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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sabotage-Material eingeschmuggelt. Warum fragen Sie?«
    »Heute nacht ist Neumond«, erklärte Cletus.
    »Wie?« Eachan starrte ihn an.
    »Und nach den Gezeitenplänen können wir mit einer ungewöhnlich starken Flut rechnen. Ein günstiger Zeitpunkt für die Neulander, um entweder große Nachschubmengen oder besonders schwere und unhandliche Geräte einzuschleusen.«
    »Hmm ...« Eachan zwirbelte seine Schnurrbartenden. »Ich glaube nicht, daß sich dagegen etwas tun läßt. Die Flußpatrouille besteht aus einer Handvoll Soldaten, die mit primitiven Waffen und ein oder zwei Amphibienfahrzeugen ausgerüstet sind. Damit kann man keine Schlacht gewinnen, und jeder weiß es. Leider hält General Traynor nicht sehr viel von der Flußverteidigung. Vor einem halben Jahr bot ihm das Hauptquartier zwei Patrouillenboote an, aber er beharrte auf Truppentransportern und schwor, daß es am Fluß keine Schwierigkeiten gäbe. Wenn Sie nun das Gegenteil behaupten, wird er nicht gerade erfreut sein. Ich rate Ihnen eines: Schließen Sie in diesem Fall beide Augen!«
    »Vielleicht haben Sie recht«, meinte Cletus. »Begleiten Sie mich zum Lunch?«
    Sie verließen das Übungsgelände und fuhren zum Offiziersklub, wo sich Melissa zu ihnen gesellte. Das Mädchen wirkte kühl und vermied es, Cletus anzusehen, aber der Oberst tat, als ob er ihre Zurückhaltung nicht bemerkte.
    »Wefer Linet liegt mir ständig in den Ohren, daß ich eine Fahrt mit einem der Mark-V-Bulldozer machen soll«, meinte er, als sie beim Kaffee angelangt waren. »Hätten Sie nicht Lust, mich zu einem kleinen Unterwasser-Ausflug zu begleiten, Melissa? Wir könnten anschließend in Bakhalla essen gehen.«
    Melissa zögerte, aber Eachan sagte rasch: »Ein guter Gedanke, Kind! Du hast hier viel zuwenig Abwechslung.«
    Seine Tochter warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, wagte aber keinen Widerspruch. »Also gut, ich komme mit«, meinte sie. »Vielen Dank für die Einladung, Cletus.«
     

 
10.
     
    Die ersten Sterne leuchteten über Bakhalla, als Cletus und Melissa die Marinewerft erreichten. Ein junger Leutnant holte sie ab und brachte sie zu einer Rampe am Hafenbecken. Die mächtigen Umrisse eines Mark-V hoben sich schwarz gegen das golden gefärbte Wasser ab.
    »Irgendein besonderes Ziel?« fragte Wefer, nachdem er Cletus und seine Begleiterin herzlich begrüßt hatte. Der Bulldozer glitt langsam die Rampe hinunter.
    »Erst einmal flußaufwärts«, erklärte Cletus.
    Wefer nickte und gab den Befehl an den jungen Leutnant weiter, der die Gäste empfangen hatte.
    Cletus und Melissa warfen einen Blick auf den gewölbten Bildschirm, der eine Wand des Kontrollraums ausfüllte. Die Unterwasserkameras durchdrangen die trübe Brühe des Hafenbeckens, als sei sie glasklar. Die Unterseiten von Schiffen tauchten auf und huschten geisterhaft vorüber.
    Das Rumpeln der Gleisketten verstummte, als die schwere Maschine den schlammigen Grund des Hafens in etwa zwanzig Metern Tiefe erreichte.
    »Sehen Sie«, erklärte Wefer mit dem Stolz eines Vaters, der seinen Erstgeborenen vorstellte, »die Ketten berühren den Grund überhaupt nicht. Wir haben an die drei Meter Schlick und losen Treibsand unter uns. Natürlich könnten wir uns einbuddeln, bis wir auf festen Boden stoßen, aber wozu? Die Schwimmer tragen uns vorzüglich, und der Bulldozer bleibt beweglicher. Aber nun passen Sie auf ...«
    Er deutete auf den Bildschirm. Ein Stück vor ihnen fiel der Grund steil ab, um erst nach gut zwanzig Metern wieder anzusteigen.
    »Das ist die Hauptfahrrinne«, sagte Wefer. »Sie folgt der Strömung zum Meer. Wir baggern sie täglich aus – nicht etwa, weil die Schiffe hier besonderen Tiefgang haben, sondern weil die Strömung den Sand mitreißt und so verhindert, daß der Hafen verschlammt. Man kann sich eine Menge Arbeit ersparen, wenn man die natürliche Wasserbewegung ausnützt.«
    Er führte seine Gäste durch das Innere des Mark-V, von der Taucher-Ausstiegskammer, die zwischen den massiven Gleisketten lag, bis zum Gefechtsturm mit seinen Energie-Gewehren und Unterwasser-Lasern.
    »Sie begreifen jetzt sicher, weshalb Traynor die Bulldozer im Dschungel einsetzen möchte«, meinte Wefer, als sie in den Kontrollraum zurückkehrten und vor dem Bildschirm Platz nahmen. »Sie sind den Dschungelpanzern in jeder Hinsicht überlegen – wenn man einmal von der Bewaffnung absieht.«
    »Sir«, unterbrach ihn der Leutnant, der die Steuerung übernommen hatte, »ein Schiff kommt uns entgegen. Wir

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