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Das Phantom auf dem Feuerstuhl

Das Phantom auf dem Feuerstuhl

Titel: Das Phantom auf dem Feuerstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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aber
eine Weile hörte er ihn noch. Dann kamen seine Freunde heran. Sie schoben die
Räder und bemühten sich, vorsichtig zu sein. Karl brachte Tarzans Rad mit.
    „Ich glaube, jetzt haben wir ihn“,
sagte Tarzan und erzählte. „Höchst verdächtig, finde ich. Dort in der Schneise
hat er sein Motorrad versteckt. Den Feuerstuhl sehen wir uns an. Hat jemand was
zum Schreiben? Hier, die Nummer! Mit der können wir ‘rauskriegen, wie der Mann
heißt.“
    „Wie denn?“ fragte Klößchen.
    „Ganz einfach. Einer von uns — ich
würde sagen, Karl übernimmt das — geht zur Polizei, behauptet, er hätte
versehentlich den Wagen mit besagtem Kennzeichen beschädigt — sagen wir:
zerschrammt — und bittet, den Eigentümer über die Kfz-Zulassungsstelle
festzustellen, damit er, Karl, sich mit ihm wegen des Schadens in Verbindung
setzen kann. Klappt das nicht, müssen wir Gabys Vater bitten, Namen und Adresse
des Fahrzeughalters ausfindig zu machen.“
    „Ich mach’ das schon“, sagte Karl. „Das
klappt bestimmt, nur keine Sorge.“
    „Was fährt er denn?“ fragte Klößchen. „Eine
Luxuslimousine?“
    „Einen Kombi“, antwortete Tarzan.
    Er schob sein Rad zurück. Bei der
Schneise achtete er auf Spuren. Aber Gras und Farne waren an so vielen Stellen
niedergetrampelt, daß die Spuren keinen Aufschluß gaben.
    Sie ließen ihre Räder zurück. Meter für
Meter suchten sie die Schneise ab.
    Anfangs machte das keine
Schwierigkeiten. Aber dann legten Brombeerranken Fußangeln. Das Gelände wurde
unwegsam.
    „Hier!“ rief Gaby, die ganz links,
dicht bei den Bäumen suchte. Sie hatte die Maschine gefunden.
    Sie lehnte an dem dünnen Stamm einer
Fichte, die in dieser Höhe keine Zweige hatte. Mit dünner Stahlkette war das
Motorrad gesichert.

    Tarzan sah sofort, daß es sich um eine
Moto-Cross-Maschine handelte. Der Antriebsblock war mit viel Bodenfreiheit
montiert. Sie hatte hochgezogene Fußrasten, einen breiten Lenker, hochgezogenen
Schalldämpfer, einen leichten, aber robusten Rahmen und langhubige Stoßdämpfer
und Federbeine. Das Hinterrad war breiter bereift als das Vorderrad. Beide
Reifen besaßen ausgeprägte Stollenprofile.
    „Hartnäckigkeit wird belohnt“, sagte
Tarzan triumphierend. „Jetzt haben wir ihn. Oder glaubt jemand, daß der Kerl
Geländefahrten macht? Für Moto-Cross trainiert? Dann ließe er seine Maschine
nicht hier. Er nähme sie mit. Schließlich hat er einen Kombi. Aber der Kerl
fürchtet, daß er mal in eine Polizeistreife kommt. Und dann unbequeme Fragen
beantworten muß. Deshalb versteckt er seine Maschine im Wald.“
    „Und wenn’s regnet?“ fragte Gaby, die
von der technischen Seite nicht viel verstand.
    „Das macht der Maschine nichts aus“,
antwortete Tarzan. „Aber dein Einwand ist berechtigt. Wenn der Mann vorläufig
nichts vorhätte, würde er sie wahrscheinlich mit einer Plane zudecken. Weil er
sie einfach so stehen läßt, glaube ich, das Phantom wird bald wieder
zuschlagen. Deshalb: Heute abend bin ich hier. Hinter den Bäumen dort kann man
sich prima verstecken. Vielleicht ertappe ich das Phantom auf frischer Tat.“
    Klößchen und Gaby sagten sofort, sie
würden dabei sein.
    Karl machte ein unglückliches Gesicht. „Heute
kann ich nicht. Ich muß mit meinen Eltern zu Bekannten. Stinklangweilig wird
das. Aber mein Vater hat mir schon vor Tagen eingeschärft, ich dürfe mich nicht
drücken.“
    Daran ließ sich nichts ändern. Tarzan
tröstete ihn damit, daß heute abend vielleicht gar nichts passieren werde.

12. Rache ist niemals gut
     
    Sie gingen zu ihren Rädern zurück. Es
war noch früher Nachmittag. Keiner hatte Lust heimzufahren. Deshalb radelten
sie quer durch den Wald.
    Gaby entdeckte einen Maikäfer, was
heutzutage leider eine Seltenheit ist.
    Sie setzte ihn auf ihren Handrücken.
Eine Weile verhielt er sich ruhig. Dann schwirrte er davon.
    Klößchen meinte, die
Schokoladen-Maikäfer, die sein Vater herstellte, gefielen ihm besser. Am
Wochenende werde er sich eine ganze Kiste davon holen.
    „Unter die schmuggele ich dir einen
echten“, sagte Tarzan. „Wenn du in den beißt, vergeht dir vielleicht der
Appetit auf Schokolade.“
    Kreuz und quer jagten sie über die
Waldwege. Als sie eine bestimmte Stelle erreichten, hielt Tarzan plötzlich an.
    „Was ist?“ fragte Gaby und folgte
seinem Blick unter die Bäume.
    „Weißt du, wo wir hier sind? Erkennst
du die Stelle wieder?“ Tarzan war plötzlich so aufgeregt, daß seine Augen
blitzten. „Dort

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