Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser
Freunde hinter ihrem Gebüsch zitterten. „Mensch, wenn er jetzt die Wagen aufmachen läßt!" entfuhr es Pete.
Der Mann, der Smiddy hieß, ging langsam auf den Helm zu und befühlte ihn ganz vorsichtig. Tatsächlich, er träumte nicht. Hier lag wirklich ein Stahlhelm, und wie der hierher gekommen war, das mochten die Götter wissen. In seinem Kopf summte es wie in einem Bienenkorb. Er hatte keine Stahlhelme auf dem Wagen. Ob Freddy ihm etwa einen Streich . . .?
Der Alte blinzelte seinen Kumpan mißtrauisch an. Nein, Freddy hatte ihm den Apparat nicht auf den Zylinder gesetzt, solche Späße machte der nie; er war ein todernster Mann. Außerdem hatte er ja noch fester geschlafen als er selbst.
„Na, wird's bald? Vielleicht können mir die wackren Gentlemen endlich sagen, warum die Sachen hier auf der Erde herumliegen. Wer weiß, was noch alles fehlt. . . aber das werden wir gleich haben". —
Jim merkte mit Entsetzen, daß Pferdegetrappel ganz nahe an den Wagen herankam. Die Peitsche sauste unmittelbar neben ihm durch die Luft. Er preßte sich instinktiv enger an den Blechhaufen und wartete, daß die Plane aufgerissen würde.
Aber da hörte er etwas weiter weg die Stimme des Alten: „Pardon, Sir, hab mir nur so'n Dings genommen, um meinen Kopf vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Mein Strohhut hält rein gar nichts mehr ab, aber ich hänge doch so daran ..."
Irritiert sah ihn der Mann mit der Peitsche an.
„Ich lege Ihn auch gleich zurück an Ort und Stelle!" fuhr der Alte kläglich fort.
„Gar nicht so dumm, das Männchen", dachte Jim in seinem Versteck und atmete hörbar auf.
„Will ich mir auch ausgebeten haben!" donnerte der Reiter und sprang endlich vom Pferd.
„Der Sombrero kommt mir irgendwie bekannt vor", flüsterte Bill hinter dem Busch. „Den muß ich schon mal gesehen haben!"
Der lange Freddy hatte inzwischen gemerkt, daß ihm das Gewehr abhanden gekommen war. Er wurde noch bleicher als zuvor, hielt seine Augen suchend auf den Boden geheftet und versuchte festzustellen, ob seinem Kumpel dasselbe passiert war. Aber so sehr er auch suchte und suchte, die Gewehre waren und blieben verschwunden. Fehlte nur noch, daß der Boss das auch noch mitbekam, dann war aber was gefällig! Es mußte in der Zwischenzeit jemand hier gewesen sein . . . Der Lange nahm sich vor, während der Dienststunden in seinem ganzen Leben nicht mehr einzupennen.
„Steh nicht so da, Langer", rief der Gebieter der beiden. Dann flüsterte er eine Weile mit seinen Männern, etwas, das weder Pete und Bill in ihrem Versteck, noch Jim auf dem Wagen verstehen konnte. Die Gerechten beobachteten nur, wie ein paar Pferde vor die Wagen gespannt wurden.
„In Somerset kommt langsam alles in Butter", sagte der Mann mit dem Sombrero kurz, „ihr wißt ja Bescheid, kommt also sofort nach!"
Pete und Bill sahen sich verblüfft an. Beide dachten nur an einen: an ihren armen gefangenen Jim! Was würde er
bloß denken, wenn sich das Vehikel in Bewegung setzte!
„Wir dürfen ihn nicht aus den Augen lassen", meinte Pete „egal, was kommt!"
„Ist doch Ehrensache!"
„Jetzt weiß ich auch, wo ich den Mann schon gesehen habe — warte mal ..."
Pete beugte sich zu Bill hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Bill nickte.
Als der Mann mit dem Sombrero in Richtung Somerset davon geprescht war, rieb sich Freddy die Hände und ging mit einem richtigen Gaunerlächeln um den kleinen Smiddy herum.
„Was ist denn mit dir los, Langer?" wollte der wissen und setzte sein verdrießlichstes Gesicht auf. „Grund zum Grinsen haben wir doch nicht; daß uns der Boss aber auch erwischen mußte, zu blöde!"
„Nun rate mal, warum ich so vergnügt bin, Kleiner!" Er tippte sich mit dem langen knochigen Finger an die Nasenspitze und schob sie in die Höhe.
„Woher soll ich das wissen, bin doch kein Hellseher. Laß uns lieber losfahren, wir haben sonst wieder Krach im Hinterhaus; der Boss weiß genau, wann wir in Somerset sein können!"
„Nun ja. Komm ja schon! Aber ich will dir vorher noch sagen, warum mir plötzlich so wohl war: Weil dieser alte Dachs trotz aller Klugheit nicht gemerkt hat, daß uns jemand die Gewehre geklaut hat . . . Haha, wir haben uns so mir nichts dir nichts wegen eines geruhsamen Viertelstündchens unsere wichtigsten Sachen klauen lassen! — Weg sind sie, futschikato perduto. Ist doch zum totlachen oder? Und der Olle mit seinen superscharfen Linsen hat das nicht gemerkt!"
„Es ist eine Schande! Möchte nur wissen,
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