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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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auf sich hatte. Aber nun gab es kein Zurück mehr, obwohl er im Bewußtsein seiner schwachen Rechtsposition seine Voreiligkeit tausendmal verfluchte.
    Das Schweigen dauerte noch eine halbe Minute. Dann erhoben die Umstehenden ein einhelliges Protestgebrüll gegen die mutwillige Festnahme freier amerikanischer Bürger. Doch in der nächsten Sekunde kam eine dramatische Wendung.
    „John!" ertönte die Stimme Joe Brents, des Hufschmieds. „John, wo steckst du?"
    Watsons zerquältes Gesicht strahlte auf. Brent, sein Busenfreund, der stärkste Mann von Somerset! Der würde seine Widersacher schon zu Paaren treiben.
    „Hier, Joe!" rief er zurück. „Dräng dich zu mir durch! Sie wollen mir ans Leder! Zermalme sie!"
    Die Somerseter machten erschrocken Platz. Aber dem biederen Joe war merkwürdigerweise gar nicht nach einem zünftigen Handgemenge zumute. Wenn Watsons Gesicht aufleuchtete, so waren seine Züge düster und unfreundlich.
    „John", stieß er atemlos hervor, „ich kam gerade an deinem Häuschen vorbei, und weil ich den Krach hier vernahm, dachte ich, das Auge des Gesetzes pennte noch, und wollte dich aus den Federn schmeißen. Darum öffnete ich die Haustür, die nicht verschlossen war, und —"
    „Na und?" schrie Watson, während eine dumpfe Ahnung sein Herz zum Stocken brachte. „So rede doch, Mann! Ist etwas mit Jimmy passiert?"
    „Weiß nicht", flüsterte Brent, „aber alle eure Möbel sind umgekippt, als hätte ein schrecklicher Kampf im Hause stattgefunden. Und Jimmy — war der arme Boy denn daheim?"
    „Ja", stöhnte der Hilfssheriff. „Er wollte mich nicht begleiten; er ist ja so tapfer wie ein Berserkaner. Und wenn du ihn nicht gefunden hast, so ist er eben gekidnappt worden! Wir bekamen ja eine Warnung. Mein armer Neffe! Du Leuchtturm im Tal meiner pflichtgetreuen Einsamkeit!"
    Old John sprach noch, als er sich bereits Bahn durch den Haufen seiner Landsleute brach und zu seinem Häuschen stürzte. Der Hufschmied raste hinter ihm her, und auch ein Schwarm teilnahmsvoller Gemüter folgte unter lautem Geschrei; nur die vorher Verhafteten machten sich eilig aus dem Staube.
    In der Wohnung des Hilfssheriffs lag wirklich alles drunter und drüber. Sogar der Küchenschrank war umgestürzt. Die unbekannten Täter waren wenigstens so rücksichtsvoll gewesen, das Geschirr vor dem Umkippen herauszunehmen und säuberlich auf dem Fußboden aufzutürmen; alle Teller, Tassen und Kannen waren heil geblieben.
    „Jimmy!" brüllte Watson so laut, als ob er einen Toten aufwecken wollte. „Jimmy! Wo bist du, mein Junge? Jimmy, Jimmyyy!"
    Keine Antwort. Der Neffe war spurlos verschwunden. Und er kam auch nicht zum Vorschein, als der Hilfssheriff, der Hufschmied und die hilfsbereite Mrs. Poldi den Boden und den Keller nach ihm absuchten.
    „Er ist also doch nach San Francisco verschleppt worden", murmelte Old John und sank kraftlos auf einen Küchenstuhl, den Mrs. Poldi wieder aufgerichtet hatte. „Hier ist das Warnungsschreiben, liebe Freunde, das uns ein wohlmeinender Mensch heute morgen unter die Tür geschoben hatte. Lest es selbst und teilt meinen Jammer."
    Mrs. Poldi und Joe Brent studierten unter ständigen Schreckensrufen den verhängnisvollen Brief und legten ihn dann auf die Fensterbank. Das hätten sie nicht tun sollen; denn das Fenster war geöffnet, und ein Luftzug trug das Blatt gleich in den Hof hinaus — mitten in die Arme Petes, der mit Conny Gray und Andy Rothermere draußen lauerte.
    Gerade gesellte sich der kleine Joe Jemmery, die Spürnase des Bundes der Gerechten, zu seinen Freunden und zupfte Pete am Arm.
    „Du, Häuptling! Ich hab da etwas beobachtet. Kommt mal mit zur Schule! Los, ich erkläre euch alles unterwegs."
    Pete überflog schnell den Brief, steckte ihn in die Tasche und winkte Conny und Andy, Joe und ihm zu folgen. Als sie auf dem Weg zur Schule waren, fragte er den Kleinen:
    „Was hast du denn, Listige Schlange? Die Schule ist doch leer. Die Kinder sind eben nach Hause gegangen;

    Mr. Teacher aber ist krank, und Fred Usher soll geflüchtet sein, wie die Leute behaupten."
    „Die Schule ist nicht leer", beteuerte Joe Jemmery. „Ich sah, wie ein gewisser Jemand durch die Hintertür hinein schlüpfte; ein Kerl, der vorher unter einem Holzschuppen gelegen hatte." Auf weitere Erklärungen wollte sich „Listige Schlange" nicht einlassen, weil er es liebte, alle Ereignisse möglichst spannend zu machen.
    Die Jungen hatten nach wenigen Sekunden die Schule erreicht und betraten

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