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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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Medikamente und chirurgische Eingriffe versagt
    haben, versucht man es gelegentlich mit der Psychotherapie.
    Der Erfolg bleibt meistens aus, weil dadurch die Wurzel des Übels bei den Endplatzierungs‐Patienten, die berufliche Un-fähigkeit, nicht bekämpft werden kann.

    Mit Fingerspitzengefühl
    Meine Umfrage hat ergeben, dass die einzige Behandlung,
    die dem E.P.‐Patienten einige Erleichterung bringt, die Ablen-kungstherapie ist.
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    «Lernen Sie Bridge.»
    «Legen Sie sich eine Briefmarkensammlung an.»
    «Machen Sie die Gartenarbeit selber.»
    «Malen Sie Bilder mit der Schreibmaschine.»
    Der Arzt spürt in diesem Fall, dass sein Patient beruflich versagt, und versucht sein Interesse auf ein Gebiet zu lenken, wo er noch etwas leisten kann.

    Ein lehrreicher Fall. W. Lushmoor, Manager in einem Waren-haus, verbrachte die meisten Nachmittage in seinem Klub, statt
    ins Büro zurückzukehren. Er hatte die E.P.‐Krankheit bereits im
    fortgeschrittenen Stadium, war schon fast als Alkoholiker zu bezeichnen, hatte außerdem zwei leichte Herzattacken hinter
    sich, litt stark unter Übergewicht und war chronisch magen-krank.
    Auf den Rat seines Arztes begann er Golf zu spielen. Er
    wurde ein leidenschaftlicher Spieler, widmete dem Golf all sei‐
    ne Nachmittage und fast seine gesamte Energie und machte
    rasche Fortschritte. Sein Pech war, dass er beim Hantieren mit dem elektrischen Golfkarren einen furchtbaren Schlag erhielt.
    Entscheidend ist, dass Lushmoor zwar von seinem Leiden nicht
    geheilt wurde, er jedoch nicht länger ein E.P.‐Fall hinsichtlich seines Jobs, über den er sich jetzt keine Gedanken mehr machte,
    war, sondern dank des Golfspiels das Syndrom des Pseudo‐
    Erfolgs aufwies. Die Behandlung war deshalb erfolgreich.

    Ein düsteres Zeichen
    Noch eine Bemerkung zum Endplatzierungssyndrom: Es hat
    eine ständig wachsende soziologische Bedeutung, weil die
    Begleiterscheinungen einen hohen Statuswert erreicht haben.
    Ein E.P.‐Patient brüstet sich mit seinen Symptomen. Er beweist
    eine pervertierte Kompetenz, indem er ein noch größeres
    Magengeschwür bekommt oder eine noch ernstere Herzattacke
    erleidet als seine Freunde. Der Statuswert der E.P.‐Krankheiten
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    ist in der Tat bereits so groß, dass einige Angestellte sie sogar stimulieren, nur um den Eindruck zu erwecken, sie hätten die Endplatzierung bereits erreicht.
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    12. Nicht medizinische Merkmale

der Endplatzierung
    Wie soll ich die Zeichen und Signale deuten?
    H. W. Longfellow

Ein lang gehegter Wunsch
    Oft ist es nützlich zu wissen, wer in einer Hierarchie die End‐
    platzierung erreicht hat und wer nicht. Unglücklicherweise
    kann man nicht immer die Krankheitsgeschichte jedes Be‐
    schäftigten einsehen, um festzustellen, ob er ein Endplatzierungs‐Fall ist oder nicht. Deshalb sollen hier noch einige Merk‐
    male angeführt werden, die ihnen helfen könnten.

Abnorme Tabulogie
    Dies ist ein wichtiger und bedeutsamer Zweig der Hierarcho‐
    logie.
    Der kompetente Mitarbeiter hat auf seinem Schreibtisch
    normalerweise nur die Bücher, Papiere und Geräte, die er für seine Arbeit braucht. Nach der Endplatzierung neigen Angestellte dazu, einige ungewöhnliche und höchst aufschlussreiche
    Arrangements auf ihrem Schreibtisch zu treffen.

Phonophilie
    Der Mitarbeiter erklärt seine Unfähigkeit damit, dass er unter
    mangelndem Kontakt zu Kollegen und Untergebenen leidet.
    Um dem abzuhelfen, installiert er mehrere Telefone auf seinem
    Schreibtisch, eine oder mehrere Gegensprechanlagen mit Knöp‐
    fen, Blinklichtern und Lautsprechern sowie ein oder mehrere Tonbandgeräte. Der Phonophilitiker macht es sich bald zur
    Gewohnheit, zwei oder mehr dieser Geräte zur gleichen Zeit zu
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    benutzen. Das ist dann ein untrügliches Zeichen galoppierender Phonophilie. In diesen Fällen geht es meist rapide bergab, und man muss sie als unheilbar ansehen.
    (Phonophilie wird übrigens heute in wachsendem Maße bei
    Frauen beobachtet, die ihre Stufe der Inkompetenz als Hausfrauen erreicht haben. Typisch ist die Installierung eines Mikro‐
    fon‐Lautsprecher‐Schalttafel‐Telefonsystems in der Küche. Es
    erlaubt der Hausfrau, mit ihren Nachbarn, ihrem Esszimmer,
    der Waschküche, dem Kinderzimmer, der Terrasse und ihrer
    Mutter gleichzeitig in ständigem und engem Kontakt zu sein.)

Papyrophobie
    Der Papyrophobe kann keine Papiere oder Bücher auf seinem
    Schreibtisch oder — in schlimmen Fällen — überhaupt in seinem Büro

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