nicht so, wie ihr denkt. Aber ergeben, das gibt's bei uns nicht! Kommt gar nicht in die Tüte!"
    Sie ritten weiter, nachdem sie sich durch kurze Blicke verständigt hatten. Sie hatten jedoch erst wenige Meter hinter sich gebracht, als ihnen nunmehr auch von hinten ein drohendes „Stop!" zugerufen wurde.
    „Quatsch!" Flaps zeigte sich auf einmal äußerst erbost. „Hier tun wir, was wir wollen, und nicht, was andere uns befehlen! Ihr könnt uns sonstwo suchen, ihr — räudigen Schakale ihr!"
    „Selber einer!" Sam geriet ebenso leicht in Wut wie Flaps. „Könnte euch so passen, uns mir nichts, dir nichts die Gewittersteine wegzunehmen und zu tun, als sei nichts gewesen! So etwas könnt ihr mit uns nicht machen! Und wenn ihr jetzt unserm Befehl nicht gleich Folge leistet —"
    Er preschte vor. Das war aber zu früh, denn Tim konnte noch nicht auf der höchsten Stelle der westlichen Schluchtwand angekommen sein, wo er aber nach dem Plan sein mußte, wenn konzentrisch angegriffen werden sollte. Doch die Wut ging eben mit Sam wieder mal durch. Im Karacho tobte er auf die drei fremden Boys zu.
    „Ich werd's euch schon zeigen, wie wir es hier zu halten pflegen! Würstchen ihr! Armselige Würstchen!"
    Er war nun nur noch fünfzig Meter von ihnen