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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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keine andere Wahl.« Cletus machte eine kleine Pause. »Sehen Sie, die Guerillas von Neuland befinden sich in einer ähnlichen Lage wie die Allianztruppen, wenn es um die Materialbeschaffung geht. Sie, General, benötigen von der Erde Panzer und bekommen sie nicht. Sicher haben auch die Neulander bei der Koalition den einen oder anderen Wunsch angemeldet, der ihnen nicht erfüllt wird.«
    »Und woraus schließen Sie das?« fauchte Bat.
    »Aus der Tatsache, daß die Koalition hier auf Kultis einen weniger aufwendigen Krieg führt als wir«, entgegnete Cletus. »Das ist übrigens typisch für die Konfrontationen zwischen Allianz und Koalition. Wir neigen dazu, unseren Verbündeten mit Truppen zu helfen. Die Koalition dagegen unterstützt unsere Feinde mit Waffen und militärischem Rat. Sie ist gar nicht darauf aus, all die kleinen Konflikte zu gewinnen; ihr geht es in erster Linie darum, die Allianz-Nationen finanziell so zu schwächen, daß sie irgendwann zusammenbrechen.«
    Der General schüttelte langsam den Kopf. »Ich möchte wissen, weshalb ich mir diesen Blödsinn überhaupt anhöre!«
    »Weil Sie ein tüchtiger Offizier sind, Sir«, sagte Cletus, »und weil Sie merken, daß meine Argumente Logik enthalten.«
    »Manchmal«, murmelte Bat. »Manchmal.« Er runzelte die Brauen und starrte angestrengt vor sich hin. »Also schön, die Neulander benötigen Material, das Ihnen die Koalition nicht geben will. Und das ist Ihrer Meinung nach der Grund für deCastries' Besuch?«
    »Ganz recht«, bestätigte Cletus. »Die Koalition verweigert ihren Marionetten Hilfe, aber dann, um dem Nein die Schärfe zu nehmen, schickt sie irgendeinen hohen Staatsmann auf eine Goodwill-Tour. Der Besuch erregt Aufsehen und vermittelt den Marionetten das Gefühl, daß der Koalition ihr Wohlergehen besonders am Herzen liegt; obendrein kostet er kaum etwas. Nur – diesmal ist die Sache schiefgelaufen.«
    »Schiefgelaufen?«
    »Es gelang uns, die beiden Guerilla-Unternehmen zu vereiteln, die man zu Ehren des hohen Gastes inszeniert hatte. Natürlich hatte deCastries offiziell nichts mit diesen Missionen zu tun, aber ich bin überzeugt davon, daß er Bescheid wußte. Und so bezweifle ich, daß er, wie geplant, in den nächsten Tagen abreisen wird.«
    »Warum?«
    »Weil der Zweck seines Besuchs darin bestand, den Neulandern moralischen Auftrieb zu geben. Statt dessen mußten seine Schäflein eine Reihe von Niederlagen einstecken. Ein Mann wie deCastries wird versuchen, die Scharte auszuwetzen. Und diese Situation läßt sich vielleicht zu unseren Gunsten ausnützen.«
    »Noch nicht genug vom Heldenspiel, Oberst?« fragte Bat.
    »Immerhin hatte ich Erfolg damit.«
    »Danke, daß Sie mich daran erinnern! Aber fahren Sie ruhig fort – Ihre Theorien fesseln mich.«
    »Ich möchte Ihnen lieber zeigen, was ich meine«, sagte Cletus ruhig. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich zum Etter-Paß zu begleiten?«
    Bat nagte einen Moment lang an seiner Unterlippe, aber dann befahl er per Interkom, daß man einen Aufklärer startbereit machen solle.
     
    Der General betrachtete mißmutig das Land, das sich von Two Rivers aus zwischen den beiden Flüssen zum Paß hin erstreckte.
    »Oberst, Sie haben eine Stunde meiner kostbaren Zeit in Anspruch genommen«, sagte er. »Hoffentlich warten Sie nun mit vernünftigen Plänen auf.«
    Cletus deutete auf die kleine Ortschaft am Zusammenfluß des Blue River und des Whey River. »Sehen Sie, Sir – Two Rivers wäre der ideale Ausgangspunkt für eine Truppeninvasion nach Neuland.«
    Bat zuckte zusammen.
    »Invasion!« brüllte er so laut, daß sich der Pilot erschrocken umdrehte. »Grahame, haben Sie völlig den Verstand verloren? Nicht einmal der Generalstab auf der Erde würde es wagen, so ein Unternehmen zu befehlen, ohne sich vorher Rückendeckung in Genf zu holen.«
    »Gewiß«, erwiderte Cletus ungerührt. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß eine Invasion von Two Rivers aus vermutlich Erfolg hätte. Wenn ich meinen Plan zu Ende führen darf, General ...«
    »Nein!«
    »Ich schlage doch keine echte Invasion vor, Sir«, erklärte der Oberst. »Ich möchte nur erreichen, daß deCastries und die Neulander die Möglichkeit einer Invasion ebenso erkennen wie Sie. Dann befinden sie sich in einer Zwangslage und müssen etwas unternehmen, um uns zuvorzukommen. Wenn wir jedoch beweisen, daß wir nie eine Invasion im Sinn hatten, ist Dow deCastries blamiert. Es gibt für ihn nur einen Weg, sich reinzuwaschen

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