Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
ihn dann wie ein Gewehr und betrat aufrechten Schrittes den Saloon.
    „Zimmer — aber schnell!" fauchte sie den Wirt an.
    „Wie bitte?" Der Mann war von der Gestalt, die sich vor seiner Theke aufgebaut hatte, sichtlich beeindruckt.
    Mrs. Singlestone schlug mit dem Regenschirm auf die Tonbank, daß die Bier- und Schnapspfützen, die sich dort abgesammelt hatten, selbständig machten. „Zimmer hab ich verlangt! Sind Sie schwerhörig? Haben Sie eins für mich oder haben Sie keins?"
    „Doch, Madam! Wenn es Ihnen nicht zu schlecht ist — bitte mir zu folgen!" Er stieg die schmale Holzstiege zum Obergeschoß vor ihr her und stieß eine Kammertür auf. „Please, Lady!"
    Mrs. Singlestone warf einen Blick in den Raum. „Sieht zwar miserabel aus und ist schandhaft genug eingerichtet — aber immer noch besser, als bei Ihrem verrückten Hilfssheriff Gast zu sein! Der Kerl hat ja nicht mehr alle Tassen im Schrank!"
    Der Barkeeper nickte begeistert. „Stimmt, Lady — stimmt haargenau! Aber gerade das finden wir an ihm ja so ungeheuer nett und furchtbar interessant... auch für unseren Fremdenverkehr!"
    Mrs. Singlestone bearbeitete wieder den Boden mit dem Schirm. „Ich bleibe also hier! Sie aber laufen sofort zu diesem Mr. Watson hinüber und holen mir meine Reisetasche! Ich selbst setze keinen Fuß mehr in das Haus dieses Verrückten!"
    „Wenn Sie gestatten, Madam — ?"
    „Ich gestatte gar nichts! Sind Sie denn noch immer nicht fort? In fünf Minuten will ich meine Tasche haben, oder —" Dieses „oder" und der drohend geschwungene Schirm verhießen nichts Gutes, so daß es der Wirt vorzog, schnellstens zu verschwinden. Unten im Saloon prallte er gegen Mr. Watson, der sich eingefunden hatte, um zu sehen, was sich hier tat.
    „Hören Sie mal zu, mein Lieber —!" Watson machte richtiggehende Verschwöreraugen.
    „Keine Zeit jetzt!" Mr. Turner schüttelte ängstlich den Kopf. „Wenn ich nicht innerhalb von fünf Minuten die Tasche dieser Frau habe, schlägt sie mich und mein Haus in Grund und Boden! Ein sehr gewalttätiges Weib, das muß ich sagen!"
    „Kann Ihnen nur beipflichten!" Watson setzte ein geheimnisvolles Gesicht auf. „Dabei wissen Sie noch nicht alles! Eine schwere Verbrecherin ist das, mein Lieber!"

    Der Keeper erschrak mordsmäßig. „Warum verhaften Sie sie denn dann nicht, Hilfssheriff?"
    „Tue ich doch!" Warte nur auf den geeigneten Augenblick. Die Indizien, verstehen Sie? Darauf kommt es an! Ich habe zwar einen ganzen Sack voll davon, aber es ist leider nichts Passendes für sie dabei. Schade, sobald ich jedoch erst einmal so weit bin — "
    „Ist sie — äh — eine — hm — Mörderin?"
    „Schlimmer! Wenn S i e wüßten — !"
    „Eine — hm, yea — was gibt es denn noch Schlimmeres als Mord? Eine Verschwörerin etwa? Oder gar
    — aber das ist doch wohl nicht möglich — eine Massenmörderin?"
    „Wenn sie es nun wäre, mein Bester!"
    Der Keeper wurde bleich. „Mein Gott! Wenn Sie nun mitten in der Nacht, sobald alles im Haus schläft, aufsteht und uns der Reihe nach — nein!"
    „Durchaus möglich! Durchaus! Ich würde mich an Ihrer Stelle vorsehen. Bei dieser Frau muß man mit allem rechnen."
    „Möchten Sie sich nicht doch lieber bei sich behalten, Mr. Watson? Sie sind schließlich ein Mann des Gesetzes
    — emand, der sich im Umgang mit solchen Ungeheuern bestens auskennt!"
    „Bin ich auch! Natürlich wäre ich der geeignete Mann für sie. Aber ich hab mir's überlegt: es ist doch besser, sie wohnt bei Ihnen. Sehen Sie, sie ist eine Komplicin—!"
    „Um Gottes willen! Für so schlimm hätte ich sie allerdings nicht gehalten."
    „Yea! Und sie kam nach Somerset, um sich hier mit

    den andern Komplicen zu treffen. Bei mir im Haus scheint ihr das doch zu gefährlich. Sie merkte bereits, daß ich ihr kräftig auf die Finger sehe. Also zieht sie zu Ihnen, um unbeobachtet zu sein. Und nun verlange ich von Ihnen im Namen des Gesetzes, daß Sie ein Auge auf dieses schreckliche Weib werfen! Belauern Sie jede ihrer Bewegungen. Wenn Sie auch nur das geringste Verdächtige bemerken — wirklich auch nur das geringste! — dann benachrichtigen Sie mich stehenden Fußes!"
    „Wenn sie aber — ich meine, wenn diese Frau gemerkt hat, daß ich etwas gemerkt habe, und wenn sie dann zu dem Schluß kommt, sie müsse mich — hm — abmurksen---?"
    Watson zuckte gleichmütig die Achseln. „Dann sind Sie eben im Dienst des Gesetzes verendet — auch nicht weiter schlimm. Das ist immerhin ein

Weitere Kostenlose Bücher