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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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erhebendes Gefühl, glauben Sie mir das, mein Lieber!"
    Der Barkeeper wurde jeder Antwort auf diese höchst sonderbare Feststellung enthoben, denn in diesem Augenblick polterte Mrs. Singlestone die Treppen herunter, den Regenschirm immer noch kampfbereit in der Hand. „Satan, Pestilenz und Teufelsdreck — Sie stehen ja immer noch hier herum, blöder Kerl! Wollen Sie nun endlich meine Tasche holen oder soll ich es tun?"
    Als Watson und der Barkeeper die streitbare Lady gewahrten, stoben sie auseinander, als sei der Blitz zwischen sie gefahren. Erst einige hundert Meter vom Saloon entfernt bremsten sie langsam ab. —

    „So!" Joe rieb liebevoll seinen reichlich schmerzenden Rücken. „Das hätten wir nun davon! Wie soll's jetzt weitergehen, wenn ich fragen darf, meine Herren?"
    Tim, Flips und Flaps blickten ihn unsicher an. Die Frage, die Joe gestellt hatte, erschien auch ihnen lebenswichtig. Die Jungen hockten hinter der großen Scheune, die zum Anwesen von Sheriff Tunker gehörte und hinter die sie sich vor weiteren Angriffen der wild gewordenen Lady zurückgezogen hatten.
    Die Situation war äußerst heikel. Joe und Tim besaßen zwei Gefangene, die sie nun nirgends unterbringen konnten, von dem geplanten Triumphzug durch Somerset schon ganz zu schweigen. Die Gefangenen hätten ja zu ihrer Mutter gehen können, aber so, wie diese ihre Mam kannten, zogen sie es vor, lieber noch einige Stunden zu warten. So lange dauerte es nämlich für gewöhnlich, bis sich Mrs. Singlestones mütterlicher Zorn gelegt hatte. Die Frage „Wie geht's weiter?" war also sehr berechtigt.
    Fünf Minuten lang herrschte betretenes Schweigen. Sie dachten angestrengt nach. Dann grinste Regenwurm befriedigt. „Ich hab's! Waffenstillstand, das ist das einzig Richtige!"
    „Waffenstillstand haben wir doch eigentlich schon seit der letzten Wucht mit dem Regenschirm!'' Flips grinste zurück.
    „Ich mach folgenden Vorschlag —" Joe setzte sich in Positur. „Tim und ich gehen erst mal nach Haus und essen etwas. Ich merke nämlich, daß ich Hunger kriege, und den darf ich nicht übergehen, sonst entwickelt sich 'ne ernsthafte Krankheit daraus. Das ist bei mir so.

    Währenddessen machen Flips und Flaps sich dünne und sehen zu, wie weit sie kommen. Sagen wir also mal — zwei Stunden! Hinterher nehmen Tim und ich gesättigt und frischgestärkt die Verfolgung wieder auf, und wenn wir euch dann noch einmal fangen —"
    „Wir haben aber auch Hunger!" stellte Flaps beinahe verwundert fest.
    Dieser Umstand komplizierte die Situation wesentlich; Joe mußte von neuem nachdenken. Schließlich erklärte er strahlend: „Einfach! Flips geht mit mir zum Essen und Flaps mit Tim oder umgekehrt. Den Eltern erzählen wir etwas von ,armen Waisenknaben auf Durch-reise' oder so. Allerdings müssen wir dann die Frist noch ein bißchen verlängern, aber das ist ja nicht weiter schlimm. Einverstanden?"
    Die andern drei nickten, und die Boys schlängelten sich sofort davon. Den Saloon zum „Silberdollar" umgingen sie vorsichtshalber in einem weiten Bogen. —
    *
    Sam erschien endlich wieder auf der Salem-Ranch; Pete war in der Zwischenzeit unruhig geworden, denn Sommersprosse war bereits seit zwei Stunden überfällig gewesen.
    „Mensch, Mann!" Seine Augen blitzten, während er berichtete. „Prima Jungen — wenigstens der eine! Das gibt 'nen ausgezeichneten Krieg. Sie verstehen zu kämpfen und sind sehr anständig. Die Geschichte wird viel Spaß machen, das kannst du mir glauben!"
    Pete hörte zu, nickte ein paarmal und faßte dann einen

    plötzlichen Entschluß. „Am besten wird's sein, ich reite selbst mal hinaus! Muß mir die Geschichte ansehen, vor allen Dingen den Häuptling. Jimmy hat die Boys als rüde Burschen hingestellt, die dringend eines auf den Deckel nötig haben; mir scheint's aber umgekehrt zu sein — oder?"
    „Es scheint wirklich anders zu sein!" nickte Sam. „Aber was willst du bei ihrem Häuptling? Um Frieden bitten, nachdem wir ihnen eben erst den Krieg erklärt haben? Das fände ich lächerlich. Sie könnten uns außerdem für feige halten."
    „Ich beabsichtige, ihn mal zu beschnuppern; das ist alles. Und wenn diese Boys wirklich — aber das merkt man ja nach den ersten zehn Worten! Dann werde ich ihnen etwas anderes vorschlagen. Irgendwo wird von irgendwem irgendetwas versteckt, und wer's zuerst entdeckt ist Sieger. So was haben wir ja schon öfters gemacht. Scheint mir interessanter als eine Riesenprügelei, nur zu dem Zweck, die

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