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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Angst.
     
    Nachdem Captain Kolvor Metika auf ihre Zerstörungsmission geschickt hatte, kehrte er zur Gruppe auf den Planeten zurück und tat so, als habe er nie gefehlt. Er wollte hier sein, wenn das Schiff der Romulaner vernichtet wurde, so daß er unschuldig dreinschauen konnte, auch so überrascht wie alle anderen. Er besah sich mit den anderen das Heldenabenteuer auf der Ebene und erwartete ungeduldig die Nachricht von der Vernichtung der Talon.
    Aber es kam keine. Da wußte er, daß etwas nicht geklappt hatte. Diese Frau von der Föderation mußte wohl entdeckt worden sein. Vielleicht war sie jetzt tot oder von den Romulanern festgesetzt. Er kannte die Vernehmungsmethoden der Romulaner, die waren zu allem fähig. Er zweifelte nicht im geringsten daran, daß sie ihn sofort als den Verschwörer bezeichnen würde.
    Innerlich lächelte Kolvor und gratulierte sich zu seinem Weitblick. Es war ein Geniestreich gewesen, wie er diese Terranerin überredet hatte, die Bombe auf das Schiff zu bringen. Käme Probicol damit heraus, daß er ihn beschuldigte, hatte Kolvor seine Verteidigung schon vorbereitet. Natürlich würde die Terranerin versuchen, ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben; niemand konnte erwarten, daß sie ihren eigenen Kapitän in die Sache hineinzog, oder? Föderation und Klingoner waren Feinde, und das wußten alle. Also war es doch unwahrscheinlich, daß sie zusammenarbeiteten, nicht wahr? Aber andererseits mußte man doch damit rechnen, daß sie einen der Feinde hineinzutunken versuchte, nicht wahr? Jeder vernünftige Mensch würde erwarten, daß sie Kolvor als den Verschwörer nannte, um sich selbst ein bißchen besser hinzustellen.
    Als dann für Probicol der Ruf von seinem Schiff kam, war Kolvor auf das Schlimmste gefaßt. Er schaute geflissentlich weg und hörte sich genau jedes Wort an, das Enowil sprach, und gleichzeitig machte er sich auf die unvermeidliche Denunziation gefaßt. Nichts kam. Probicol beendete seine Unterredung mit dem Schiff und kehrte zur Gruppe zurück, als sei nichts gewesen.
    Kolvor war verblüfft. Konnte die Frau getötet worden sein, während sie die Bombe legte? In diesem Fall trug selbstverständlich die Föderation die Alleinschuld. Ah, das war schon besser für ihn! Der einzige Punkt, der den Schatten eines Verdachts auf ihn werfen könnte, war der Bombentyp. Aber Kolvor konnte ja behaupten, die von der Föderation wüßten genau, wie eine Kolvor-Bombe aussah und hatten sie eben nachgebaut, um die Nachforschungen auf einen falschen Weg zu lenken. Kolvor war von allen Seiten her abgedeckt und mit sich selbst über alle Maßen zufrieden.
    Aber die Zufriedenheit währte nicht lange. Probicol machte keinen Versuch, die Klingoner oder die Föderation zu beschuldigen. Er mußte aber doch wissen, was geschehen war. Die Tatsache, daß die Talon noch existierte, bewies doch, daß der Plan fehlgeschlagen war, daß die Frau entdeckt und vielleicht gefangen worden war. Probicol hatte jedes Recht, Enowil von dem Vorfall zu unterrichten und sich ausführlich zu beklagen. Warum tat er das nicht?
    Das war eine ernste Sache. In den nächsten paar Stunden mußte Kolvor mehr darüber nachdenken, als ihm lieb war.
     

 
14.
     
    Metika und Breccio fielen zu Boden, als dieser Alptraumvogel kreischend auf sie herabtauchte. Sie war auf den Stoß, den Breccio ihr versetzt hatte, nicht vorbereitet gewesen und fiel daher ungeschickt. Der Sturz selbst und die Gefahr von oben ängstigten sie über alle Maßen, und sie wehrte sich gegen den unvermeidlichen Sturz. Aber irgend etwas in ihrem Kopf registrierte, daß sie langsamer stürzte, als sie hätte erwarten müssen.
    Trotzdem fiel sie hart auf und rollte sich seitlich ab. Diese kleine zusätzliche Bewegung schützte sie vor möglicherweise schweren Verletzungen, da Breccio nur ein paar Zentimeter von ihr entfernt aufschlug. Darüber hinaus konnte sie weder denken, noch reagieren, als das fliegende Ungeheuer auf die Stelle herabstieß, wo sie beide vorher gestanden hatten.
    Das Biest war zu schwer und daher nicht manövrierfähig in einem begrenzten Raum, wie es der Schnürboden war. Als die beiden jungen Leute aufsprangen und davonrannten, mußte das Ungeheuer wohl erkannt haben, wie schwierig es wäre, eine so winzige Beute aus einem Irrgarten von Katzenstegen herauszuholen. Ein Moment des Zögerns besiegelte sein Schicksal. Mit ausgestreckten Schwingen krachte es unter entsetzlichem Kreischen mitten in die Katzenstege.
    Unter der Wucht des

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