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Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen

Titel: Das Pete Buch 39 - Wer soll da noch durchschauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Hilfssheriff hatte den Saal betreten, und zwar mit einem solch drohenden, zu allem entschlossenen Gesicht, daß seinen Gegnern sofort das Grinsen auf den Lippen gefror. Er winkte Brent kurz zu, ohne ein Wort an ihn zu richten, und wandte sich dann an den Wirt:
    „He, Turner, ich brauche zwei Plätze direkt vor dem Rednerpult. Einen für mich und einen für Jimmy, meinen Neffen. Sagen Sie ja nicht, das alles schon besetzt wäre! Ich bin im Dienst, verstehen Sie mich? Also, die Stühle her!"
    „Donnerwetter", murmelte Mr. Dulles erstaunt, „der geht aber ran. Im Dienst? Ja, wieso denn?"
    „Weil", rief Watson mit schneidender Stimme, „Mr. Tunker erkrankt ist und jemand hier für die öffentliche Ordnung und Sicherheit sorgen muß. Ich habe Sie gut verstanden, Mr. Dulles, und ich glaube, ich verstehe überhaupt, was heute abend hier gespielt werden soll! Der Sheriff krank, Mr. Teacher krank — nun überlegt mal selbst, soweit euch das möglich ist, was ich meine."
    Der Wirt schleppte inzwischen zwei Stühle aus seiner Wohnung herbei, und seine Gattin erschien unaufgefordert mit einer Flasche Whisky, um den zornigen Gesetzeshüter versöhnlicher zu stimmen. Old John schob das Getränk jedoch mit einer verächtlichen Armbewegung so weit von sich, daß es fast vom Tisch gestürzt wäre, und bestellte dafür ein Glas Wasser „Ohne" für sich und eine Flasche Limonade „Mit" für seinen Neffen.
    „Ich habe heute nüchtern zu bleiben, Mrs. Turner, weil ich erstens auf dem Kriegspfad bin und zweitens noch heute abend eine Anklageschrift gegen zwei dienstvergessene Eisenbahnbeamte und eine gewisse Mrs. Usher wegen tätlichen Angriffs auf mich aufsetzen muß. Außerdem steht noch eine Anzeige gegen Unbekannt wegen eines gefälschten Briefes an Sheriff Tunker auf meinem Programm. Ich kehre nämlich nur deshalb vorzeitig aus Washington zurück, weil der Kursus-Leiter, mein Busenfreund, eingesehen hat, daß ich mehr wußte als er, und ihn damit dauernd in Verlegenheit brachte. — So, und jetzt verlange ich, daß die Sitzung eröffnet wird. Es ist acht Uhr genau! Wo bleibt der Redner?"
    Mr. Usher, der Hilfslehrer, erhob sich von seinem Platz und wankte auf das Podium zu. Seine Tante, das Hörrohr am Ohr, folgte ihm mit ängstlichen Blicken und schaute dann verstört zu John Watson hinüber, der sie jedoch mit eisiger Miene übersah.

    Der arme Kerl hatte natürlich vernommen, welch peinliches Mißverständnis im Zuge passiert war, und sein Entsetzen darüber vergrößerte seine ihm angeborene Schüchternheit ins Unerträgliche. Daß er heute abend öffentlich eine Rede halten sollte, hatte ihm bereits mehrere schlaflose Nächte gebracht, und das umso mehr, als er über das von Mr. Teacher ausgewählte Thema selbst kaum etwas zu sagen wußte; die Feindschaft des Hilfssheriffs aber und die Klage, die nun seiner Tante drohte, hatten ihn vollends durcheinander gebracht, so daß er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
    „Was hat Watson gesagt?" flüsterte Mrs. Dulles ihrem trinkfreudigen Gatten zu. „Er ist überfallen worden, und Mr. Jemmery hat einen Brief gefälscht? Ich glaubte diesem neidischen Schneiderlein kein Wort; man sollte ihn aus dem Saal entfernen."
    „Rausschmeißen, jawoll!" bestätigte der Fleischer, der inzwischen beim zwölften Glas angelangt war. „Ich halte auch zu Jemmery — zu Watson meine ich — oder nee, was denn nun? — anscheinend schaue ich nicht mehr genau durch das Nadelöhr. Was wolltest du wissen, liebe Susie?"
    „Daß du ein Saufsack bist und uns blamieren wirst, wenn du so weitermachst", zischte seine bessere Hälfte. „Doch Ruhe jetzt! Usher ist auf der Rednerbühne angelangt. Nun spitz die Ohren, wenn du dazu noch fähig bist!"
    „Ladies und Gentlemen!" begann der Hilfslehrer leise. „Es ist mir eine Freude und Ehre — eine grenzenlose Freude, genauer gesagt — daß mich die Krankheit meines verehrten Chefs, Mr. Teacher, in die Notlage versetzt hat,

    heute abend die Eröffnungssitzung des Geschichts-Vereins von Somerset mit einem Vortrag über einen der geheimnisvollsten Kriminalfälle aller Zeiten zu — kurz und bündig gesagt, ins Leben zu rufen."
    „Kriminalfälle! Aha!" rief John Watson, indem er selbstsicher die Arme kreuzte und den Redner mit einem wahren Basiliskenblick fixierte. „Eine Art Verbrecher-Verein also!"
    „Natürlich", stotterte Usher weiter, „natürlich darf ich den hochwohlgeborenen Mr. Hilfssheriff vielleicht ergebenst bitten, mich nicht zu

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