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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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pirschte. „Was für eine Beule hast du da am Kopf? Du bist doch nicht aus dem Bett gefallen?"
    „I wo, Dad. Ich träumte nur, jemand hätte mich mit einem Hund verwechselt und nach mir getreten. Komisch, nicht?"
    „Junge", sagte der Steuereinnehmer, der durch den Tumult aufmerksam geworden war, „ich glaube, ich muß doch ein ernstes Wort mit dir reden. Du siehst ja aus, als ob du kein Auge zugetan hättest, und dein Freund Pete ebenfalls. Bist wohl mal wieder heimlich aus dem Schlafzimmerfenster geklettert, was?"
    Conny brauchte nicht zu antworten, der Spektakel hatte gerade jetzt seinen Höhepunkt erreicht. Joe Brent, der sich nach seinem Bett sehnte, steuerte wie ein Seemann mit schlingernden Bewegungen heimwärts; und da er gar nicht bemerkt hatte, daß er statt des Stetsons eine Krone trug, und das Szepter auch noch am Halse mitschleppte, wälzte sich eine jauchzende Menge hinter ihm her, während die drei Muselmanen ratlos bald auf die fürstlichen Abzeichen des Hufschmieds, bald auf ihren Gebieter blickten und sich krampfhaft die braunen Stirnen rieben.
    „Wo sind die Prinzen?" fragte Turner mitten in das allgemeine Hallo hinein. „Auf einem Baum? Habe ich recht gehört?"
    Pete bestätigte seine Aussage, und dann setzten sich die Indianer, das Häuflein der Timbuktaner mit dem Großwesir an der Spitze, der Wirt, der Fleischermeister und der Bund der Gerechten in Marsch zum Baaren Hill, um die beiden Prinzen „einzuholen". Neben Pete schritt Sitka.
    „Habe ich nicht doch recht gehabt", flüsterte er seinem weißen Freund zu, daß ich .Schlauen Fuchs' und seine Krieger schon gestern abend hierher brachte statt erst heute früh? Es war ein Gewaltritt zur Reservation und zurück; aber ich schaffte es, weil mir Eile geboten schien."
    „Du hast alles famos gemacht", lobte Pete den Apachenboy. „Auch gebellt hast du erstklassig, genau wie ein Bluthund."
    „Weil du es mir vorgemacht hast", lehnte Sitka bescheiden ab. „Am natürlichsten aber war deine verstellte Stimme, so tief und angsterregend. — Was für Kerle sind denn die drei Araber? Wo hat Smaller die aufgetrieben?"
    „In Tucson, wie sie mir auf der Ranch erzählten. Es sind echte Araber, stellenlose Zirkusreiter. — Junge, ich habe diese Nacht geschuftet! Erst mit Mr. Dodd nach Hause, dann auf Black King zum Town zurück; dann wieder von Barren Hill zur Ranch und jetzt mit dem Ford abermals von der Ranch zum Town. Aber Spaß macht die Sache!"
    Von Somerset schallte ein Heidenlärm hinter der Marschkolonne her. Joe Brent waren die Hochrufe, die seine Landsleute auf ihn ausbrachten, langsam doch zu bunt geworden; er ließ das Szepter tanzen, um schneller durchzukommen. Zu Hause allerdings wurde er dann recht kleinlaut. Dort stand nämlich seine Frau, die Hände in die Hüften gestemmt, und empfing ihn mit einer schönen Gardinenpredigt:
    „Läßt sich der Herr der Schöpfung auch noch einmal gütigst daheim blicken? Seit gestern nachmittag treibst du dich in der Gegend herum und bohrst deinen Lötkolben in Sachen, die dich nichts angehen! Und jetzt — nein, nun wird's mir aber doch wirklich zu bunt! Was hast du da auf dem Kopf? Schämst du dich denn gar nicht, auf deine alten Tage noch zum Gespött der Leute zu werden?"

    „Auf dem Kopf?" rief Joe verblüfft. „Meinen Hut natürlich." Er griff nach oben und stand mit einemmal wie versteinert da.
    „Eine Krone! Wer hat mir denn diesen Schabernack gespielt? Kein Wunder, daß die Leute mich als Majestät feierten. Und ich habe Malcolm und Settler deswegen verdroschen. Jetzt bin ich fertig! Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll."
    „Aber ich bin noch lange nicht fertig!" erklärte Mrs. Brent mit unheimlicher Ruhe. „Du hast unsere Nachbarn verdroschen? Hüte dich, jetzt bist du an der Reihe!"
    Vor der Brentschen Haustür stand Mike, Connys kleiner Bruder, und jauchzte, durch das Schlüsselloch spähend, vor Vergnügen.
    „Jetzt hat Mrs. Brent den goldenen Knüppel genommen", berichtete er ein paar anderen Boys mit der Gewissenhaftigkeit eines Rundfunkreporters. „Mr. Brent weicht in eine Ecke zurück und ruft immer: ,Nun sei doch vernünftig, Frau!' Aber nun kriegt er erst recht seine Portion — oh, was die zuhauen kann! Das hat sie ihm sicher in der Schmiede abgeguckt. Immer schön von oben runter. Genau wie —"
    „Genau wie du sie kriegst, wenn du nicht sofort mit nach Hause kommst!" rief Mr. Gray streng, den gerade der Zufall hier vorbeiführen mußte. „Fängst du auch schon mit

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