Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser
einschlief! Richtig, er sollte das Fleisch zum Metzger zurückbringen! Immer diese ekelhaften Aufträge! Darin ist Onkel John ganz groß, dachte Jimmy bitter. Erst große Rosinen im Kopf und dann lauter Mist — und wer muß wetzen und alles wieder gerade biegen? Er, Jimmy, immer nur er. In anderen Familien gab es wenigstens kleinere Geschwister, die diese entwürdigenden Rennereien machen konnten — aber in seiner Zwei-Männer-Wirtschaft trug er alle Lasten allein. Und das war hart, fand er. Mißmutig ging er in die Küche, nahm das Fleisch und verließ das Haus.
Mr. Dulles hatte seinen Laden bereits geschlossen, so daß Jimmy an seiner Wohnungstür klopfen mußte. Die Fleischermeistersfrau öffnete die Tür einen Spalt breit und musterte den späten Kunden. Als sie das große Bündel sah, unter dem das Fleisch hervor sah, machte sie die Tür etwas weiter auf.
„Nanu, ist was nicht in Ordnung?" Ihre muskulösen Arme stützten sich auf einen Schrubber, mit dem sie gerade den Laden sauber gemacht hatte.
„Das nicht — aber mein Onkel meint — kurz und grün, Sie möchten bitte den Braten zurücknehmen. Es ist doch zu viel für uns. Bitte sehr."
„Du bist wohl nicht mehr bei Tröste, was? Zurücknehmen sollen wir das?" Mrs. Dulles stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich halb nach hinten um. „Komm mal her, James, hier will ein Kunde etwas zurückgeben!" Und zu Jimmy gewandt fuhr sie empört fort: „Wir sind doch kein Altwarengeschäft — so was ist mir überhaupt noch nicht vorgekommen!"
Bei diesen Worten war auch Mr. Dulles aufgetaucht. Er hatte eine blaugestreifte Schürze um und trocknete sich gerade die Hände an einem Handtuch ab.
„Also, junger Freund, das geht nun wirklich nicht. Lebensmittel sind vom Umtausch ausgeschlossen. Streng verboten ist das sogar. Der Herr Hilfssheriff sollte das eigentlich wissen, schließlich muß er die Gesetze ja besser kennen als unsereiner. Also, das geht wirklich nicht."
„Aber Mr. Dulles", bat Jimmy in artigstem Ton, „das war doch nur ein unüberlegter Einkauf meines Onkels. Er ist doch schließlich keine Hausfrau und meint es immer so gut. Da hat er sich nur ein bißchen verrechnet mit den Portionen. Können Sie es denn wirklich nicht wieder zurücknehmen?"
„Nee, ich sagte es doch schon. Man weiß ja nicht, was inzwischen alles mit der Ware passiert ist. Kann ja vergiftet worden sein, mit Nitrit bepinselt oder sonst was. — Dann verkaufen wir es und haben die Bescherung. Das mußt du doch einsehen. Nimm es ruhig wieder mit!"
Jimmy war verzweifelt. Onkel John würde toben wie ein entsprungenes Känguruh! Seine Laune würde auf dreißig unter Null sinken und dann gäbe es jeden Tag dasselbe, jeden Tag Rindfleisch. Brrr — zum Auswachsen! Nein, er mußte die Metzgersleute dazu bewegen, das Fleisch zurückzunehmen, koste es was es wolle.
„Das Fleisch hat garantiert niemand angerührt, niemand, nicht mal ich. Ich will ja auch gar kein Geld zurückhaben."
„Kein Geld? — Ja was denn?" Mr. Dulles zog die Augenbrauen hoch.
„Natürlich wäre es meinem Onkel am liebsten, Sie würden ihm das Rindfleisch wieder abkaufen, aber wenn es nicht geht — vielleicht können wir es dann gegen etwas anderes umtauschen!" Jimmy hatte eine große Kette Würstchen entdeckt, die im Rauchfang auf dem Korridor hing und wunderbar duftete. Besser ein halbes Geschäft als gar keins, dachte er. Würstchen konnte er stundenlang, ja tagelang essen! Und Onkel John würde sich damit sicherlich abfinden, wenn er die anbrachte. Und wenn nicht, auch nicht weiter schlimm; er würde sie schon allein verdrücken.
Der Metzger, der vor allem kein Bargeld herausrücken wollte, zeigte ein etwas freundlicheres Gesicht. Nun, wenn es so war — An dem Geschäft ließ sich sogar noch etwas verdienen. Schließlich war es nicht besonders angenehm, mit dem Gesetz auf dem Kriegsfuß zu stehen; einer brauchte den anderen. Und was machte es schon aus ...
„Also, weil du's bist! Und was dachtest du dir?"
„Wenn ich von den Würstchen welche haben könnte; die verderben nicht so schnell!"
„Gut", sagte die Meisterin und nahm eine Würstchenkette von der Stange. „Das macht . . . das waren sieben Pfund ... bitte schön, stimmt genau!" Damit packte sie die Würste in einen großen Bogen Packpapier ein und drückte sie Jimmy in die Hand. „Aber nicht wieder umtauschen, das geht nun nicht mehr. Und guten Appetit! Aber den Mund halten, braucht niemand zu wissen!"
Jimmy nickte und riß
Weitere Kostenlose Bücher