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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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aber keinen Versuch, sich den Weg über den Fluß freizukämpfen. Noch während Cletus die Leute beobachtete, tauchten die beiden anderen Gruppen auf. Es kam zu einem lebhaften Meinungsaustausch.
    Cletus versuchte sich in die Lage des Anführers zu versetzen. Einen Moment lang schloß er die Augen und dachte ganz ruhig nach. Dann strömten Bilder und Ideen auf ihn ein ...
    Es galt, eine rasche Entscheidung zu treffen. Zwei Drittel der gesamten Streitmacht hatten sich bereits zurückdrängen lassen. Hier bestand die letzte und einzige Möglichkeit, den Blue River zu überqueren – aber die Stärke des Feindes war unbekannt.
    Das eine stand jedenfalls fest: Von einem heimlichen Eindringen seiner Guerillas konnte keine Rede mehr sein. Damit hatte die Aktion jeglichen Wert verloren. Ein vernünftiger Kommandant würde sie abblasen. Aber wie ließ sich das bei seinen Vorgesetzten vertreten?
    Überhaupt nicht, das war es. Deshalb mußte er versuchen, sich den Weg über den Blue River freizukämpfen. Er hoffte nur, daß die Exoten heftigen Widerstand leisteten. Dann konnte er den Rückzug rechtfertigen ...
    Cletus nickte vor sich hin. Er schaltete den Flugapparat ein, flog dicht über die Baumwipfel hinweg und warf drei Minen in drei verschiedene Richtungen. Während er sie zündete, feuerte er gleichzeitig einige Garben aus seinem Konus-Gewehr ab. Seine Soldaten begannen ebenfalls zu schießen. Die Angegriffenen setzten sich mit ihren Sportwaffen zur Wehr. Kampflärm durchdrang den Dschungel. Grahame wartete, bis der Wirrwarr ein wenig nachgelassen hatte, dann holte er den Schalltrichter aus seinem Gepäck, schaltete den Verstärker ein und rief in den Dschungel hinunter:
    »FEUER EINSTELLEN! ALLIANZTRUPPEN – SOFORT FEUER EINSTELLEN!«
    Die Konus-Gewehre seiner Leute schwiegen. Nach und nach hörten auch die Guerillas zu schießen auf. Cletus ergriff erneut das Wort:
    »NEULANDER, IHR SEID UMZINGELT! ES HAT KEINEN SINN, WEITERZUKÄMPFEN! HIER SPRICHT DER KOMMANDANT DER BAKHALLAEINHEITEN. WER SICH FREIWILLIG ERGIBT, KANN MIT EINER FAIREN BEHANDLUNG GEMÄSS DER KRIEGSGEFANGENEN-KONVENTION RECHNEN. MEINE LEUTE STELLEN DREI MINUTEN LANG DAS FEUER EIN. WÄHREND DIESER ZEIT HABT IHR GELEGENHEIT, DIE WAFFEN WEGZUWERFEN UND MIT ERHOBENEN ARMEN AUF DIE LICHTUNG HINAUSZUTRETEN. DIE FRIST BEGINNT – JETZT!«
    Er schaltete den Verstärker aus, verstaute den Schalltrichter wieder im Gepäck und wandte sich dem Fluß zu. Hier hatte er den besten Überblick, ohne selbst gesehen zu werden.
    Zuerst geschah gar nichts, dann raschelte es im Unterholz, und ein Mann im Tarn-Overall der Neulander trat mit erhobenen Armen auf die Lichtung hinaus. Zögernd ging er bis zur Mitte weiter und blieb stehen.
    Sekunden später kamen seine Kameraden aus allen Richtungen herbei. Cletus wartete. Nach Ablauf der Frist zählte er dreiundvierzig Guerillas. Er nickte zufrieden. Kein schlechter Fang.
    »Ed«, sagte Cletus durch das Helm-Mikrophon, »Ed, kommen Sie zu mir. Ich befinde mich ein Stück rechts von Ihnen.«
    Jarnki lief geduckt herbei, während Cletus im Schutz der Uferbäume landete und sich steifbeinig von seinem Fluggestell schwang.
    »Sir?« fragte der Korporal eifrig.
    »Ich möchte, daß Sie ein Gespräch mitverfolgen.« Cletus schaltete die Funkanlage des Einmann-Fliegers ein und peilte Leutnant Athyer an.
    »Hallo, Leutnant, hier spricht Oberst Grahame!«
    Eine kurze Pause, dann kam die Antwort über den kleinen Lautsprecher der Maschine.
    »Oberst – was gibt es?«
    »Die Guerillas haben doch versucht, über den Blue River nach Bakhalla zu gelangen«, sagte Cletus. »Wir hatten Glück und konnten etwa die Hälfte gefangennehmen ...«
    »Guerillas – die Hälfte ...«, stammelte Athyer.
    »Der Rest ist uns leider entwischt«, fuhr Cletus fort. »Die Männer werden versuchen, über den Paß nach Neuland zurückzukehren. Es müßte Ihnen ohne Schwierigkeiten möglich sein, sie abzufangen.«
    »Ohne Schwierigkeiten ... Und woher weiß ich, daß Sie die Wahrheit sagen?«
    »Leutnant«, erklärte Cletus scharf, »ich habe Ihnen die Lage geschildert. Alles Weitere liegt bei Ihnen.«
    »Ich – jawohl, Sir. Ich setze mich dann später wieder mit Ihnen in Verbindung. Äh – warten Sie, bis einer der beiden Truppentransporter kommt und die Gefangenen aufnimmt. Bei sechs Mann Bewachung ist der Weg durch den Dschungel zu riskant ...« Er schluckte. Zum erstenmal schien er zu erkennen, was Cletus mit seinem winzigen Trupp geleistet hatte. Und er

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