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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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hier vielleicht Neuigkeiten loswerden?"
    „Neuigkeiten? Hahaha, ich danke für deine Lügengeschichten, Boy. Lauter Lügen! Verschwinde, ich habe zu tun!"
    „Es ist aber die lautere Wahrheit", fuhr Joe bescheiden fort. „Es ist wirklich wahr. Aber wenn es Sie nicht interessiert, gehe ich wieder." Joe klappte die Tür rasch zu.
    Watson riß sie schnell wieder auf und schrie: „Hiergeblieben! Könnte dir so passen, was? Komm mit in mein Office."
    Joe folgte dem Hilfssheriff. Jimmy schloß sich an, wurde aber von Watson fortgeschickt.
    „Nun berichte, Knabe, was hast du zu melden?"
    „Vielleicht interessiert es Sie auch gar nicht, Mr. Watson", flüsterte Joe bedrückt. „Ich — ich — na, ich dachte aber, besser diese Meldung als gar keine."
    „Komm endlich zur Sache, Boy. Was ist los?"
    „Ja, das ist so — eh — na, ich meinte so was kommt ja nicht alle Tage vor, Mr. Watson."

    „Donnerwetterundsonstnochwas! Willst du mich wieder auf den Arm nehmen, Boy?" John Watson platzte beinahe vor Neugierde.
    Joe wollte ihn ganz gewiß nicht auf den Arm nehmen, sondern nur eben diese Neugierde anstacheln. Der kleine Kerl war wirklich eine „Listige Schlange".
    „Ganz gewiß nicht, Mr. Watson. Sie wären ja viel zu schwer, als das ich Sie auf den Arm nehmen könnte. Aber es ist wegen der Haare ... oder vielmehr, weil er keine Haare hatte."
    „Wer? Was? Wie? Keine Haare? Was hat keine Haare?" Onkel John war schon ganz durcheinander.
    „Na, der merkwürdige Mensch draußen auf der Prärie. Er sah aus wie ein Wanderprediger, trug einen feierlichen, schwarzen Hut, hatte aber keine Haare."
    „Hihihi! Soll ich darüber etwa lachen, Bengel? So'n Blödsinn! Trug einen schwarzen Hut und hatte keine Haare? Willst mir wohl ein Scherzrätsel aufgeben, was? Na, warte!" John Watson griff zum Lineal, um Joe den Hosenboden zu polieren.
    „Sie verstehen mich falsch", griff Joe schnell ein. „Es ist wirklich so gewesen. Der Mann lüftete den Hut, und eine spiegelblanke Glatze kam zum Vorschein. Aber auch im Gesicht hatte er kein einziges Härchen. Keine Augenbrauen oder Wimpern. Keinen Bart — nichts. Er sah aus wie der .Mann im Mond', völlig kahl. Was aber ganz besonders merkwürdig war, der Mann benutzt auf seiner Wanderung niemals einen Weg. Er kommt in kein Town, sondern meidet jegliche Berührung mit Menschen. Ja, das ist wirklich wahr."
    „Keine Haare? Keine Wege? Übernachtet nie in einem Town? Sah aus wie ein Wanderprediger? Hm — hm — hm! Sehr seltsam, muß ich sagen. Trotzdem, keine Meldung für mich, Boy!" Das letzte sagte Onkel John sehr wegwerfend, als sei er gewöhnt, nur ganz große Ereignisse des Lebens zu hören.
    „Wenn der Mann zum Beispiel nach Somerset käme", meinte Joe schnell, „würde es einen Volksauflauf geben. Die Leute wären neugierig. Und Nachrichten, die die Menschen neugierig machen, suchen Sie doch, Mr. Watson"?
    „Meine Sache! Verschwinde jetzt. Ich will noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen."
    „Schönen Dank auch, Hilfssheriff." Joe empfahl sich sehr schnell.
    Er war noch nicht ganz draußen, als Watson erfreut aufsprang. Er rieb sich die Flossen, daß es nur so knackte. Rasch holte er Papier herbei, setzte sich hin — und begann zu grübeln.
    Er sah nicht das Gesicht am Fenster, das spitzbübisch hinein lächelte.
    „Na, Regenwurm", sagte Pete zehn Minuten später, „hat es geklappt? Hat der Hecht angebissen?"
    „Hat er", griente der Kleine stolz, „er tat aber so, als ob er die Meldung nicht gebrauchen könnte."
    „Und wenn er sie nun wirklich nicht gebrauchen kann?" Sam kratzte sich hörbar den Kopf. Es war nämlich dunkel, und die Freunde hockten hinter Watsons Gemüsegarten in einem Gebüsch.
    „Blödmann", zuckte Joe verächtlich, „habe mich natürlich vorher überzeugt. Ich war noch nicht ganz zur Tür hinaus, als Watson schon am Schreibtisch saß."
    „Dann müssen wir uns in Geduld üben", meinte Pete. „Onkel John wird seinen Bau erst spät verlassen, damit er niemandem begegnet."
    „Ich gehe auf meinen Posten zurück", verkündete „Listige Schlange", „sobald er sein Pferd sattelt, gebe ich ein Zeichen."
    Joe verschwand in der Dunkelheit. Pete und Sam machten es sich bequem. Sie lauschten auf die Geräusche der Nacht. Vor ihnen hoben sich die dunklen Schatten der Häuser ab, darüber lag ein milchiger Lichtschein.
    Eine gute Stunde mochte vergangen sein, als sie den kläglichen Schrei einer Katze vernahmen. Sam sprang auf und lauschte

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