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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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gibt einen Zeitungsbericht!" murmelte er. „Gut, daß ich zwei Fotografen für den .Explorer' aus St. Louis kommen ließ! So was von Reiterkunst!"
    Petes Programm war noch nicht zu Ende. Nach der fünften Runde sprang er im vollen Jagen ab, und zugleich führte Bill Weller noch einen Hengst in die Arena; ebenfalls ein edles, feuriges Tier, bei dessen Anblick Sam einen herzzerreißenden Schrei ausstieß.
    „Aber Hoheit!" rief Mr. Turner erschrocken. „Wollen Sie zur Beruhigung noch eine Portion Sauerkohl?"
    „Ni — nichts, bei Allah", stammelte Sommersproße verwirrt. „Ich meinte nur — hat nichts zu bedeuten."
    „Das ist der ,Wind'", riefen sich die Zuschauer zu, „Sam Dodds Pferd. Aber Sam ist doch in St. Louis? Was ist wohl jetzt im Busch?"
    Wind reckte seinen langen Hals, schnupperte und wollte dann geradenwegs auf das Podium zustreben, so daß Sam ungewollt die Tränen in die Augen schössen.
    „Er hat mich gewittert", flüsterte er. „Ach, Jimmy, ich bin ein Verbannter der Menschheit. Jetzt aufsitzen und dem Volk zeigen, was ne Harke ist! Soll ich nicht einfach abhauen? Was hältst du davon?"
    „Bloß nicht!" flehte der Watson-Schlaks. „Dann hauen sie mir nachher allein die Hucke voll. Außerdem hält Pete dein Pferd ja fest. Achtung! Die Vorstellung geht weiter."
    Es trat jedoch zunächst eine kurze Pause ein. Pete wandte sich an Bill Weller und fragte ihn nach der Uhrzeit. „Zwanzig Minuten nach der Ankunft des Nachmittagszuges", sagte der Cowboy. „Wenn deine Annahme richtig ist, dann —"
    „— müßte der bewußte Gent gleich erscheinen", ergänzte der Boy grinsend. „Na, möglich, daß ich mich geirrt habe. Mann, Bill, ich bin gespannt wie der Häuptlingsbogen der Apachen."
    „Und das andere?" fragte Bill. „Geht das klar?"
    „Sicher. Sieh doch, die Indianer verdrücken sich schon aus der Arena, um ihre Pferde zu holen."
    „Hm. Und wenn unser Freund um sich schlägt und nicht mitmacht?"
    „Dafür laß ,Wind' sorgen", lachte Pete. „Aber ich will das Programm fortsetzen. Sonst werden die lieben Somerseter ungeduldig."
    Der Junge stellte Black King und Wind nebeneinander, schwang sich auf Black King, stellte sich abermals auf den Pferderücken, spreizte das linke Bein ab und stand jetzt auf beiden Hengsten zu gleicher Zeit: auf Black King mit dem rechten Fuß, auf Wind mit dem linken. Dann schnalzte er, und die Pferde setzten sich im Schritt in Bewegung.
    „Der Junge würde ein erstklassiger Zirkusreiter", meinte Ali zu Mustafa. „Sollen wir ihn nicht fragen, ob er nicht mit uns ziehen will, wenn der Job hier zu Ende ist?"
    „Lieber nicht, er schnappt uns nur das Brot vor der Nase weg. — Aber der Job hier? Meinst du, daß bald Schluß damit ist?"
    Die beiden unterhielten sich in ihrer arabischen Muttersprache, so daß Mr. Turner, der dicht neben ihnen stand, sie achtungsvoll anstierte.

    „Lange kann's nicht mehr dauern", brummte Ali. „Die Leute von Somerset sind ja so dumm wie Bohnenstroh. Aber einmal muß ihnen dieses Spiel doch über werden. Unser Großwesir hat auch keine Lust mehr. Der Sturz eben hat ihm den letzten Hieb versetzt."
    „Ruhig doch!" mischte sich Hassan ein. „Paßt lieber auf den Pete auf! Er ist zwar ein Giaur, ein Ungläubiger, aber wir können — bei Allah! — noch etwas von ihm lernen!"
    Black King und Wind waren in einen schlanken Trab übergegangen. Nun fingen sie an zu galoppieren. Und jetzt schössen sie plötzlich wie zwei Pfeile im Kreis herum, während Pete lächelnd auf ihnen stand — es sah aus, als ob der Junge durch die Luft schwebte.
    „Bravo!" schallte es wieder von den Tribünen her. „Hoch Pete!" — „Hoch der Goldjunge von Somerset!"
    „Das sein schönste Tag meiner Jugend!" rief Mammy Linda begeistert, die mit Dorothy auf einer Bank am Spielfeldrand Platz genommen hatte. „Ah, warum Mr. Dodd nicht mitgekommen? Und warum liebes Sam so weit von hier? Ich glaube, er alles sogar noch besser könnte als deine Bruder, Dorothy."
    Nachdem Pete dreimal auf den beiden Hengsten um die Arena gejagt war, merkte er, wie Bill Weller ihm vom Eingang her ein Zeichen gab. Zugleich zeigte sich hinter dem Cowboy eine Gestalt in weißem Burnus mit einem Schild auf der Brust.
    „Aha!" jubelte der Junge. „Also doch! Gut, letzter Akt. Und dann —"
    Er machte in vollem Galopp einen Handstand, während die Zuschauer sich die Kehlen heiser brüllten, hin und her sprangen und die Arme wie Dreschflegel um sich schwenkten.
    „Seht doch!" brüllte

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