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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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entfernt, jetzt nur noch dreißig, bald waren es zwanzig — da nestelte er seinen Lasso vom Sattelknopf. Wenn er Glück hatte, konnte er alle drei mit einem Wurf fangen! An dieser Stelle war der Schluchtweg etwas breiter und — schon wirbelte die Schlinge durch die Luft.
    Aber die Boys waren auch nicht so ohne, wie Sam im gleichen Moment feststellen mußte. Denn als er seine Schlinge auf den Weg geschickt hatte, zischte auch Flups' Lasso los. Damit war der erste Angriff geplatzt, noch ehe er begonnen hatte; beide Schlingen trafen sich in der Luft, klatschten gegeneinander und fielen wirkungslos zu Boden. Flups stieß ein höhnisches Gelächter aus, in das Flaps und Flips hell einstimmten.
    Das brachte Sam ganz aus der Fassung. Alles konnte er vertragen, nur nicht, wenn man sich über ihn lustig machte. Er sprengte auf die drei zu, nahm sich Flups, den Lassowerfer, zum Ziel, und ging ihn wütend an. Er hatte haargenau berechnet; wenn er Glück hatte, konnte er seinen Gaul so dicht an dessen Pferd herantreiben, daß es ihm im richtigen Moment gelang, zuzupacken, dann hatte er schon einen der drei. Bis die beiden andern ihrem Kameraden zu Hilfe kommen konnten, waren auch Joe und Tim heran.
    Es dauerte vier, fünf Sekunden, dann lagen beide Pferde für einen Minutenbruchteil Seite an Seite. Sam beugte sich blitzschnell vor, um nach Flups zu greifen. Der aber roch den Braten und griff seinerseits beherzt zu. Es kam nun darauf an, wer von den beiden die stärksten Muskeln hatte, und wenn Flups seine Sache geschickt anfing, konnte er Sam zu sich aufs Pferd hinüber ziehen.
    Das Ergebnis dieses kühnen Unternehmens war, daß Sam und Flups sich gleich nach dem Zusammenprall auf dem harten Felsboden wiederfanden. Sie klatschten ganz ordentlich auf und stießen gleichzeitig einen leichten Schrei aus. Ihre Pferde erschraken und stürmten davon. Es stand nicht gut für Sam. Zwar sprang er sofort wieder auf die Beine, um den Kampf gegen Flups ein Stockwerk tiefer fortzusetzen, aber Flips und Flaps befanden sich bereits in bedenklicher Nähe und schickten sich gerade an, einzugreifen. Einer gegen drei —? Bis Joe und Tom heran waren, konnte noch ein Weilchen dauern, und in dieser Zeit war Sam vielleicht schon ein Gefangener!
    Im gleichen Moment griff Flups zu. Sam merkte sofort, daß er es nicht leicht haben werde. Der Kerl besaß eiserne Fäuste; in seinen Muskeln saß tüchtige Kraft. — Nun, es kam selten vor, daß Sam schwarz für sich sah, aber in diesem Fall sah er ultraviolett. Flips und Flaps waren im Anrollen —!
    Sommersprosse entwand sich hastig Flups's Griff. Er duckte sich zu Boden und wollte von dort aus den Kampf in eine Region verlegen, in der er sich sicherer fühlte — nach oben zu. Also wieselte er, so rasch er konnte, die steile Schluchtwand empor. Er sprang, kroch, kletterte, so wie es kam und erforderlich war. Flups hetzte hinter ihm her; Flips und Flaps hatten sich eben von den Pferden geschwungen, um ebenfalls mitzutun. Sam blickte sich für den Bruchteil einer Sekunde um. „Drei Hunde und ein Hase!" schoß es ihm durch den Kopf.
    Aber Flips und Flaps konnten nicht mehr eingreifen, denn nun waren Joe und Tom heran; sie mußten sich diesen beiden Gegnern zuwenden. Das verschaffte Sam etwas Luft, wenn auch nicht viel. Er kletterte weiter; die Zunge hing ihm schon zum Halse heraus. Flups befand sich nun ungefähr zwei Meter tiefer als er. Das war wenig, wenn man an das ebene Land oben dachte.
    Schließlich waren auch die letzten zwei Meter bewältigt, und Sam startete zu dem schnellsten Lauf seines Lebens. Aber er kam nicht weit. Das Schicksal war gegen ihn. Flups rannte wie ein Windhund, der Abstand zwischen Verfolger und Verfolgten verringerte sich zusehends — und auf einmal knickte Sam mit dem rechten Fuß ein und sank zu Boden. Aus! Er war in das heimtückische Loch eines Erdeichhörnchens geraten,
    Mühsam brachte er sich wieder auf die Beine. In der nächsten Minute mußte Flups heran sein. Dann gab es den Endkampf, und Sam wußte, daß er unterliegen werde. Denn ein Mann mit einem unbrauchbarem Bein ist eben nur ein halber Mann.
    Flups jedoch kam merkwürdigerweise nicht heran. Als er sah, was Sam passiert war, hielt er plötzlich inne und setzte sich auf einen Felsbrocken, als befände er sich auf einem Sonntagsnachmittagsspaziergang und habe lediglich vor, die Gegend zu bewundern. Nichts mehr von Jagd, nichts mehr von . . . Sam war mehr als erstaunt.
    „He!" rief er Flups zu. Sollte dessen

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