Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
einmal ein Haus von innen gesehen, das 1.441 Zimmer und 139 Küchen hat“, meinte Poppi. „Das habe ich mir aus der Schule gemerkt, weil’s einfach unglaublich ist!“
    „Was machen wir jetzt?“ wollte Dominik wissen.
    „Nun, was haltet ihr von einem Besuch im Prater? Wie war’s mit Autodrom, Geisterbahn, Schwabbel-Schleuder und ähnlichen Vergnügungen?“ schlug Frau Kascha vor. Alle vier Knickerbocker waren einverstanden.
    „Darf ich ... bitte ... ich will auch mit!“ meldete sich Marco. Dominik stellte seiner Mutter den Jungen vor.
    „Haben deine Eltern nichts dagegen? Sollen wir sie vielleicht anrufen?“ fragte Frau Kascha etwas mißtrauisch.
    „Gerne, aber Telefonat kostet viel. Weil meine Eltern sind in Italien“, meinte Marco treuherzig. „Tante ist bestimmt einverstanden!“
    „Na gut, dann komm ruhig mit!“ willigte Dominiks Mutter ein.
    Keiner kam auf die Idee zu fragen, wer Marcos Tante eigentlich war.

Marco verschwindet
    „Ich schlage für den Beginn unserer Pratertour eine Fahrt mit dem Riesenrad vor. Ihr werdet gleich erkennen, warum“, verkündete Dominik in seiner komplizierten Sprechweise.
    „Hast du auch einen Ferienspiel-Paß?“ erkundigte sich der Junge bei Marco, als sie zur Kassa kamen. „Dann ist die Fahrt für dich frei!“
    Marco nickte und zog ein abgewetztes, schmutziges Heftchen hervor. Nachdem Frau Kascha für sich eine Fahrkarte gelöst hatte, bestiegen sie alle eine der geräumigen Gondeln.
    Schon setzte sich das 61 Meter hohe Rad in Bewegung und trug sie hoch hinauf. Immer wieder blieb es für ein paar Sekunden stehen, damit die Passagiere die Aussicht auf Wien und den Vergnügungspark genießen konnten.
    „Das Riesenrad zählt zu den Wahrzeichen der Stadt“, berichtete Dominik stolz. „Ich schätze es, weil wir von hier oben einen guten Eindruck der verschiedenen PraterAttraktionen erhalten und nun genau planen können, womit wir fahren.“
    „Häää?“ Marco starrte Dominik mit offenem Mund an. Er hatte kein Wort verstanden.
    „Du mußt wissen, Marco“, sagte Lieselotte zu ihm, „Dominik ist Weltmeister im Kompliziert-Reden.“
    „Und im Viermal-um-die-Ecke-Denken!“ fügte Axel grinsend hinzu. „Statt der total langwierigen Planung halte ich es für einfacher, wir stürzen uns ins Getümmel!“ Frau Kascha lächelte und zog einige Geldscheine aus der Tasche. „Da“, sagte sie, „Start-Kapital benötigt ihr wahrscheinlich auch. Ich sehe euch dann um ein Uhr wieder. Ich sitze im Gasthaus ,Schweizergarten’, und bis dahin seid ihr bestimmt auch hungrig.“
    Die nächsten beiden Stunden wurden zum turbulenten Vergnügungspark-Abenteuer. Die vier Knickerbocker und Marco fürchteten sich in der Geisterbahn, bekamen Lachkrämpfe im Kalypso-Lachkabinett und verteilten kräftige Ohrfeigen an den „Watschenmann“. Doch der vertrug das und schlug vor allem nicht zurück. Er war eine lebensgroße Figur mit einem ledernen Kopf und einem grinsenden Gesicht. Auf einer Anzeige neben ihm konnte man die eigene Schlagkraft ablesen.
    „Muttersöhnchen!“ grölte Axel, „bei dir zeigt der Zeiger auf Muttersöhnchen, Dominik!“
    „Reg dich ab, Kleiner“, knurrte Dominik. „Du hast es auch nur zum ,Fliegengewicht’ gebracht!“
    Lieselotte beachtete den Streit der beiden nicht. Ohne daß er davon etwas bemerkte, ließ sie Marco nicht aus den Augen. Was war mit diesem Jungen nur los? Seit sie im Prater eingetroffen waren, hatte ihn eine Unruhe gepackt. Er schien sich vor etwas zu fürchten. Doch wovor? Wer oder was jagte ihm Angst ein?
    „Ich muß mich ein bißchen setzen“, verkündete Poppi. „Es ist so wahnsinnig heiß heute!“
    „Was haltet ihr von rollenden Bänken?“ fragte Dominik seine Knickerbocker-Freunde.
    Axel warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
    „Hast du einen Hitzekoller oder einen Sonnenstich?“ erkundigte er sich grinsend.
    Dominik schüttelte empört den Kopf. „Keines von beiden. Kommt mit, ihr werdet gleich sehen, was ich meine.“
    Er führte Lilo, Axel, Poppi und Marco zu einer kleinen Station, die neben zwei schmalen Schienensträngen lag. Mit einem langen Pfiff und unter lautem Zischen und Schnaufen fuhr einige Minuten später eine kleine Dampflok ein, die zehn offene Waggons zog.
    „Das ist die Liliputbahn“, erklärte Dominik den anderen.
    „Mit der werden wir jetzt eine Runde durch den Prater und die Praterallee machen.“
    In jedem Waggon befanden sich zwei Sitzbänke, auf denen zwei Personen Platz hatten. So kam es,

Weitere Kostenlose Bücher