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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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war sich natürlich im klaren darüber, daß General Traynor ihm die Sache als Schlappe ankreiden würde.
    »Brauchen Sie einen Arzt?« fragte er eingeschüchtert.
    »Ja, Leutnant. Schicken Sie ihn mit dem Transporter her! Und nun noch viel Glück! Ende.«
    »Danke, Sir. Ende.«
    Erschöpft lehnte sich Cletus gegen einen Felsblock.
    »Sir?« fragte Jarnki verwirrt. »Wozu brauchen wir einen Arzt? Es ist doch niemand verletzt ...«
    »Ich«, sagte Cletus mit zusammengebissenen Zähnen. Er holte die Machete aus dem Stiefel und zerschnitt den Stoff des Coveralls über dem linken Knie. Es war blaurot angelaufen und stark geschwollen. Der Oberst nahm eine Spritzenpistole aus dem Erste-Hilfe-Kasten, hielt die Mündung gegen die Vene und drückte ab.
    Wohltuende Schwärze umgab ihn.
     

 
9.
     
    Cletus betrachtete nachdenklich sein linkes Bein. Der Militärarzt hatte einen Streckverband angelegt und das Knie hochgelagert.
    »Aber ich liege jetzt seit drei Tagen hier«, beklagte sich Cletus bei Arvid, der ihm einen Almanach über Kultis gebracht hatte, »und er hat versprochen, daß er den Verband am dritten Tag abnehmen würde. Bitte, schauen Sie doch noch einmal in den Korridor, ob Sie ihn irgendwo entdecken!«
    Arvid gehorchte. Nach ein paar Minuten kam er mit einem bedauernden Achselzucken zurück.
    »Pech, Sir«, meinte er. »Aber General Traynor ist auf dem Weg hierher. Die Empfangsschwester hat es mir eben verraten.«
    »Hmm.« Cletus verstellte den Hebel am Bett, so daß er aufrecht sitzen konnte. »Passen Sie auf, Arv! Durchsuchen Sie die angrenzenden Zimmer! Sie sind leer. Vielleicht können Sie irgendwo Raumpost-Kuverts auftreiben.«
    Arvid nickte und ging. Er hatte es sich abgewöhnt, Fragen zu stellen.
    Drei Minuten später kehrte er mit fünf der dünnen gelben Umschläge zurück, die für den Briefverkehr zwischen den Planeten bestimmt waren. Auf jedem prangte der viereckige schwarze Stempel der terranischen Postbehörde. Cletus legte sie so auf seinen Nachttisch, daß man nur die Unterseite erkennen konnte.
    »Äh – haben Sie im Almanach gefunden, was Sie suchten, Sir?« erkundigte sich Arvid.
    »Ja«, erwiderte Cletus. Als er Arvids stumme Frage spürte, fügte er lächelnd hinzu: »Heute nacht ist Neumond.«
    »Aha.«
    »Arv, wenn der General hier ist, bleiben Sie bitte im Korridor und halten die Augen offen! Ich möchte nicht, daß der Doktor einen Bogen um mein Zimmer macht, weil er sich vor Bat fürchtet. Für wann war die Besprechung mit dem Sicherheitsoffizier anberaumt?«
    »Für elf Uhr, Sir.«
    »Und jetzt ist es schon halb zehn.« Cletus warf einen Blick auf die Uhr. »Vom Badezimmerfenster aus sieht man die Auffahrt vor dem Krankenhaus. Wenn der General mit einem Bodenauto kommt ...«
    Arvid begab sich gehorsam ins Bad. »Nichts zu sehen, Sir.«
    »Passen Sie weiter auf!«
    Cletus lehnte sich zurück und schloß die Augen. Bat Traynor war der letzte einer langen Reihe von Besuchern. Selbst Ed Jarnki hatte vorbeigeschaut und ihm bei dieser Gelegenheit stolz seine neuen Sergeanten-Streifen gezeigt.
    Es klopfte. Gleich darauf schwang die Tür auf. Der General trat ein. Arvid steckte immer noch im Bad, und Cletus hoffte nur, daß er sich ruhig verhielt.
    Bat Traynor zog einen Stuhl heran und nahm Platz. »Nun, Oberst«, meinte er mit gerunzelten Brauen, »immer noch ans Bett gefesselt?«
    »Heute wird der Verband entfernt«, entgegnete Cletus. »Nett, daß Sie mich besuchen.«
    »Das tue ich immer, wenn einer meiner Offiziere im Spital liegt«, knurrte Bat. »Keine Sonderbehandlung also für Sie – obwohl ich zugeben muß, daß Sie am Blue River eine großartige Leistung vollbracht haben.«
    »Oh, die Guerillas waren nicht auf einen Kampf aus, Sir. Außerdem hatte ich Glück, weil sie genau das taten, was ich von ihnen erwartete. Sie wissen selbst, daß im Ernstfall die Pläne nur selten aufgehen.«
    »Sicher, sicher – aber das soll Ihr Verdienst nicht schmälern.« Der General deutete auf die gelben Kuverts. »Gratulationen von der Erde?«
    »Nun ja, einige Leute haben mir auf die Schulter geklopft.« Das war nicht gelogen, wenn er an Mondar, Eachan und Melissa dachte. »Schade nur, daß die restlichen Guerillas den Paß überquerten, bevor Leutnant Athyer sie zurückhalten konnte.«
    Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke. Dann zuckte Traynor mit den Schultern. »Athyer hat seine Chance bekommen – und er ist dabei auf die Nase gefallen. Eine Prüfungskommission wird sich mit seiner

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