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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Anblick der Zuschauer noch mehr gereizt.
    „Ich weiß nicht", sagte Pete, der an die beiden Thron-Anwärter herantrat, „ob Eure Prinzlichen Hoheiten unsere Sprache schon so weit kapieren, um den Sinn meiner Worte zu begreifen. Einen ,Bocker' nennen wir im Wilden Westen ein Pferd, das zwar schon geritten worden ist, sich aber durch besondere Bosheit auszeichnet. Wer sich längere Zeit darauf halten kann, muß ein glänzender Reiter sein. So wie der Vater Eurer Hoheiten, dem Sie ja beide nacheifern wollen."
    „Spar dir doch den kalten Kaffee", knurrte Sam. „Ich weiß selbst, daß mein Dad auf den Gäulen zu Hause ist. Ach nee — ich habe ja keinen Dad mehr! Ich bin ja ein armer Wüstensprößling. Oh, wenn ich doch nur erst wieder der Sam wäre!"
    „Sie sehen alle dies edle Tier, Ladies und Gents?" rief Turner wieder. „.Schlauer Fuchs', der Häuptling der Sioux —"
    „Quatsch! Ein simpler Navajo ist das!" Knirschte Sommersprosse. „Sitkas Großonkel, weiter nichts. Die Häuptlingsfedern stehen ihm gar nicht zu. Kerl, wenn ich bloß könnte, wie ich wollte!" besagten Bocker eine Runde um die Arena drehen; immer im Kreis um unsere erhabenen Fürstensöhne herum. Dann kommt der Groß-Verzierer an die Reihe; und nach dem jeder, der Lust auf einen harmlosen Genickbruch hat. — Anfangen bitte!"
    Der „Großwesir", der neben den Jungen vom Bund der Gerechten stand, verschluckte einen wilden Fluch. „Warst du das wieder, Pete?" zischte er. „Natürlich hast du Turner auf diese Idee gebracht. Eine nette Freundschaft, wirklich! Hast du mich eigentlich neulich nicht nach Somerset gelockt?"
    „Ich habe Eure Exzellenz lediglich zu der Sitzung des Geschichts-Vereins gebeten", grinste der Junge. „Alles andere geht auf Dero Höchseigenes Kopftuch."
    Während Pete noch sprach, schnellte der „schlaue Fuchs" bereits mit einem verwegenen Satz an das Pferd heran und schwang sich in den Sattel.
    „Aaaah!" brüllte die Menge. „Donnerwetter!"
    Das Schauspiel war wirklich aufregend. Der Hengst stieg senkrecht in die Höhe, dann senkte er blitzartig den Kopf und keilte nach hinten aus. Nun machte er einige Sätze nach vorn, sprang hin und her und bockte schließlich wie ein Verrückter. Staub wirbelte auf. Die Augen des Tieres sprühten Funken. Es versuchte auf jede nur mögliche Art den Reiter abzuschütteln. Aber der alte Indianer saß fest im Sattel. Kein Muskel in seinem Gesicht regte sich. Er preßte dem Pferd die Knie in die Flanken, riß an dem Zügel, und nach einem zweiminütigen Kampf schien er die Oberhand zu gewinnen. Der Bocker setzte sich in einen rasenden Galopp immer an der Umzäunung entlang. Fast schon war die Runde vollendet, da machte er ruckartig halt, ,Schlauer Fuchs' flog im hohen Bogen über den Kopf des Pferdes und wälzte sich im Staub, während der Sieger wiehernd weiter im Kreis herum jagte.
    „Jetzt ist der Großwesir an der Reihe!" verkündete Mr. Turner, der sich wohlweislich auf das Podium zu den beiden Fürstensöhnen zurückgezogen hatte. „Seine Exzellenz kann es vor Eifer kaum noch aushalten. Wenn er kein Gesichtstuch trüge, würden wir alle sehen, wie seine edlen, braungeschnittenen Züge vor Kampf gier zittern."
    „Sir", sagte Hassan, der sich zu seinem Gebieter drängte, „lassen Sie die Finger davon. Das kann nicht gut gehen."
    Aber Jack Smaller war alles andere als ein Feigling, und hier fühlte er sich an seiner Ehre als Vertreter des „Sultans von Timbuktu" gepackt. Er stieß Hassan zurück, eilte auf das Pferd zu, das gerade von vier Cowboys zum Halten gebracht worden war, und saß todesmutig auf — oder vielmehr, er wollte aufsitzen.
    „Oh weh, oh weh!" hallten in der Runde die Schreckensrufe; denn der Großwesir war sofort über das Tier hinweg geschleudert worden. Er machte auf der anderen Seite einen Kopfstand; sein langer Burnus flatterte hoch, die Frauen kreischten auf und hielten sich schamhaft die Augen zu. Aber diese Maßnahme war ganz überflüssig; unter dem Burnus, kamen nur zwei Beine zum Vorschein, die vorschriftsmäßig in langen, amerikanischen Hosen und gelben Stiefeln steckten.
    „Guck sich das einer an! Die sind ja in Timorku ganz modern!" murmelte Dulles. „Alles okay, Susie, nichts zu beanstanden."

    Wenn auch die Kleidung des Großwesirs okay war, so traf das für seine sonstige Verfassung keineswegs zu. Er fühlte sich durch den Sturz wie zerschlagen und wankte mühsam, auf Pete und Conny gestützt, zum Podium.
    „Jetzt langt mir aber dieses

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