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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Stichwort-Katalog. Dazu mußte er aber jede Zeitungsseite lesen und den Computer mit den wichtigsten Namen und Ereignissen füttern. Weiters erfaßte er noch Nummer und Erscheinungsjahr der Zeitung.
    Leise quietschend schwang die Zimmertür auf. Ein leichter Luftzug verschaffte dem Archivar etwas Kühlung.
    Wieso sich die Tür geöffnet hatte, fragte er sich nicht. Um diese Zeit rechnete er nicht mehr mit einem Besucher. Schon gar nicht mit jemandem, der eine Auskunft verlangte.
    „Guten Abend“, schnarrte eine hohle, piepsige Stimme neben ihm. Herr Schöberl zuckte zusammen. Er blickte auf und sah über sich den großen, kahlen Schädel eines Mannes. Ein schwarzer, achtarmiger Tintenfisch war auf der Glatze eintätowiert. Der Mann hatte einen etwas dümmlichen Gesichtsausdruck und verzog ständig die Nase. Er rümpfte sie, blähte die Nasenflügel und zog immer wieder lautstark die Luft ein.
    „Ich sagte guten Abend“, wiederholte er. Die Fistelstimme paßte nicht im geringsten zu dem bulligen, kräftigen Kerl.
    „Ja ... ja bitte? Was wünschen Sie?“ erkundigte sich Herr Schöberl.
    „Eine Auskunft!“
    „Dafür ist es schon etwas spät. Normalerweise haben Leser nur in der Zeit von 10 bis 16 Uhr Zugriff auf unser Archiv!“ Herr Schöberl wollte den späten Besucher so schnell wie möglich abwimmeln.
    Da wurde er von einer dicken, kräftigen Hand am Hemd gepackt und in die Höhe gezerrt.
    „Sie werden eben eine Ausnahme machen müssen“, zischte der Mann, mit der Glatze böse.
    „Na gut“, lenkte der dünne, schmächtige Herr Schöberl ängstlich ein. Er wollte keine Schwierigkeiten bekommen. „Was hätten Sie gerne?“ erkundigte er sich hastig.
    „Was haben Sie unter dem Stichwort ,Knickerbocker-Bande’? Sind da bereits Berichte in Ihrem Blatt erschienen?“ fragte der Mann.
    „Ja ... da muß ich gar nicht nachschlagen. Das weiß ich auswendig. Es war zu Ostern ... In Salzburg. Die Bande hat da Taschendiebe entlarvt, und mit einem UFO war da auch etwas.“ )
    Der Kahlkopf forderte den Bericht und studierte ihn eingehend. Es war auch ein großes Foto der vier JuniorDetektive dabei.
    „Machen Sie mir eine Fotokopie“, befahl der späte Gast. Mit einem herablassenden „Danke schön“ zog er dann ab.
    Herr Schöberl ließ sich auf seinen Sessel sinken und bebte am ganzen Körper. So eine Niederlage. Wieso hatte er sich von diesem Kerl so einschüchtern lassen?
    Auf der Straße zwängte sich der stämmige Mann in eine Telefonzelle und wählte eine Nummer.
    „Ich bin’s ... Ja, du hattest recht! Sie sind es ... Verdammte Kröten, soll ich sie zertreten?“
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung brauste auf und schimpfte. Der Mann strich sich mit der Hand gelangweilt über die Glatze und spielte mit den Fingerspitzen einen Trommelwirbel auf dem tätowierten Tintenfisch.
    „Reg dich ab ... Ich habe eine andere Idee. Zum Glück wissen wir ja, wo sie wohnen!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, unterbrach er das Gespräch. Er wartete auf das Freizeichen und wählte dann eine weitere Nummer ...

Marco taucht auf
    „Das hier ist ein Altersheim für Tiere!“ verkündete Dominik und zeigte auf die kunstvoll geformten Gehege und Käfige.
    „Ich glaube, bei dir ist nicht eine Schraube, sondern ein halber Werkzeugkasten locker“, spottete Lieselotte. „Das hier ist der Tiergarten Schönbrunn. Der älteste Zoo der Welt. Und die verschnörkelten Käfige sind fast 300 Jahre alt — habe ich vorhin auf einer Tafel gelesen.“
    Dominik setzte sein Oberlehrergesicht auf und verkündete: „Beste Lilo! In den vergangenen 300 Jahren hat sich aber einiges verändert. Heute werden Tiere in viel größeren Gehegen gehalten, wie du sie auch in diesem Zoo finden kannst.
    Damit aber die Käfige von früher nicht leerstehen, wohnen jetzt betagte Zootiere darin. In vielen Tiergärten werden alte Löwen, Tiger und Bären, die sich nicht mehr viel bewegen und von ihren Artgenossen trennen, oftmals eingeschläfert. Nicht in Wien. Hier haben sie in den barocken Käfigen, die unter Denkmalschutz stehen, ein Altersheim gefunden.“
    Ausnahmsweise wußte Lilo darauf nichts zu sagen. Wo Dominik recht hatte, hatte er recht.
    Außerdem war das Mädchen mit etwas ganz anderem sehr beschäftigt. Ständig hatte Lieselotte das Gefühl, beobachtet zu werden. Es gab jemanden, der ihr auf Schritt und Tritt folgte. Aber wo war dieser Jemand? Sie konnte ihn nicht entdecken. Das beunruhigte sie sehr.
    „Kinder, in einer Stunde treffen wir

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