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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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wie ein echter Soldat zu tragen.”
    Der Gedanke, dass Avery vielleicht Lilly entführt hatte und ihr das Gleiche wie damals der Prostituierten antat – oder gar Schlimmeres –, war unerträglich für Syd.
    Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, nahm ihr Handy heraus und wählte eine Nummer. “Detective Cranston, hier ist Sydney Cooper”, sagte sie, als sie die Stimme des Detectives hörte. “Wussten Sie, dass Lilly Gilmore von Doug Avery bedroht wurde?”
    Wie immer, wenn Syd mit einem Mitglied der Philadelphia Police sprach, war die Reaktion unterkühlt. “Nein, das wusste ich nicht. Wann war das?”
    “Montagabend. Ich möchte, dass Sie ihn aufs Revier bringen, und ich möchte bei dem Verhör dabei sein.”
    “Jawohl, Madam.”
    Sie ignorierte den sarkastischen Tonfall und gab ihm die Nummer ihres Handys, die er zwar schon hatte, aber seltsamerweise immer wieder verlegte.
    “Woran hat Lilly außerdem noch gearbeitet?”, fragte sie Stan, nachdem sie aufgelegt hatte.
    “Am Unfall von Senator Fairbanks und seiner Tochter.”
    Syd stutzte. “Wurde der Fall nicht abgeschlossen, als die andere Fahrerin ihre Schuld an dem Unfall zugab?”
    “Anscheinend war Lilly damit nicht zufrieden. Du weißt, wie sie ist, wenn sie erst einmal Blut geleckt hat.”
    Syd nickte, als sie sich an Lillys Überzeugung erinnerte, dass an diesem Fall irgendetwas nicht richtig schien. In Vorbereitung auf ihre Führerscheinprüfung hatte die siebzehnjährige Tochter von Senator Fairbanks vor zwei Wochen mit ihm zusammen eine Nachtfahrt auf einer verlassen Straße unternommen. Als sie an eine Kreuzung kamen, fuhr ihnen ein anderes Auto mit voller Wucht in die Seite. Zwar wurden beide Autos beschädigt, aber es gab keine Verletzten. Der andere Fahrer, eine Frau mittleren Alters, hatte zugegeben, ein Stoppschild übersehen zu haben, und die ganze Schuld auf sich genommen. Wie ein Jagdhund hatte Lilly die Fährte aufgenommen und die Unfallstelle besichtigt. Soweit Syd wusste, fand sie dort nichts, was ihren Verdacht erhärtet hätte.
    “Laut dem Kalender auf ihrem Tisch versuchte sie, einen Termin mit Senator Fairbanks zu vereinbaren”, fuhr Stan fort.
    “Versuchte?”
    “Sie kam nicht an der Sekretärin des Senators, Muriel Hathaway, vorbei.”
    Syd nickte. “Der Barrakuda.”
    “Glaub mir, sie trägt diesen Namen zu Recht. Jetzt, wo der Senator einer der Topkandidaten im Rennen um die Präsidentschaft ist, lässt sie niemanden mehr an ihn heran, auch wenn er als der volksnaheste Kandidat sei Jimmy Carter bezeichnet wird.”
    “Lilly kann darüber nicht glücklich gewesen sein.”
    “Sie war genervt, weigerte sich aber, aufzugeben. Sie hat Ana Lee aufgespürt und wollte sie demnächst befragen.”
    “Wer ist Ana Lee?”
    “Die andere Fahrerin. Unglücklicherweise wurde Lilly genau an diesem Tag entführt, und ich hatte keine Gelegenheit mehr, mit ihr über das Ergebnis des Interviews zu sprechen.”
    Syd schrieb sich den Namen auf. “Hast du auch eine Adresse von Mrs. Lee?”
    “Sie hat einen Hotdogstand an der Ecke Eleventh und Market Street.”

8. KAPITEL
    A ls sie das Gebäude verließ, war Syd nicht überrascht, dass vor dem Haus Reporter auf sie warteten. Lillys Entführung war inzwischen auch in der überregionalen Presse ein Thema und die Medien versuchten, auch noch das letzte bisschen an Informationen herauszuquetschen.
    “Ms. Cooper?” Eine blonde Frau, die Syd als Belle Chiaro vom
Daily Globe
wiedererkannte, stand wie immer in der ersten Reihe. “Gibt es Neuigkeiten im Fall Lilly Gilmore? Haben ihre Entführer schon irgendwelche Forderungen gestellt?”
    Ein Mann hielt ihr ein Mikrofon mit dem CBS-Logo unter die Nase. “Glauben Sie, dass Lilly noch lebt?”
    “Was ist mit diesem Mann von der Miliz, dem Sie den Prozess machen? Wir wissen, dass Lilly sich für ihn interessiert hat. Zählt er zu den Verdächtigen?”
    “Was wollte Lilly von Senator Fairbanks?”
    Syd war an die Geschwindigkeit, mit der die Reporter ihre Fragen auf sie abfeuerten, gewöhnt, und so wartete sie geduldig ab, bis die letzte Frage gestellt war, bevor sie antwortete.
    “Ich kann Ihnen keine Einzelheiten nennen”, begann sie, woraufhin ein enttäuschtes Murren zu hören war. “Zum einen, weil das Sache von Chief Yates von der Mullica Township Police ist, und zum anderen, weil ich die Untersuchungen behindern würde. So viel kann ich jedoch sagen: Chief Yates und ich werden keine noch so winzige Spur unverfolgt lassen. Was auch immer

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