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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Melissa wütend. »Du kannst mir nicht weismachen, daß dir dieses Leben besser gefällt als dein Heim in Jalalabad. Und mit Dows Hilfe wirst du wieder auf die Erde zurückkehren ...«
    »Die Erde bietet mir nichts mehr, Melly«, erklärte Eachan ruhig. »Ich bin Soldat – keine Marionette in Uniform. Als Dorsai habe ich wenigstens meine Aufgabe.« Seine Stimme wirkte resigniert. »Ich weiß, es ist dir gegenüber nicht fair ...«
    »Ach was, ich tue es nicht für mich!« schnitt ihm Melissa das Wort ab. »Ich war ein kleines Kind, als wir die Erde verließen. Aber ich habe Mutter versprochen, daß ich mich um dich kümmern würde. Und ich halte mein Versprechen.«
    »Melly, du bist so – so entschlossen ...«
    »Einer von uns muß es sein. Dad, ich habe ihn angerufen – gestern.«
    »DeCastries?«
    »Ja. Ich sagte ihm, wenn er es wollte, würden wir gern auf die Erde zurückkehren. Wohlgemerkt, ich sagte wir, Daddy! Aber ich warne dich! Notfalls gehe ich allein.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann erwiderte Eachan: »Du hast eben behauptet, daß dir nichts an der Erde liegt.«
    »Das stimmt. Dennoch werde ich gehen, weil es die einzige Möglichkeit ist, dich zurückzuholen.«
    Cletus hörte nicht weiter zu. Er schlich auf Zehenspitzen zurück zur Vorhalle und kam dann mit betont lauten Schritten den Korridor entlang. Auf sein Klopfen hin öffnete Eachan die Tür.
    Der junge Oberst tat, als bemerkte er die gereizte Stimmung nicht. »Hallo, Melissa«, sagte er. »Freut mich, Sie wieder einmal zu sehen. Ich bringe nur die neuen Befehle für Eachans Söldner. Wenn Sie ein paar Minuten warten, könnten wir vielleicht irgendwo eine Tasse Kaffee trinken.«
    »Nein, danke, ich bin müde und habe Kopfschmerzen. Es wird höchste Zeit, daß ich ins Bett komme.« Damit verließ sie fluchtartig das Zimmer.
    Als Melissa gegangen war, legte Cletus einen Stapel von Papieren auf Eachans Schreibtisch. »Was berichten die Posten?« wollte er wissen.
    »Die Neulander haben insgesamt an die dreitausendsechshundert Mann eingeschleust – fast doppelt so viele wie wir zur Verfügung haben. Und es handelt sich um reguläre Truppen mit leichten Panzern und Artillerie. Meiner Schätzung nach befinden sich an die sechzig Prozent ihrer Armee auf unserem Gebiet.«
    »Sehr schön«, sagte Cletus zufrieden. »Nun beginnen wir mit dem Rückzug. Eachan, Sie holen alle Männer bis auf zwei Kompanien nach Bakhalla.«
    Der Söldner-Offizier sah Cletus mit zusammengekniffenen Augen an. »Aber – wozu all das Hin und Her?«
    »Es soll so aussehen, als hätten wir kalte Füße bekommen oder nie beabsichtigt, nach Neuland einzudringen. Andererseits wird es der Feind kaum wagen, seine Einheiten zurückzuholen.«
    »Sie glauben, daß deCastries die Gerüchte von der bevorstehenden Invasion geschluckt hat?«
    »Nein, ganz im Gegenteil. DeCastries ist ein schlauer Fuchs. Er weiß sicher, daß wir die Gerüchte ausgestreut haben, um die Neulander irrezuführen.«
    »Nun begreife ich überhaupt nichts mehr«, murmelte der Oberst.
    »Sehen Sie, Eachan, Leute wie der Minister haben eine Schwäche: Sie messen ihre Gegner mit dem eigenen Maßstab. Und so geschieht es, daß sie auch da Tricks vermuten, wo gar keine sind. DeCastries wird beschlossen haben, unser Spiel mitzumachen und uns zu übertölpeln, sobald wir uns in Sicherheit wiegen.« Cletus deutete auf den Stapel, den er auf den Schreibtisch gelegt hatte. »Hier finden Sie alle Einzelheiten. Sie beginnen morgen in aller Frühe, Ihre Soldaten nach Bakhalla zu fliegen. Geben Sie den Männern drei Tage Kurzurlaub!«
    »Das ist alles?« fragte Eachan nach einer längeren Pause.
    »Für den Moment – ja.« Cletus erhob sich und ging zur Tür. »Gute Nacht, Oberst.«
    »Gute Nacht«, sagte Eachan geistesabwesend.
    Am nächsten Morgen schlief Cletus einmal richtig aus. Gegen zehn tauchte er im Offizierskasino auf und nahm ein spätes Frühstück zu sich. Mittags begab er sich in sein Büro, aber nur, um seinen Leuten – mit Ausnahme von Arvid – für den Rest der Woche freizugeben.
    »Ich will nach Two Rivers, um an Ort und Stelle den Abbruch der Dorsai-Manöver mitzuverfolgen«, erklärte er. »Da bleibt mir keine Zeit, um Informationsmaterial zu sichten. Außerdem habt ihr in den letzten Wochen genug Überstunden gemacht.«
    Die Männer hatten offenbar Angst, er könnte sich die Sache noch einmal überlegen. Im Handumdrehen waren sie verschwunden.
    Cletus schlenderte durch das Büro und

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