Das private Universum
rasiermesserscharfer Zähne zu sehen waren. Die ledrige Haut sah recht zäh aus, als es die Klauen ausstreckte, um sie zu packen.
Metika zog sich instinktiv rasch zurück, aber Breccio stand stocksteif da. Erst dachte das Mädchen, der junge Mann sei vor Angst versteinert, aber dann erkannte sie, daß er nach einer Waffe suchte. Er fand nichts Geeignetes, drehte sich zu ihr um und schrie: »Runter!« Dazu stieß er sie an, damit sie schneller in Deckung kam, und einen Augenblick später hatte er sich auch in Sicherheit gebracht, so daß das Biest in die leere Luft griff.
»Aber Liebe ist doch nicht mehr modern«, sagte Enowil. »Die Dichter haben sie zu Tode gedichtet. Sie schrieben soviel über sie, daß ihnen kein Mensch mehr glaubt.«
»Dann nennen Sie’s eben Zuneigung«, lenkte Lieutenant Uhura ein. »Aber das ist es, meine ich, was Ihnen hier fehlt. Alle Leute, die Sie uns hier zeigten, aller Streit, aller Sex und alles übrige – Liebe und Zuneigung habe ich nirgends gesehen. Vielleicht wäre jemand von Ihrer eigenen Art …«
»Ich bin ja hierher gekommen, um den Leuten von meiner eigenen Art auszuweichen!«
»Sie weichen auch der Frage aus«, warf Dr. McCoy ein. »Uhura hat recht. Wir alle brauchen etwas, das unsere Seele ab und zu streichelt, jemanden oder etwas, für den wir wichtig sind. Wenn es keine andere Person ist, dann doch wenigstens ein geliebtes Haustier.«
»Jetzt, da Sie’s sagen«, erwiderte Enowil und griff in eine Tasche, die bisher nicht zu sehen gewesen war. »Ich habe etwas hier, das den Trick tun könnte. Sie könnten etwas Ähnliches schon einmal gesehen haben.«
Das kleine pelzige Ding, das er in der Hand hielt, erschien den Leuten von der Enterprise bekannt. »Ah, dann gibt es hier auf diesem Planeten etwa auch Tribbles?« fragte Spock.
»Nun ja, wenn ich sie mache, dann ordentlich. Diese kleinen Viecher essen nicht, vermehren sich nicht, wachsen auch nicht. Sie schnurren nur und sind überaus zärtlich, sie geben alle Liebe und Zärtlichkeit, die man sich nur wünschen kann. Was soll sich ein denkendes Wesen noch mehr wünschen?«
Commander Probicols Kommunikator piepte in diesem Moment, und der Romulaner entschuldigte sich, um ein paar Schritte entfernt eine Mitteilung seines Schiffes aufzunehmen. An Bord war ein Eindringling gewesen; Lieutenant Breccio hatte die Person daran gehindert, daß sie Schaden anrichten konnte. Aber Breccio und der Eindringling seien nun spurlos verschwunden. Der an Bord verantwortliche Offizier meinte, die beiden hätten sich auf das Schiff transportieren lassen, von dem der Eindringling gekommen sei, aber niemand finde einen Hinweis darauf, welches Schiff das sein könne.
Probicol runzelte die Brauen. Er erinnerte sich sehr gut des Versuchs von Captain Kolvor, der seine Hilfe für eine Sabotage auf der Enterprise gesucht hatte. Dieses Angebot stank ihm noch immer in die Nase. Kaum ein Romulaner würde auf einen solchen Vorschlag eingehen. Wenn man nun auf seinem Schiff Sabotage betrieb, dann lag es auf der Hand, daß es ein Versuch der Klingoner war, sich für seine Weigerung zu rächen.
Aber würde Kolvor das selbst tun? Probicol hatte vorher schon ein paarmal mit Klingonern zu tun gehabt und wußte, er müßte noch immer nach einem suchen, der Ehre im Leib hatte. Und Mut. Kolvor selbst war viel zu feige, persönlich ein Schiff der Romulaner anzugreifen. Er mußte es von anderen tun lassen.
Probicol hielt Captain Kirk von der Föderation für einen Ehrenmann. Vielleicht irrte er da. Es stand hier sehr viel auf dem Spiel, und jeder, der nicht die romulanische Integrität hatte, konnte leicht der Versuchung anheimfallen, seine Aussichten aufzubessern. Oder vielleicht hatte sich Kirk selbst etwas ausgedacht.
Im Moment war aber die Frage, wer hinter der Sabotage stand, nicht sehr wichtig. Ein heimlicher Krieg der Sabotage war erklärt worden. Einen von Probicols Leuten hatte man entführt, wahrscheinlich war er tot. Wenn Probicol die anderen beiden Gruppen beschuldigte, würden sie es natürlich ableugnen, und er hatte keinen Beweis dafür, daß sie’s doch waren, nur das Wort seiner Leute auf der Talon.
Es mußte eine andere Möglichkeit geben, zurückzuschlagen. Derjenige, der dafür verantwortlich war, wußte ja jetzt schon, daß die Sabotage fehlgeschlagen war. Probicol beschloß, ein Geduldsspiel zu probieren. Sein Gegner oder seine Gegner sollten eine Weile Angst haben und sich Sorgen machen. Warten gehörte zur
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